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Jesuiten vorging und sie sowohl wie den Erzbischof von Guayana verbannte und den Wohlstand durch Re- formen im Unterrichtswesen und Aufhebung von .Handelsbeschränkungen zu heben suchte.
Sein Nach- folger, Rufino Barrios (gewählt 9. Mai 187A, wiedergewählt auf sechs Jahre hob alle Klöster auf, zog das Eigentum der Kirche ein und verkündete allgemeine Religionsfreiheit. Er siel 1885 in der Schlacht bei Chelchuapa. (S. Central- amerika.) Von 1886 bis 1892 war General M. L. Barillas, seitdem istI. M. Reyna Varrios Präsident.
Vgl. Fucntes y Guzman, Hi^wria. de tt. (Madr. 1882);
Stoll, Zur Ethnographie [* 1] der Republik Guayana (Zür. 1885);
ders., Guayana, Reisen und Schilderungen 1878-83 (Lpz. 1886);
Guayana Brigham, I'u" I.anä t' tne Yiietxal (Boston, [* 2] Lond. 1887);
Polakowsky, Die Republiken Mittelamerikas 1889. II. Guatemala
[* 3] (in der «Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde»,
[* 4] Verl. 1890);
Beiträge zur Ethnographie derRepublik (in Petermanns^ Bd. '!9, 1893).
Karten: Napa äe 111 Il,6i)ndUc3. äk (3. lovant^äo )' pndlic^äo pev oräßii dki (Hamb. 1876);
Bianconi und Medina, Köpudliciu"
clo (^., l^art68 c0inm0rcilll68
(Paris).
[* 5] Guatemala
, Santiago de O. oder Guayana la
Nu ev a,
Hauptstadt des
Staates Guayana, liegt in 1480 m Höhe über der
Südsee, 133 1 cm von der
Küste, an der Bahnlinie
San
Iose'-Guayana, ist Sitz der Regierungs- behörden, eines Erzbischofs (zur Kirchenprovinz ge- boren die Suffraganbistümer Comayagua,
San Jose', Nicaragua
[* 6] und
San Salvador),
[* 7] deutschen Kon- suls und hat (1890) 69796 E., darunter ein Zehntel europ.
Abstammung. Guayana ist regelmäßig gebaut und besitzt eine großartige
Kathedrale, einen erzbischöfl.
Palast, einen neuen Nationalpalast, zahlreiche Kir- chen,Krankenhäuser,TheaterlmdStiergefechtseirkus.
Die vornehmste Unterrichtsanftalt ist die Universität. Guayana ist Mittelpunkt des Handelsverkehrs des ganzen Staates.
Viele ausländische (Hamburger) Firmen baben sich hier niedergelassen. - Guayana ist die dritte Hauptstadt dieses Namens.
Die erste, Ciudad vieja oder Almalonga, wurde 1541 durch einen Wasserausbruch des Vulkans del Agua, die zweite, jetzt Guayana la Antigua, 1773 durch Erdbeben [* 8] zerstört. Guavenbäume, s I^iäiuin Guaviare, auch Guayabero, größter Neben- fluh des Orinoco, entspringt als Unilla am Ost- abHange der Anden von Columbia [* 9] unter 3° nördl. Br., wurde 1880/81 von Crevaur zuerst ganz ab- wärts befahren, von ihm Rio [* 10] Leffeps genannt. Er durchströmt uach ONO. die Llanos von San Martin, hat nur drei Katarakte und mündet bei San Fernando de Atabapo.
Kurz vor der Mündung nimmt er von rechts den Inirida (s. d.) fowie von Süden den Atabapo auf. Guayabero, Fluß, s. Guaviare. Guayacan, Ort in der chilen. Provinz Co- quimbo (si d.). Guayama, Stadt auf der fpan.
Antilleninsel Puerto-Rico, an der Südküste, hat (1887) 14473 E., Zuckersiederei, Brennerei und Handel. Guayana, Guaiana;
engl. Guiana;
frz. Guyane;
p ortug. Guia n n a, allch G uyana, der Teil des südamerik.
Festlandes, der zwischen dem Ori- noco, dem Amazonas und dem Atlantischen Ocean liegt. In dieser Umgrenzung hat ein Areal von über 2 Mill. umschlossen, erhebt es sich als ein etwa 1000 m bohes Bergland mit einer Unterlage von Granit und darüber horizontal gelegenen Sandsteinen. Guayana ist eine der ältern Schollen der Erdrinde.
