entspannt wird, aber leicht wieder durch die
Stellschraube f in die richtige
Spannung gebracht werden kann; g ist das abnehmbare
Gehäuse. Der Zeiger c giebt auf der
Skala b direkt die relative Feuchtigkeit an. Das Haarhygrometer
[* 1] von Klinkerfues bietet den
Vorteil,
daß der Zeiger auf einer horizontalen
Fläche spielt und sich so bequemer beobachten läßt. Ähnlich
wie die
Haare
[* 2] lassen sich auch Pflanzenfasern (z. B. von Geranium),
Darmsaite, Holz,
[* 3] Elfenbein, Fischbein u. s. w. verwenden.
[* 4]
(Harlem), Hauptstadt der niederländ.
Provinz Nordholland, 17 km im W. von
Amsterdam,
[* 5] an den
Linien
Rotterdam-Amsterdam (90 1 cm), Haarlem-Uitgeest (18 km) und Haarlem-Zandvoort (9 km) der Holländ. Eisenbahngesellschaft, unweit
vom
Haarlemer Meer (s. d.), am Spaarne, der durch
Kanäle mit
Amsterdam und
Leiden
[* 6] in
Verbindung steht, hat (1891) 53 692 E. und
ist Sitz eines kath.
Bischofs. Die reinlichen, von
Kanälen durchschnittenen
Straßen sind fast durchgehends
mit
Bäumen besetzt.
Auf dem
Großen Markte befindet sich seit 1856 das 4 m hohe eherne
StandbildvonL. J.
Coster (s. d.); unter den
Kirchen zeichnet
sich die
Kathedrale oder die reform. Groote Kerk (St. Bavo) aus, Ende des 15. Jahrh.
erbaut, eine kreuzförmige
Basilika,
[* 7] 140 m lang, mit 1519 vollendetem, 80 m hohem, durchsichtigem
Glockenturm und einer weltberühmten,
1735-38 aufgestellten Orgel (4
Klaviaturen, 8000 Metallpfeifen, 64
Register), ferner der Ziegelbau der Fischhalle (1602-3 errichtet)
und das Rathaus, ursprünglich ein
Palast der
Grafen von
Holland, mit Gemäldesammlung, die neben andern
holländ. Bildern acht große Gemälde
FransHals' enthält.
Andere Sammlungen sind: das bischöfl. Museum mit kirchlichen Altertümern, das Teyler-Museum,
Stiftung eines
Kaufmanns, mit
physik. und geolog.
Kabinett, Sammlung von modernen Gemälden und Radierungen, einer
Bibliothek und einem
Saale für wissenschaftliche
Vorlesungen, ferner das Kunstgewerbemuseum (1877 vom
Verein zur Förderung des Gewerbfleißes gegründet),
und das Kolonialmuseum mit reichhaltigen ostind. Sammlungen, beide im Pavillon, einst Lustschloß
Ludwig Napoleons, und die
städtische
Bibliothek. Haarlem ist Sitz der 1752 gegründeten holländ. Gesellschaft der
Wissenschaften, welche über bedeutende Einkünfte verfügt, hat ein Gymnasium, ein auch von Teyler gestiftetes Armenhaus,
ein reform. Mädchenwaisenhaus und andere Wohlthätigkeitsanstalten. Haarlem besitzt
die angeblich älteste Buchdruckerei der
Niederlande.
[* 8] Früher war
die Industrie blühend. Jetzt sind die Fabriken in
Seide,
[* 9] Leinwand,
Zwirn u. s. w. herabgekommen, wichtig sind noch Rotfärberei, Baumwollbleicherei und
Druckerei,
Spinnerei, Maschinenweberei und Kautschukfabrikation. Berühmt ist die Blumenzucht, die im
S. und W. der Stadt in
großartigstem Maßstabe getrieben wird. Im S. liegt das parkähnliche
Haarlemer Holz, nahe den Dünen
das Dorf Bloemendaal. - Die Stadt war schon um die Mitte des 12. Jahrh. wohlhabend und nahm
an den
KriegenHollands mit den Westfriesen bedeutenden Anteil.
