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und eines Amtsgerichts (Landgericht Oppeln), [* 1] hat (1890) 5112 E., darunter 1159 Evangelische und 381 Israeliten, Post erster Klasse, Telegraph, [* 2] kath. und evang. Kirche, Synagoge, Rathaus, königl. simultanes Gymnasium (Direktor Dr. Larisch, 12 Lehrer, 8 Klassen, 223 Schüler), private höhere Mädchenschule, Vorschußverein, Kreissparkasse, Gasbeleuchtung, Centralgcfängnis für jugendliche Gefangene;
Maschinenfabrik, Kalkwerke. Großtänchen, Dorf und Hauptort
des
Kan- tons Großwardein
[* 3] (238,09
Kreis
[* 4] Forbach
[* 5] des
Bezirks Lothringen, 14 km im SO. von
Falkenberg, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Saargemünd),
[* 6] hat (1890) 573 meist katb. E., Post,
Telegraph. Großtaufend, s. Großhundert.
Großtiere (N6Fatk6i'iiäa6), s. Faultiere und Grotztrappe, s. Trappe. MoZatQsrwm.
Großtürke, soviel wie türk. Sultan. Groffulär, eine unedle Abart des Granats (s. d.), von Werner nach seiner grünlichweißen bis grünlich- grauen, derjenigen der Stachelbeere (Nides ^08811- iNi'ia I.) ähnlichen Farbe so genannt, krystallisiert in gut ausgebildeten Ikositetraedern und Nhomben- dodekaedern von oft schaliger Zusammensetzung.
Chemisch ist es ein Kalk-Eisenoxydul-Thongranat.
Die schönsten Krystalle kommen aus Sibirien von der Mündung des Baches Achtaragda in den Wilui- fluh, andere finden sich zu Rezbänya in Ungarn [* 7] und in den Asbesten vom Monte-Nosa. Groß-Ullersdorf, Kurort im Gerichtsbezirk Wicsenberg der österr.
Bezirkshauptmannschaft Schönberg in Mähren, [* 8] in 411 m Höhe, an der Linie Hohenstadt-Zöptau der Mähr.
Grenzbahn, hat (1890) 2194 deutsche E., Post, Telegraph, alter- tümliches Schloß mit Park, mehrere erdig-muria- tische jod- und gipshaltige Schwefelquellen (27,5 und 12° (^.), die bei Rheumatismus, Gicht und Skro- feln gebraucht werden, Wasserheilanstalt, Milch- und Molkenkur.
Die Quellen galten bereits 1585 als die wichtigsten Heilquellen'Mährens. -
Vgl. Lorenz, Der Kurort Großwardein
(Groß-Ullersdorf 1886).
Groß-Umstadt, Stadt im Kreis Dieburg der Hess. Provinz Starkenburg, 8 km im SO. von Die- ourg, am Rande des Odenwaldes und an der Linie Frankfurt-Hanau-Babenhausen-Cberbach der Hess. Ludwigsbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Darmstadt), [* 9] hat (1890) 3071 E., Post, Telegraph, Real-, Landwirtschafts-, höhere Mädchenschule;
Lederfabriken, ^cherenfabrik und vier Brauereien.
Großvaterrecht, soviel wie Auszug (s. d.). Großvatertanz, altertümlicher Tanz, der früher den Schluß von Hochzeitsfcstlichkeiten zu bilden pflegte. Er beginnt mit marschähnlicher lckngsamer Tour, während der alle Tanzenden durch alle Zim- mer des Hauses ziehen, worauf ein rasches zwei- teiliges Musikstück in 2/4-Takt folgt, nachdem mehrere ecossaisenartige Touren ausgeführt werden.
Den Namen hat der Tanz von den Anfangsworten des dabei gesungenen Tertes: «Und als der Großvater die Großmutter nahm, da war der Großvater ein Bräutigam».
Den zweiten Teil der Melodie des hat Sebastian Bach in seine Bauern-Kantate (1741) aufgenommen.
Großvenediger, Berg, s. Venediger. Großvezier, f. Großwesir.
Großvieh umfaßt
Pferde
[* 10] und Rinder,
[* 11] während Schafe
[* 12] und Schweine
[* 13] Zum
Kleinvieh gehören. Bei Zuttcrbercchnungen rechnet man ein
Stück
Großwardein
zu 1000 Pfd. Lebendgewicht und 1
Stück
Rind- vieh ^ ⅔
Pferde ^ 10 ^Kälber unter ^ Jahr -- W
Schabe ^ 12 Ziegen ^ 1^ Esel oder
Maultier. Gro^vögel, s.
