Bei der Frau beginnt mit dem Eintritt des
Alters die
Menstruation unregelmäßig zu werden und endlich ganz aufzuhören, eine
Umwandlung, die häufig mit großen
Beschwerden verknüpft ist. (S.
Klimakterische Jahre.) Der Mann kann
noch
bis in ein hohes
Alter fruchtbar bleiben, obwohl in der Regel auch bei ihm die Geschlechtsthätigkeit abnimmt und die
Neigung zur Ausübung derselben erlischt. Die
Vorsteherdrüse wird größer, wodurch
Störungen im
Harnlassen herbeigeführt
werden und die Erschlaffung der Harnblasenmuskulatur unterstützt wird. Häufig gesellen sich dann
Blasenkatarrhe
und Steinbildung dazu.
Über andere Änderungen des Organismus im Greisenalter s.
Altersschwäche.
Der Greis vermag viel weniger Anstrengung zu ertragen als der Mann; es tritt im gesunden und kranken Zustande viel
leichter Erschöpfung ein. Blutverluste sind bei ihm gefährlich, weil sie nicht schnell genug ersetzt
werden;
Hunger äußert viel rascher Folgen, weil der Körper kein oder nur geringes Aushilfsmaterial besitzt. Die
Krankheiten
des Greisenalters verlaufen deshalb im allgemeinen viel schleichender und langsamer, und Gemütsaffekte wirken viel heftiger
ein, woraus sich erklärt, weshalb alte Leute oft nach dem
Tode des Gatten rasch hinsiechen und sterben.
Krankheiten, die das
Alter vorzugsweise heimsuchen, sind
Brustentzündungen, Hirnschläge
(Apoplexien),
Krebs,
[* 3] geistige
Störungen.
Die akuten
Krankheiten, wie
Masern,
Scharlach,
Pocken, ferner
Typhus, befallen das
Alter nur höchst ausnahmsweise; das
Fieber der
hat im allgemeinen einen mildern Charakter.
Litteratur.Durand-Fardel, Handbuch der
Krankheiten des Greisenalters (deutsch vonUllmann, Würzb. 1858);
ein körniges graues Gestein (daher der alte bergmännische
Name), bestehend aus hellgrauem Quarz und grauem,
gelblichem, auch ölgrünem
Glimmer, der meist etwas
Lithion enthält; die groben Quarzkörner walten durchweg beträchtlich
über die Glimmerblätter vor. Gewöhnlich steht der Greisen mit Granit in Zusammenhang und muß
als ein auf eigentümliche
Weise veränderter Granit angesehen werden; der Umwandlungsprozeß bestand einesteils in einem
Ersatz des granitischen Feldspats durch Quarz, andererseits lokal auch in einer auf Kosten ebenfalls des Feldspats und weiterhin
des
Glimmers im Granit erfolgten Neubildung von Zinnstein,
[* 5]
Turmalin,
Topas,
[* 6] Flußspat,
[* 7]
Lithionglimmer, die
alle als accessorische Gemengteile mehrfach in dem Greisen vorkommen.
Die Natur dieser letztern
Mineralien
[* 8] macht es höchstwahrscheinlich, daß durch fluor- und
borsiliciumhaltige Exhalationen
der Granit in Greisen umgewandelt und mit jenem Mineralgehalt versehen wurde. An den verschiedenen Orten, wo Greisen auftritt,
sind gewöhnlich Zinnerzlagerstätten unmittelbar mit ihm verknüpft, z. B. zu Zinnwald im
Erzgebirge, in der Nähe von Geyer in
Sachsen,
[* 9] von
Schlaggenwald in
Böhmen,
[* 10] in
Cornwall, auf der ostind. Zinninsel
Banka.
1) Landratsamtsbezirk im Fürstentum Reuß
[* 13] älterer Linie, hat 220,90 qkm, 61 Gemeindebezirke, 170 Wohnplätze und
(1890) 58 081 (28 300 männl., 29 781 weibl.) E., darunter 932 Katholiken und 62 Israeliten, 5468 bewohnte
Wohnhäuser,
[* 14] 13 451 Haushaltungen und Anstalten und umfaßt die
Amtsbezirke Greiz und Zeulenroda. - 2) Haupt-
und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, Kreisstadt im Landratsamt Greiz, liegt an der
Weißen Elster, in 261 m
Höhe, an den Linien Gera-Weischlitz und Neumark-Greiz (13,8 km) der Sächs.
Staatsbahnen
[* 15] (2
Bahnhöfe)
[* 16] und ist Sitz der fürstl. Landesregierung, des Landratsamtes Greiz, eines Landgerichts (Oberlandesgericht
Jena)
[* 17] mit 3
Amtsgerichten
(Burgk, Greiz, Zeulenroda), eines Amtsgerichts, Landbauamtes, Katasterbureaus, Bezirkssteueramtes, einer
Reichsbanknebenstelle und einer Handelskammer, durch Gesetz vom zur Vertretung der
Industrie des Fürstentums gegründet.
Die Stadt hatte 1880: 15 061, 1890: 20 141 (9808 männl., 10 333 weibl.) E., darunter 407 Katholiken
und 62 Israeliten, Post erster
Klasse,
Telegraph,
[* 18] Fernsprecheinrichtung, städtische Feuerwehr, Wasserleitung
[* 19] (1879),Kanalisation,
Gasanstalt, städtische
Sparkasse (1892: 2,044 Mill. M. Ein-, 1,808 Mill. M. Rückzahlungen), Landkrankenhaus,
Waisenhaus, Hospital und Rettungshaus.
Von
Gebäuden verdienen Erwähnung das alte Schloß der ehemaligen kaiserl. Vögte von Reuß-Plauen
auf einem Hügel und
das neue Schloß, Residenz des Fürsten, das fürstl. Sommerpalais im
Park, das got.
Rathaus (1841) mit Anbau (1884), die Stadtkirche mit schönem
Turm und
[* 20] herrlicher, neuer Orgel, das
Bezirksschul-, das Knabenschulgebäude
(1874), das Mädchenschulhaus (1884) mit Turnhalle, das Seminar (1884),das neue Landkrankenhaus (1893), der fürstl.
Marstall und in der Nähe der Stadt das Jagdschloß
Ida-Waldhaus und das fürstl. neue
Mausoleum; ferner
ein Kriegerdenkmal (1878) und ein
Kaiser-Wilhelms-Denkmal (1888) in Erzguß. Der fürstl.
Park mit seinem Parksee, von der
Elster
[* 21] durchstossen und von bewaldeten
Bergen
[* 22] eingeschlossen, ist einer der schönsten von ganz Mitteldeutschland. hat ein
städtisches Gymnasium mit Realprogymnasium (Direktor Dr. Zippel, 11
Klassen, 16
Lehrer, 303
Schüler),
eine städtische höhere Mädchenschule, fürstl. Schullehrerseminar,
Bürger-, kaufmännische Fortbildungsschule, Fortbildungsschule
für Handwerker, höhere Webschule und eine Näh- und Strickschule für Mädchen.
Die Industrie ist bedeutend. In der Kammgarnweberei
nimmt Greiz
die ersteStelle in
Deutschland
[* 23] ein. Es befinden sich