Sammlung «Duetti, Terzetti, Quintetti, Sestetti ed alcuni cori» (4 Bde.,
Berl. 1773‒74) gedruckt werden konnte. Den größten Ruhm erwarb er sich durch seine Passionskantate
«Der
Tod Jesu» (1760, von
Ramler gedichtet), welche die allgemeinste
Verbreitung erlangte und eine ganze Reihe ähnlich betrachtender
Darstellungen der Leidensgeschichte hervorrief.
(PsittacuserythacusL.). Jaco, bekannter und beliebter Papagei mit hellgrauem Gefieder,
mit Ausnahme des scharlachroten
Schwanzes, nackte
Stellen des
Gesichts sehr hellgrau, Schnabel schwarz, Füße schwarzgrau;
die
Farbe der
Iris ändert sich nach dem
Alter, beim jungen
Vogel ist sie graubraun, wird später gelb und endlich fast weiß.
Die
Heimat des 36 cm langen
Vogels ist das tropische
Afrika,
[* 1] besonders die Gegenden im Westen, auf Fernando
Po. Von den
Negern werden die nahezu flügge gewordenen
Jungen zahlreich geraubt, aufgefüttert und nach den Hafenstädten
gebracht, von wo sie nach Europa
[* 2] gelangen.
Der Handel mit Graupapagei ist bedeutend und wird von fast allen
KüstenAfrikas aus betrieben. Indes gehen Tausende
wertvolle
Vögel
[* 3] zu
Grunde. Selbst wenn sie anscheinend gesund in Liverpool,
[* 4]
Hamburg
[* 5] u. a. Häfen ankommen, tragen sie den
Keim
einer unheilvollen
Blutvergiftung (Faulfieber oder Sepsis) im Körper, und diese kommt zum
Ausbruch, sobald sie Trinkwasser
erhalten, welches ihnen ein Vorurteil bis dahin entzogen hat. Zähmung und Abrichtung sind nicht schwierig;
der gut abgerichtete Graupapagei lernt zahlreicheWorte sprechen und andere
Töne nachahmen. Er wird ungemein zutraulich. Der Preis
für den rohen, frisch eingeführten Graupapagei beträgt 24‒30 M., steigt beim ersten Wort, das er nachspricht,
auf 45‒60 M. und kann im weitern 300 M., selbst bis 1000 M. erreichen. In der
Ernährung ist der Graupapagei sehr
anspruchslos; aber naturwidrige Nahrung (Fett, Fleisch, Gemüse und andere menschliche Nahrungsmittel)
[* 6] ist schädlich. (S.
Tafel: Papageien Ⅲ,
[* 7]
Fig. 2.)
sind undurchsichtige bis erbsengroße Kügelchen aus ziemlich festgeballtem Schnee
[* 8] und Eisnädelchen;
sie
kommen meist im
Frühjahr (März und April) und Herbst vor.
Die Graupeln sind qualitativ und in
Bezug auf ihre
Entstehung vom Hagel (s. d.) kaum verschieden und können als
die erstePeriode der Hagelbildung betrachtet werden. Graupeln kommen
mehr über Wasser und an
Küsten vor.
oder Zinngraupen, alter bergmännischer
Name für die eingesprengten
Krystalle oder
Körner des Zinnerzes oder
Zinnsteins (s. d.), die durch
Pochen und
Auswaschen aus dem umgebenden Material (Granit,
Greisen u. s. w.) gewonnen werden oder
durch natürliche Zerkleinerungs- und
Schlämmprozesse aus ihm isoliert worden sind.
Visiergraupen nennt der erzgebirgische
Bergmann die Zwillingskrystalle des Zinnsteins, die, indem die Pyramidenflächen der beiden verwachsenen
Individuen einen ein- und ausspringenden Winkel
[* 9] bilden, eine gewisse
Ähnlichkeit
[* 10] mit dem Visier eines Ritterhelms
haben. ^[]
czech. Krupka, Bergstadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Teplitz in
Böhmen,
[* 11] 7 km
im
NO. von
Teplitz, in einer langen, schmalen Thalschlucht (340 m) des
Erzgebirges, deren Ränder schöne
Aussichtspunkte bieten, an der Linie
Bodenbach-Komotau
(Station Rosenthal-Graupen) der Österr. Staatsbahnen,
[* 12] hat (1890) 3304 deutsche
E., Post,
Telegraph,
[* 13]
Kohlen- und Zinnbergbau, eine Werkstätte für Eisenkonstruktionen sowie Fabrikation von Wirkwaren,
Dachpappe
und
Strohgeflechten. Die Rosenburg (421 m), die Wilhelmshöhe (352 m) sowie die Ruine Geiersburg (481
m) sind vielbesuchte Punkte der
Teplitzer Kurgäste. – Die Gründung der Stadt, durch die reichhaltigen Zinngruben in der
Umgebung bedingt, fällt ins 12. Jahrh. Vom König Wratislaw erhielt sie 1478 die
Rechte einer königl. Bergstadt und wurde
später mit der Herrschaft
Teplitz vereinigt. –
Vgl.
Hallwich, Geschichte der Bergstadt Graupen
(Prag
[* 14] 1868).
[* 7] sind
Schälmaschinen,
[* 15] mittels deren aus Gerste,
[* 16] seltener aus Weizen, durch Schälen derselben das unter
dem
NamenGraupen bekannte Nahrungsmittel hergestellt wird. Graupenmühlen sind stets
Maschinen mit
Steinen, zu welch letztern man, je nach
der Sorte der zu erzeugenden
Graupen, grob-, mittel- oder feinkörnige Sandsteine wählt, die dann schälen,
rollen oder polieren. Eine bekannte Konstruktion ist die in den vorstehenden
[* 7]
Fig. 1
u. 2 dargestellte Graupenmühle von
Moritz
Martin in
Bitterfeld,
[* 17] welche eine
Schälmaschine mit horizontaler
Welle ist.
Bei dieser
Maschine
[* 18] bezeichnet C den Sammelkasten für die Gerste, J ein Regulierungsblech; KK sind die Walzendrehscheiben
zum Einlassen, LL ebensolche zum Auslassen des Getreides. Die
Bewegung des Läufers A erfolgt durch die auf seiner
Achse D
sitzende Antriebscheibe R. Die gußeiserne Umhüllung wird in entgegengesetzter
Richtung durch das große Zahnrad Z umgedreht,
das seine
Bewegung von der Läuferwelle D aus mittels der
Stufenscheiben E und F empfängt. A macht 240‒260,
Z 4‒5
Touren pro Minute. Der Kraftbedarf beträgt 4‒6 Pferdestärken. ^[Abb. Graupenmühlen 1 und
2]