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zweimal in die Gefangenschaft der Christinos.
Erst nachdem Don Carlos selbst seine Sache aufgegeben hatte, kehrte Gobi als Oberstlieutenant in die Heimat zurück, wnrde 1842 im preuß. Heere als Sekonde- lientenant wieder angestellt und 1843 in den Gro- ßen Generalstab versetzt.
In: Juni 1849 wurde er zum Stabc des Prinzen von Preußen [* 1] bei der in Baden [* 2] einrückenden Armee kommandiert, wo er an vielen Gefechten und an der Einschließung von Rastatt [* 3] teil- nahm. Nach einjähriger Dienstleistung beim 16. In- fanterieregiment wurde Gobi 1850 als Major in den Generalstab zurückversetzt.
Nachdem er 1855 als Oberstlieutenant Chef des Generalstabes beim 4., 1858 beim 8. Armeekorps gewefen war, wurde er Nov. 1858 Oberst und 1860 zu der gegen Marokko [* 4] im Felde stehenden span. Armee kommandiert, mit der er an der Schlacht von Tetuan teilnahm. 1863 zum Commandeur der 26. Infanteriebrigade er- nannt, zeichnete er sich 1864 insbesondere bei dem Sturm auf die Düppeler Schanzen und dem über- gange nach Alsen aus. 1865 zum Generallieutnant und Commandeur der 13. Division befordert, ope- rierte er 1866 zuerst in Hannover [* 5] und schlug dann im Mainfeldzuge fast selbständig eine Reihe von Ge- fechten, namentlich beiDermbach, Kissingen, [* 6] Laufach, Aschasfenburg, Tauberbischofshcim, Gerchsheim und Würzburg. [* 7]
Äm wurde Gobi zum komman- dierenden General des 8. Armeekorps und 26. Juli zum General der Infanterie ernannt.
Schon 6. Aug. hatte er Gelegenheit, den Sturm auf die Höhen von Spicheren anzuordnen und ihn mit größter Energie durchzuführen, bis die Ankunft älterer Generale den Oberbefehl in deren Hände übergehen ließ. Gobi nahm an den Schlachten [* 8] von Mars-la-Tour und von Gravelotte und danach an der Einschließung von Metz [* 9] teil, zog nach der Kapitulation unter Oberbefehl Manteuffels nach dem nördl. Frank- reich und nahm teil an den Schlachten bei Amicns, an der Hallue fowie bei Bapaumc.
Nachdem Man- teuffcl zurFührimg derSüdarmee abberufen worden, wurde Gobi mit dem Oberbefehl der Ersten Armee beauftragt und schlug 19. Jan. Faidherbe bei St. Quentin (s. d. und Deutsch-Französischer Krieg von 1870 und 1871, Vd. 5, S. 107 a).
Nach Auf- lösung der Ersten Armee (6. Juni) ward Gobi mit dem Groftkreuze des Eisernen Kreuzes geschmückt und zum Chef des 2. rhcin. Infanterieregiments Nr. 28 ernannt. Danach führte er das Generalkommando des 8. preuft. Armcelorps (Koblenz) [* 10] und starb in dieser Stellung hat seine Erleb- nisse in verschiedenen Werken und Aussätzen ge- schildert, die zu den besten in der neuern Militär- litteratur gehören, so «Vier Jahre in Spanien» [* 11] (Hannov. 1841),
«Reise- und Lagerbricfe aus Spa- nien und vom span. Heere in Marokko» (2 Bde., ebd. 1863);
ferner erschienen von ihm vcrfchiedene Aufsätze über die Kriege 1866 und 1870/71 in der Darmstädter «Allgemeinen Militärzeitung».
Nach Gobi heißt das frühere Fort Quellleu bei Metz und das preuft.
Infanterieregiment Nr. 28. In Koblenz wurde ihm 1884 ein Denkmal (Vronzestatue von Schaper) errichtet. -
Vgl. die Biographien G.s von Zernin (Darmst. 1881) und Hämsch (Berl. 1881); Kunz, Der Feldzug der ersten deutschen Armee im Norden [* 12] und Nordwesten Frankreichs 1870/71 (ebd. 1889);
dcrs., Kriegsgeschichtliche Einzelschriften, Heft 14 (ebd. 1891).
Gobert, Ferdinand, Graf Asprcmont-Lindcn, vsterr.
