entsteht. Auch das Schlafen in warmen Federbetten sowie das Sitzen auf Polsterstühlen ist zu vermeiden. Die
Geschwüre mit
ihren
Blutungen verlangen sorgfältige örtliche Behandlung; gegen stärkere
Blutungen wende man kalte
Klystiere, im Notfall
mit Zusatz von Gerbsäure oder Eisenchlorid an.
Größere äußere Knoten, namentlich wenn sie sehr schmerzhaft sind oder
stark bluten, werden am besten mit dem
Glüheisen entfernt oder durch Einspritzungen von kondensierter Karbolsäure mit
Glycerin
zum Schrumpfen gebracht.
(spr. hämmd'n),John, engl. Politiker, geb. 1594 zu
London,
[* 2] war der einzige, der es wagte, die
Zahlung der von
Karl I. unter dem
Namen des
Schiffsgeldes (s. d.) 1634 und 1635 ausgeschriebenen
ungesetzlichen
Steuern standhaft zu verweigern. Er ging an die Gerichte, und wenn auch sieben
Richter des Schatzkammergerichts
bei ihrer Abhängigkeit vom König sich für diesen erklärten, so machte doch das
Urteil zweier abweichender
Richter ungeheures Aufsehen (1638). Hampden war übrigens schon 1625 in das
Unterhaus eingetreten, hatte 1628 zur Opposition gestanden
und die Petition of rights (s. d.) mit erkämpft. Er gehörte zu den Führern
des Langen Parlaments (s. d.); im Bürgerkrieg warb er ein Regiment gegen den
König und starb an einer Wunde, die er in einem Scharmützel gegen Prinz Ruprecht erhalten
hatte. -
Vgl. Rugent, Memorials of John Hampden (2 Bde., Lond. 1831 u. ö.);
Macaulay, On Hampden (in der «Edinburgh Review», 1831);
Benedey, John und die
Lehre
[* 3] vom gesetzlichen
Widerstand (3. Aufl., Duisburg
[* 4] 1865).
(spr. hämmd'n),Viscount,Sir Henry Bouverie William
Brand, liberaler engl. Politiker, geb. bekannter
unter seinem frühern
Namen,
Sir Henry
Brand, wurde 1852 in das Parlament gewählt, war 1859-66 Schatzsekretär und sog. «Einpeitscher»
der Liberalen. 1872 wurde er zum
Sprecher des
Unterhauses gewählt und in diesem
Amt wegen seiner unparteiischen
Führung der
Geschäfte 1874 von der konservativen Mehrheit bestätigt, ebenso wie 1880 von der liberalen. In dieser
Stellung
hatte er den schwierigen Kampf mit den die parlamentarische Geschäftsordnung schwer schädigenden Obstruktionsversuchen
der
Irländer zu führen.
Als er 1884 sein
Amt niederlegte, wurde er als Viscount Hampden ins Oberhaus erhoben.
Seine Versuche, auf seinen
Gütern durch Gewinnbeteiligung die
Lage der ländlichen
Arbeiter zu bessern, waren nicht vom Erfolg
begünstigt. Er starb in Pau.
[* 5]
(spr. hämmschir),Hants oder
Southampton,
Grafschaft im südl. England, grenzt im N. an
Berkshire, im O. an
Surrey und
Sussex, im
S. an den
Kanal,
[* 6] im
W. an Dorset und
Wiltshire, hat 4199,53 qkm und (1891) 690 086 E.,
d. i. 164 auf 1 qkm. Hampshire ist flach, nur die
Kreidehügel der
North- und
Southdowns (s. Downs) durchziehen das Land; der Inkpen Hill erreicht 308 m Höhe. Die
Küste bildet
zahlreiche
Buchten. Vorgelagert ist die
Insel Wight (s. d.). Der
Boden ist teils Waldland, das mit herrlichen
Eichen und
Buchen bestanden ist, teils ergiebiges Ackerland sowie Weideland und Wiese.
Den Südwesten nimmt der New-Forest und ausgedehnte
Heiden ein.
Das Klima ist außerordentlich mild, sodaß neben Weizen, Gerste,
[* 7] Bohnen und edlern Gartengewächsen feines Obst und sogar der
Weinstock und die Myrte im
Freien gedeihen.
Auch Hopfen
[* 8] wird viel erzeugt.
Die Industrie ist unbedeutend, dagegen die Viehzucht,
[* 9] besonders Schaf- und
Schweinezucht, von
großer Wichtigkeit.
Southsea, Southhayling,
Bournemouth und Orte auf Wight sind vielbesuchte Seebäder. Von den
Flüssen gehen
der schiffbare
Avon, der kurz
vor der Mündung die
Stour mit sich vereinigt, der
Teste oder
Anton zum
Kanal,
der Wey, Enbourne und Loddon zur
Themse. Hauptstadt ist
Winchester, wichtiger sind die Hafenstädte
Southampton, Portsmouth
[* 10] und Gosport. Die
Grafschaft schickt fünf
Abgeordnete ins Parlament. -
Vgl. Woodward, History of Hampshire (3 Bde., 1869);
Bevan,Tourists guide to Hampshire including the Isle of Wight (1881).
(spr. hämmstedd), nordwestl. Vorstadt von
London, in der
Grafschaft Middlesex, Kirchspiel und Parlamentsborough, 6 km
von der City im N. von
RegentsPark, hat (1891) 68 425 E., ein Westfield College für Frauen und ein theol.
Seminar für
Kongregationalisten. Hampstead ist jetzt mit den andern Vorstädten verwachsen und hat den ländlichen Charakter
völlig verloren. Hier befinden sich eisenhaltige Mineralquellen, die 1620 lange Zeit benutzt wurden. Hampstead-Heath, an
dessen Abhang Hampstead liegt, ist eine
Heide, 100 ha groß, in 130 m Höhe, deren
Bestand als Erholungsplatz
der
Londoner gesichert ist und die eine umfassende Aussicht auf die Riesenstadt gewährt.
(spr. hämmt'n),JohnSomerset Pakington, Lord, engl. Staatsmann, geb. zu
Powick Court (Worcester) als Sohn William
Russells; den
Namen Pakington nahm er 1830 als
Erbe seines mütterlichen
Oheims an. 1837 trat er ins
Unterhaus, war eifriger Konservativer und
AnhängerSir Robert Peels, durch den er 1846 zum
Baronet
befördert wurde. Jedoch trennte er sich als Schutzzöllner von Peel, als dieser eine freihändlerische
Richtung einschlug,
war 1852 in dem kurzen ersten Toryministerium Derbys Kolonialminister, in dem zweiten 1858-59 und im
dritten 1866 erster Admiralitätslord, welche
Stellung er unter Disraeli (Lord
Beaconsfield) 1868 mit dem Kriegsministerium
vertauschte. Febr. 1874 wurde er zum Lord Hampton erhoben; er starb in
London.
(spr. hämmt'n kohrt),Schloß bei
Hampton (1891: 5822 E.) in der engl.
Grafschaft Middlesex, 19 km
im WSW. von
London, links der
Themse, in schönen Parkanlagen gelegen, wurde von Kardinal Wolsey erbaut, später von ihm
Heinrich
VIII. geschenkt, diente dann bis zur Zeit
Georgs II. als königl. Residenz und wurde durch
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