Eine Gliede- rung der Sandsteinbedeckung ist nicht durch Faltung, sondern nur durch die Erosion [* 11] dcr Flüsse [* 12] eingetreten. So zerfällt in eine Reihe von Gebirgsländern, die an manchen Stellen den Charakter geschlossener Ketten annehmen;
so namentlich im W. in der lan- gen den obern Orinoco begleitenden Sierra Parima. Auch die Sierra de Pacaraima, die den Abfall des Verglandes gegen die Amazonasebcne bezeichnet, sowie die Sierras Imerina und Tapiirapeco sind geschlossene Ketten.
Von diesen südl. Zügen erstrecken sich Ketten gegen NNW. und trennen die Strom- gebiete der großen südl. Zuflüsse des Orinoco von- einander ab.
An der Wurzel [* 13] der Sierra de Rincote erhebt sich der schroffe Tafelberg Roraima zu 2600 m, auch im W. scheinen die Sierra Parima in Pico Duida am obern Orinoco 2475 m, die Sierra de Maraguaca 2508 m zu erreichen.
Auch der Cerro Zamari am Ventuari soll 2258 m Höhe haben. Gegen N. wird das Vergland niedriger, die Züge am Mittellauf des Orinoco erreichen kaum noch 1000 m. Charakteristisch sind die Tafelberge des Ostens, schroffe Klötze, ähnlich denen der Sächsischen Schweiz, [* 14] doch massiger und höher. Im S. wiegen Granitspitzen vor.
Gegen O. erniedrigt sich das Vergland ebenfalls stark und die wasserscheidenden Höhenzüge an der Südgrenze der drei europ. Kolo- nien, z.V. das Tumuc-Humac-Gebirge, haben im all- gemeinen nur 200-400 m Höhe.
Die Ebenen wer- den von den Oberläufen der zahlreichen wasserreichen Ströme durchzogen, die die stufenförmigen Abfälle des Hochlandes zu großen Wasserfällen zwingen, z. B. der Orinoco, Esscquibo, Demerara, Surinam, Oyapoc.
Eine der Ebenen wird von dem Amucu- see (s. d.) eingenommen.
Hier und an andern Stellen sind die Wasserscheiden kaum erkennbar.
Bifurkatio- nen sind häufig, berühmt ist die des Casiquiare- Orinoco.
Sümpfe erfüllen namentlich die Uferland- schaften des Tacutu-Rio Branco.
Gegen S. ergießen sich der Rio Negro mit dem Casiquiare, der Rio Branco, im Oberlauf Uraricoera genannt, mit dem Tacutu, gegen N. erreichen die großen Ströme Caura, Caroni mit dem Paragua den Orinoco, der Cuyuni den Essequibo.
Der Cuuni und Mazaruni stellen den Abfall gegen NO., der Ventuari, Nebenstuß des Orinoco, den nach W. dar.
In dem östl. Teile liegt die Wasserscheide südlicher.
Hier stießen gegen N. der große Essequibo (s. d.), der Demerara, Berbice, Corentyne, Saramacca, Surinam, Maroni, Mana und Oyapoc zum Meere, gegen S. der Iamunda, Trombetas, Paru und Iary mit zahlreichen Kata- rakten zum Amazonas. Klima, [* 15] Pflanzen- und Tierwelt. Guayana ist heiß und durchaus tropisch.
Die Hitze steigt im Innern bis auf über 50°, namentlich in fandigen Gegenden. Größte Gleichmäßigkeit hoher Temperatur und starke Feuchtigkeit sind bezeichnend. Es herrscht im In- nern nur eine Regenzeit (Ende April bis Mitte August), es fallen 2000-2300 min im Jahre.
Wäh- rend der Regenzeit wehen Westwinde, sonst der Süd- ost- und Nordostpassat.
Außerordentlich schwere Ge- witter mit stärksten Regengüssen sind vom Juni bis August gewöhnlich.
Die Küste hat zwei Regenzeiten, eine kleinere vom November bis Februar, eine grö- ßere vom Mai bis August.
Dazwischen fallen die Trockenzeiten mit Ostwinden.
Das Klima von Cayenne ist ungesund, das der übrigen Kolonien und des Innern gesünder.
Die Vegetation ist ¶