Mit der Erforschung der Entstehung, der
Bewegung und der Wirkungen der Gletscher, namentlich in den
Alpen,
[* 1] hat sich eine große Anzahl
hervorragender Gelehrter beschäftigt, so besonders Saussure, Charpentier, Hugi,
Agassiz, Forbes,
Tyndall, die Gebrüder
Schlagintweit,
Studer,
Heim, Forel,
Helmholtz,
Pfaff,
Hagenbach, Penck,
Richter, Finsterwalder u. a. m. Es wurde dabei zugleich nachgewiesen,
daß die in den
Alpen und andern
Gebirgen zur Zeit des Diluviums (s. d.), in der der Gegenwart zunächst vorhergehenden
Periode der Erdentwicklung, eine weit größere
Ausdehnung
[* 2] besaßen, wie denn damals (s.
Eiszeit)
[* 3] weit ausgedehnte Gegenden
der Erde stärker vergletschert waren als jetzt.
(DesoriaglacialisNic., s.
Tafel:
Insekten
[* 6] III,
[* 7]
Fig. 16), eine von Desor auf dem Aargletscher
entdeckte Art von
Springschwänzen (s. d.), lebt unter den
Steinen der
Moränen und an Felsen bis zu 3000 m Höhe. Er ist schwarz,
sehr schlank, zart und gänzlich harmlos.
(Vinde glacier) wird in geringen Mengen an einzelnen
Stellen der
Schweiz
[* 8] aus den in der Nähe der
Gletscher
gewachsenen
Trauben gewonnen und gilt als feuriger
Wein, kommt aber nur selten unverfälscht in den
Handel.
Glevner hießen die ritterbürtigen Reiter des Mittelalters, Glevenbürger die als Waffe ebenfalls ein Gleve führenden,
aber unberittenen
Patricier der
Städte.
Die von ihm ausgeführten Bildwerke behandeln teils mytholog.
Stoffe: Tanz der Bacchantinnen (1846), Hercules zu Füßen der
Omphale (1863; Museum in Neuchâtel), Pentheus von den Mänaden verfolgt (1864; Museum in Basel),
[* 15] Sappho; teils histor.
Stoffe: Hinrichtung
des Majors
Davel 1723 (1850),
Niederlage der
Römer
[* 16] durch dieHelvetier am
LacusLemanus (1858; beide im Museum
zu
Lausanne);
[* 17]
zuweilen bewegte er sich auch mit
Glück auf religiösem Gebiete, so in dem
Abschied der
Apostel (1845;
Kirche
zu Montargis).
Auf der
Wiener Weltausstellung 1873 sah man von ihm das liebliche
Bild: La Charmeuse,d. i. Mädchen einen Paradiesvogel
lockend (Museum in Basel).
Die bedeutendsten Werke seiner letzten Zeit waren anmutige, doch oft süßliche Sittenbilder
aus der
Antike, sein letztes
Bild: Der verlorene Sohn. Er starb in
Paris. Gleyre beherrschte die Form mit großer
Anmut
und Sicherheit des Vortrags und hatte auf die technische Fortbildung der Malerei namentlich als
Lehrer
einen großen Einfluß. –
ein eiweißartiger
Bestandteil des
Klebers (s. d.) ^[= # Jean Baptiste, franz. General, geb. 6. März 1753 zu Straßburg, widmete sich anfänglich dem ...]
[* 18] (Articulus), ein einzelner, besonders beweglicher
Teil des tierischen und menschlichen Körpers, namentlich die
beiden obern und untern
Gliedmaßen oder Extremitäten, im Gegensatz zumKopf und zum Rumpf, auch ein einzelner
Teil einer
Gliedmaße, wie die Zehen, Finger u. s. w. MännlichesGlied, s.
Geschlechtsorgane.
künstliches, auch Ersatzglied,Prothese, im allgemeinen jeder mechan.
Apparat, der nach dem
Verlust einer Extremität
die physiol. Funktionen des betreffenden
Teils mehr oder minder vollkommen zu ersetzen vermag. Das Bestreben, derartig
Verstümmelten einen künstlichen Ersatz zu verschaffen, ist uralt.
Schon im
Altertum finden sich hierher gehörende Versuche
erwähnt; so berichtet z. B.
Plinius von einem röm. Ritter
Marcus Sergius, daß er sich als Ersatz für seine im zweiten
Punischen Kriege
verlorene rechte
Hand
[* 19] eine künstliche
Hand von
Eisen
[* 20] machen ließ, welche ihn vollkommen zu weiterm Kriegsdienst
befähigt haben soll. Am bekanntesten ist die 1505 durch einen Waffenschmied verfertigte und noch heute im Schloß
Jagsthausen
gezeigte eiserne
Hand des Ritters Götz von
Berlichingen, die, vollkommen aus
Stahl gefertigt und durch eine hohle Schiene am
Vorderarm befestigt, nicht nur durch Druck an einem Knopf im Handgelenk gebeugt, sondern auch mit
Hilfe der andern natürlichen
Hand in allen Fingergelenken beliebig gebogen werden konnte, indem ein Stahlzapfen in ein in
jedem
Gelenk befindliches gezahntes
Rad einsprang und so das in der gegebenen
Lage feststellte.
Durch Druck auf einen andern Knopf sprangen die Finger mittels einer Feder in die gestreckte
Stellung
zurück. Da auch der Daumen einen ähnlichen sinnreichen Mechanismus besaß, so vermochte Götz sein Schwert vollkommen sicher
zu führen. Ähnliche, wenn auch minder kunstreiche Vorrichtungen trugen der Seeräuber
Horuk (1511), der
HerzogChristian von
Braunschweig
[* 21] (1622), der
Soldat La
Violette (1761) u. a. In der neuern Zeit ist die Anfertigung künstlicher
Gliedmaßen infolge der großen Fortschritte der
Technik, der Einführung geeigneterer Materialien, wie des
Kautschuks, des
Hartgummis, des
Aluminiumsu. dgl., und infolge der fabrikmäßigen Herstellung, die besonders durch
den amerik. Bürgerkrieg angeregt wurde, zu hoher
Vollkommenheit gediehen.
Ein künstliches Glied soll im allgemeinen so konstruiert sein, daß es die Amputationsnarbe nirgends
drückt und bei einem möglichst geringen Gewicht doch hinreichende Festigkeit,
[* 22] Einfachheit und Dauerhaftigkeit besitzt.
Ein jeder derartiger
Apparat, so verschieden auch im übrigen seine Konstruktion sein
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