Feldherr, s. Aspremont-Linden. Gobi (besser Ghobi), der mongol., Scha-mo, d. h. Sandwüste, der chines. Name für den größern östl. Teil der Wüste Han-Hai in Centralasien (s. d.). Gobi wird vom Tarimbecken im W. getrennt durch eine Linie von Barkul im NW. über Chami nach Su- tschou im SO. Nördlich von Alaschan von einigen Bergrücken durchzogen, erreicht die Wüste ihre tiefste Stelle etwa 111° östl. L., 44° nördl. Br. (etwa 600 in ü. d. M.), 116° östl. L. aber wieder üder 2200 m, um sich dann nach dem Chinganrücken zu bedeutend hinabzusenken.
An den tiefern Stellen befindet sich teils Sand, teils Kies mit glatten Kie- seln von Quarz, Achat, [* 13] Jaspis und Chakedon, in der Nähe der böhern Randgebirge von diesen stam- mender Schutt;
im O. befinden sich am Nande der Wüste ailsgedehnte Grassteppen.
Nur die eigent- liche Sandwüste ist ganz unfruchtbar;
auf den übri- gen Bodenarten entsteht durch Regen oder die Nähe von Flüssen Graswuchs, und namentlich an den Flüssen finden sich Pappeln und Weiden in Menge, während Salzgewächse, wie der ^acksaul in Ost-Tur- kestan, mit dünnem Boden vorlieb nehmen.
Wie in den Wüsten überhaupt die so liefert diefe Familie hier sogar in dem Sulkhir (^Fi'iopIiMnn Fodicnin M^e) einen stachligen, einige Fuß hohen Strauch, dessen kleine Samen- körner das Getreide [* 14] ersetzen.
Streckenweise ist die Wüste völlig wasscrlos, doch unterbrechen gelegent- lich Weideplätze mit nahe der Oberfläche liegendem Grnndwasser auch diese schlimmen Stellen, sodaft Nomadenbevölkerung hier verkebren kann.
Ebenso dürftig ist die Fauna der Gobi. Der Dschiggetai, das wilde Kamel, Tiger, Luchse, Wölfe, Füchse, wilde Pferde, [* 15] Hirsche [* 16] (Maral), Eber, Hasen und Antilopen sind teilweise häufig, namentlich in der Nähe der Gewässer.
Nur Mongolen, die hier ihre eigentliche Heimat haben, durchziehen mit ihren Herden das Weideland, von Süden immer mehr eingeengt durch den vorrückenden Landbau der Chinesen.
Während des Winters, der ebenso kalt, rauh und stürmisch wie der Sommer heiß ist, sind die Bewohner oft fast allein auf den Viehdünger als Brennmaterial angewiesen.
An den Wegen finden sich einige, oft nur spärlich mit Wasser versehene, in der Regel verwahrloste und monatelang gefrorene Brunnen. [* 17] Die Kenntnis der Gobi bezieht sich namentlich auf die wenigen Karawanenwege, die seit Jahrhunderten den Verkehr zwischen China [* 18] und dem Norden Asiens vermitteln und in neuerer Zeit die besondere Auf- merksamkeit der russ. Regierung erregen, solche sind 1) der von Kiachta über Urga und Kalgan oder Tschang-kia-kou nach Peking, [* 19] von der russ. Post in 12-14Tagcn zurückgelegt (sonst in 20-30);
2) der Weg von Peking durch das Ku-pei-khad westlich vom Dalai-nor nach'Nertfchinsk (165 Meilen), der Weg Gerbillons 1689;
3) vom Dalai-nor östlich über die Chalcha nach Chailar;
4) von Kwei-hwa-tschöng nach Uliassutai (nach Elias bis zum Rande der Wüste 24 Tage);
5) von Urga über Sair-ussu (106° 56' 25" östl. L. von Greenwich, 44° 47' 12" nördl. Br.) nach Uliassutai 1300 Werst;
6) von An-si nach Chami 8 Tagereisen;
7) von Kwei-hwa-tschöng nach Chami in 70 Tagen.
Die ältesten Berichte sind die des Jesllitenpaters Gerbillon von seinen acht Missionsrcisen 1688-98, des Holländers Msbrand Ides1692-94, von Lorenz Lange, der im Auftrage Peters d. Gr. nach Peking reiste.
Ihm schließen sich an die Reifeberichte Timkowskis (1819 und 1821), des russ. Botanikers von Bunge und Astronomen von ¶