Stadt im
Kreis
[* 1] Zellerfeld des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 2] 2 km von der
braunschw. Grenze, 8 km von
Clausthal
[* 3] und in 300 m Höhe, in einem tiefen
Thale, fast am westl. Ende des Harzes, an der Linie
Seesen-Herzberg der
Preuß. Staatsbahnen
[* 4]
(StationGittelde-Grund, 4 km entfernt), Sitz einer königl. Bezirksinspektion,
hat (1890) 1958 evang. E., Post,
Telegraph,
[* 5] St. Antonikirche, 1505 von der Herzogin Elisabeth von
Braunschweig
[* 6] erbaut. Im W.
der Stadt die reichsten Silbergruben des Harzes, Hilfe
Gottes und Knesebeck; im N. der durch sein
Erz, seine Erzminen, Versteinerungen
und
Höhlen berühmte Iberg. Von den
Minen wurden 1520 schon 16 abgebaut. Nennenswert ist noch der 40 m
hohe, groteske Doppelfelsen des Hübichensteins und die 1875 wieder aufgefundene Tropfsteinhöhle, welche gegen 400
Menschen
fassen kann. Die schon 1500 erwähnte heiße
Quelle
[* 7] ist durch den
Bergbau
[* 8] eingegangen. Seit 1885 besitzt ein Fichtennadelbad
und ist jetzt vielbesuchte
Sommerfrische (1892: 3300 Kurgäste). –
Vgl. Trenkner, Der Kurort Grund am Harz
(3. Aufl.,
Clausthal 1885).
Baurat und vortragender
Rat im Ministerium. Eine 1870 verfaßte
Denkschrift über die Wasserstraßen in Elsaß-Lothringen
[* 17] wurde
fast durchweg der Grenzregulierung für die Wasserstraßen zu Grunde gelegt. Seit 1873 war Grund lediglich
im Ministerium beschäftigt. Aus dieser Zeit rühren die
Entwürfe für den Rhein-Maaskanal, für die Erweiterung des
Hafens
bei Ruhrort,
[* 18] für den
Hafen in Oberlahnstein und den Sicherheitshafen in
Emmerich
[* 19] her. Inzwischen zum Geh.Oberbaurat ernannt,
trat er 1887 in den
Ruhestand; er starb
nennt man eine allgemeine
Auffassungs- oder Beurteilungsweise, die, gleichviel ob auf wissenschaftlichem
Wege oder aus praktischer Lebenserfahrung gewonnen, unsere ganze
Auffassung der Dinge und Ereignisse und somit unser
Wollen
und
Handeln bewußt oder unbewußt leitet und bestimmt, und mit der wir unsere gesamte Erfahrung in Einklang
zu bringen suchen. So spricht man von wissenschaftlichen, sittlichen, politischen, religiösen und andern Grundanschauung.
[* 28] Fundierung, der
Inbegriff aller derjenigen Bauarbeiten, welche dazu dienen, einem Bauwerke festen
Stand auf dem
Grundboden zu sichern. Er richtet sich nach der größern oder geringern Tragfähigkeit des
Bodens, dessen
Beschaffenheit mithin
vor der Bauausführung untersucht werden muß, und nach der Last des Bauwerks selbst. Diese Untersuchung
erfolgt für geringe
Tiefen durch Aufgrabung oder Schürfung oder durch das Visitiereisen, bei größerer
Tiefe aber und am
sichersten durch den
Erdbohrer
[* 29] (s.Bergbohrer)
[* 30] oder durch das
Graben von
Brunnen, durch welche letztern
Mittel
man Aufschluß nicht nur über die Beschaffenheit, sondern auch über die Mächtigkeit
(Stärke)
[* 31] der durchbrochenen Bodenschichten
erhält.
Der
Baugrund ist nun entweder fest und findet sich unmittelbar an der Oberfläche (Obergrund) vor, oder ist erst in einiger
Tiefe unterhalb weicher Bodenschichten zu erreichen
(Untergrund); oder er ist nachgebend, unfest oder preßbar.
Bei festem
Baugrunde (Felsen,
Kies, Sand- und
Lehmboden) sind keine weitern Vorbereitungen nötig, als daß man die
Sohle der
Baugrube (den Grundgraben) gehörig ebnet und die Grundmauern nach Befinden verbreitert. Diese
Verbreiterung erfolgt in rechtwinkligen
[* 32]
(Fig. 1) oder abgeschrägten
[* 32]
(Fig. 2)
Absätzen auf beiden Seiten der
Mauern von 10 bis 20 cm
Breite.
[* 33] Die
unterste breiteste Schicht nennt man das
Bankett. Man geht bei größern
Gebäuden mit der Unterkante des
Banketts bis unter
die Frostgrenze, also bis auf etwa 1 m
Tiefe. Der Grundboden kann verbessert werden durchVerdichtung mittels
Rammen oder Übergießen von Wasser.
Die Gründung auf nachgebendem
Baugrund von geringerer
Tiefe erfordert entweder die
Verbreiterung derBasis durch umgekehrte
Gewölbe
[* 34] (Erdbögen,
[* 32]
Fig. 3), die zwischen einzelne Pfeiler eingesetzt werden, oder durch die
Grundmauern breit überragende Schwellroste (Fig. 4), oder sich weit ausbreitende abgeböschte
Stein-,
Kies-,
Beton- oder Sandschüttungen
[* 32]
(Fig. 5). Bei größerer
Tiefe des unfesten
Bodens verwendet man zur
Ver-