Ganzvögel.
Großwaidwerk (Iägerspr.), s.
Hohe Jagd. Großwardein
, ungar. Xa^vHraä;
mittellat. ^laZiw-Vni-iuIjinim,
Stadt mit Municipium und Hauptstadt des
Komitats
Bihar in
Ungarn, srüher Festung,
[* 14] in einerschönenEbene an der Schnellen
[* 15] (Sebes)
Kö- rös, über welche zwei
eiserne
Brücken
[* 16] führen, und an den Linien
Budapest-Szolnok-Großwardein (247 km), Großwardei
n-Kronstadt-Pre- deal(514km),
Großwardei
n-Esseg-Villäny (391 km), Großwardein-Zr-Mihälyfalva (67 km), Großwardein-Püspök-Fürdö (15 km), Großwardein-Gyoma(111 km)
und Großwardei
n-Velc'nycF-Vaskoh (110 km) der
Ungar.
Staats- bahncn, besteht aus dem eigentlichen Großwardein
und den fünf Vorstädten Värad-Olaszi,
Värad - Velencze, Csillagvaros, Külväros und Varalja und ist eine der schönsten ungar. Provinzialstädte.
Die Festung wird jetzt als
Kaserne benutzt. Großwardein
ist Sitz eines röm.-kath., grieck.-kath.
Bischofs und eines griech.- orient.
Konsistoriums, einer königl. Gerichtstafel (zweiter Instanz), eines königl. Gerichtshofes (erster Instanz), der Komitatsbehörden, einer Post-und Telegraphendirektion, Eisenbahnverkehrsvorstehung sowie der Kommandos der 17. Infanterietruppen- division und 33. Infanteriebrigade, und hat (1890) 38 557 magyar. E. (1014 Deutsche, [* 17] 297 Slowa- ken, 2527 Rumänen), darunter 12030 Römisch-, 2448 Griechisch-Katholische, 2237 Griechisch-Orien- talische, 679 Evangelische Augsburger Konfession, 10880 Reformierte und 10115 Israeliten;
in Gar- nison drei Bataillone des 37. ungar. Infanterie- regiments «Erzherzog Joseph», ein Bataillon des 39. ungar. Infanterieregiments «Aleris, Großfürst von Rußland», 3 Eskadrons des 15.ungar.Hufaren- regiments «Graf Pälffy» und die 13. Batterie- division;
ferner 2 Bataillone und den Stab [* 18] des 4. ungar. Landwehr-Infanterieregiments;
Post, Te- legraph, die große röm.-kath. Kathedrale (1752-79), eine röm.-griech. und griech.-katb.
Domkirche und die Kirche, welche die Reliquien des heil. Ladislaus (s. d.) enthält, einen Palast des röm.-kath. Bischofs, ein Komitatshaus,einneues,nachdemPennsylvanischen System eingerichtetesZellengesängnis (150Zellen);
ferner eine theol. Lehranstalt, eine königl.
Rechts- akademie, ein kath. Obergymnasium, eine
Staats- Oberrealschule,
Handelsschule, 3 Lehrerpräparan- dien, eine höhere Mädchenschule und 4 Frauen- klöster mit Mädchenschulen. In Großwardein
bestehen
bedeu- tende
Töpfereien, zahlreiche große ^piritusfabriken, welche mit den ausgedehntesten Ochsenmastanstalten in Verbindung
stehen und jede Woche mehrere
Hun- dert Ochsen meistens nach
Wien
[* 19] senden, außerdem eine Ol- und
Stärke-, zwei Thonwarenfabriken,
Landwirtfchaft und
Weinbau sowie
Handel mit Wolle,
Tabak,
[* 20] Vieh,
Pferden und Getreide.
[* 21]
In der Nähe Marmorbrüche und 7 km von Großwardein bei dem Dorfe Hajo die sog. bischöflichen oder felicianifchen Bäder, in deren Abflusse die seltene Thermenseerose wächst.
Die Thermen (37-44° d) bilden zusammen- geleitet den die Stadt durchstießenden Bach Pecze und gehören zu den sckwefelwasserstosfhaltigen, fali- nischen Gipsquellen, welche sowohl Zu Trink- als ¶