Sie wurde 1492 durch die aufständischen nordholländ.
Bauern eingenommen,
von dem kaiserl.StatthalterHerzog von
Sachsen
[* 10] wieder erobert, aller Privilegien beraubt und mit drückenden
Steuern belegt. Bei dem
Aufstand der
Niederlande
trat Haarlem 1572 auf die Seite der Verbündeten, mußte sich aber nach siebenmonatiger
Belagerung an
Albas Sohn,
Friedrich,
ergeben, der furchtbare
Rache nahm. Nachdem 1577 der Prinz vonOranien die Stadt wieder genommen, blieb
sie seitdem mit den
Niederlanden vereint.
Ihre höchste
Blüte
[* 11] erreichte sie im 17. Jahrh.; allmählich sank ihr Wohlstand.
Meer hieß früher ein 45 km langer und 22 km breiter See in den niederländ.
Provinzen Nord- und
Südholland,
zwischen
Haarlem,
Leiden und
Amsterdam. In alten
Zeiten befanden sich hier vier kleinere Seen: das
Alte, das Leidensche, das Spiering-
und
HelleMeer, die Ende des 16. Jahrh. infolge eines
Einbruchs des
Meers zu einer Wasserfläche vereinigt
wurden. Die
Tiefe betrug nur 4 m, doch stieg das Wasser, das durch den Spaarne mit dem Meeresarm des Y und durch diesen mit
der Zuidersee in
Verbindung stand, oft zu bedeutender Höhe und konnte nur durch Deiche und Schleusen
zurückgehalten werden. Um den Gefahren vorzubeugen und nutzbares Land zu gewinnen, begann man 1840 das Haarlemer Meer auszutrocknen.
Man umgab es rings mit einem
Kanal,
[* 12] lenkte in diesen die in das
Meer mündenden kleinen
Gewässer ein und führte sie daraus
in das Y (jetzt Nordseekanal) ab; der
Kanal sollte zugleich zur Unterhaltung der Schifffahrt dienen. Die
ausgegrabene Erde wurde nach der Seite des
Meers aufgeworfen und dadurch mit Hinzufügung großer
Massen von Dünensand ein
ebenfalls das
Meer umschließender Deich
[* 13] gebildet, über welchen hinaus das Wasser (800 Mill. cbm) mittels dreier mächtigen
Dampfpumpmühlen hinausgeschleudert wurde. Die Trockenlegung war 1853 mit einem Aufwand von 8 981 344 holländ.
Fl. (15 268 284 M.) vollendet. Die gewonnene Bodenfläche (der
Haarlemer Polder) ist jetzt eine
Insel von 180 qkm und bildet
die Gemeinde Haarlemer-Meer mit (1891) 15 559 E. Der
Boden, meist sehr fruchtbar, erzeugt hauptsächlich Öl und Hafer
[* 14] und
wird zur Viehzucht
[* 15] benutzt.
(Hundemenschen, Bärenmenschen),
Menschen, die mit einer seltenen
Mißbildung, der sog.
Hypertrichosis universalis
behaftet sind. Ein sehr weicher, abnormer Haarwuchs bedeckt ihren Rumpf und ihre Extremitäten. Ganz besonders dicht findet
sich aber die abnorme
Behaarung im
Antlitz, wo sie außer dem roten Lippensaum und dem obern Augenlid keine
Stelle unbedeckt läßt. Die Kopfhaare wachsen über die ganze
Stirn bis zu den
Augenbrauen herab. Die
Nase
[* 16] ist mit langen
Haaren
dicht bedeckt, welche dem
Gesicht
[* 17] das Aussehen eines Affenpinscherkopfes geben.
Stirn, Oberlippen und
Wangen sind ebenfalls
dicht behaart, letztere namentlich in der Nähe der
Ohren. Die Ohrmuscheln tragen auf der Innen- und
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