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Ende, der durch die Pulvergase seitlich ausgedehnt wird und mit den Ansätzen o in die Züge tritt, in denen zugleich die Metten n. laufen. Die Geschoß [* 1] Fig. 19 - 21 sind sür Vorderlader bestimmt; ebenso ist das ähnlich der [* 2] Fig. 15 sür Geschütze [* 3] von Whit- worth konstruierte für solche brauchbar. Für die Hinterladungsgeschütze wandte man anfänglich nur Geschoß mit Vleimantel an, wie die preußische Gra- nate von 18l'0 [* 2] (Fig. 22) mit dickem, nur mechanisch [* 2] Fig. -'0. [* 2] Fig. 21. festgehaltenem Bleimantel L (^ Eisenkern, II Höh' lung, HI Mundloch), und die englische Seg- mentgranate [* 2] (Fig. 23) mit dünnem, chemisch mit dem Geschoß verbundenem Vleimantel m zeigt.
Der Vleimantel nimmt erst im Rohre durch den Einfluß der Pulvergase die Gestalt der Züge an [* 2] Fig. ^. [* 2] Fig. ^.. Schwierigkeiten bald aufgegeben. Die Kartätsche, auf die vermöge ihrer Eigentümlichkeit, die einzel- nen Kugeln schon vom Rohr ab freizugeben, die rotierende Bewegung nicht mit Erfolg übertragen werden konnte, ist so weit verändert worden, wie es der difficile Charakter des gezogenen Rohrs erheischt. Granaten [* 4] und Shrapnels erfuhren eine hohe Fort- bildung und Vervollkommnung.
Das Vollgeschoß konnte bei seiner einseitigen Wirkung fast vollstän- dig durch die viel ausgiebigere Granate erfetzt wer- den. Der gänzliche Ersatz der Kartätsche durch das Shrapnel [* 5] ist vielfach angeregt worden, indes bis jetzt noch nirgends erfolgt. Von den Granaten gezogener Geschütze (in Österreich [* 6] Hohlgeschosse genannt) lasfen sich jetzt vier Klassen unterscheiden:
1) Granaten unt großer Zerteilungsfähigkeit, weil vorherrfchend gegen lebende Ziele bestimmt;
2) solche, bei denen die sprengende Wirkung gegen tote Ziele die .Haupt- sache ist;
3) solche, 'bei denen die Durchschlagskraft des ganzen Geschoß besonders betont wird, indem die Ziele Eisenpanzcr sind;
4) Granaten zumInbrand- setzen. Die Zwecke lul 1 und 2 suchte man anfäng- lich durch dasselbe Geschoß zu erreichen, so in Preußen [* 7] Fig. 24. [* 2] Fig. 25. und veranlaßt so das Geschoß, der Windung der letz- tern zu folgen. Der dünne Bleimantel wird fpäter allgemein. Für Geschoß mit großen Anfangsgeschwin- digkeiten wendet man Hartblei an. In neuerer Zeit ist der Hartbleimantel wieder durch die K upfer - ringe verdrängt. Die beistehende Tafel: Moderne Gefchoffe bringt vom kleinsten bis zum größten Kaliber je einen Vertreter der verschiedenen neuern Geschohkonstruk- tionen zur Darstellung.
Die Einzelheiten der innern Einrichtung, wie sie sich bei den Geschoß der glatten Geschütze herausgebildet hatten, werden in der Hauptsache auf die Geschoß der gezogenen übertragen. Indessen wurde die Aus- bildung eines Leuchtgeschosses dnrcki andcrweite Mittel überholt und in Anbetracht der erheblichen durch die gewöhnliche Granate (Fia,. 22), die aber weder eine gehörige Zahl Sprengteile lieferte, noch genügend Sprengladung aufzunehmen ver- mochte, um die gehörige Sprengwirkung bei toten Zielen zu äußern. Zur Erhöhung der Wirkung aä 1 konstruierte man die Doppclwandgranaten [* 2] lFig.
24) und die Ringgranaten [* 2] (Fig. 25). Erstere sind zuerst 1861 vom belg. Civilingcnieur Bassom- pierre angegeben und bestehen aus einem innern Geschoßkern (I und einem äußern (N), der um jenen berumgcgossen ist. Beim erstern sind die Bruch- linien vorgezeichnet, und die Zertcilung desselben er- folgt in regelmäßige Stücke; ü ist derBlennantcl. Die Gesamtzahl der Sprengstücke ist etwa doppelt so groß als bei der gewöhnlicken (einfachen) Granate. Die Zerteilung in eine größere Zahl Stücke ist bei der Ringgranate noch mehr gesichert, wo der innere Kern aus voneinander getrennten, gezackten Ringen bestcbt, von denen jeder einzelne eine bestimmte An- zahl Teile liefert. So ist die in Qstervcich-Unqarn eingeführte Granate des Generals Ncbatius einge- richtet, die beinahe ebenso viele wirksame Stücke als ein Shrapnel crgieltt. Ähnliche Granaten hat man im Deutschen Reiche und anderwärts. (Val. [* 2] Fig. 25, die halb Ansicht, halb Durchschnitt der ¶