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Garem, Manuel Garcke del Popolo Vicente, Sän- ger, Komponist und Gesanglehrer, geb. in Sevilla, [* 1] kam, nachdem er in Cadiz [* 2] und Madrid [* 3] als Sanger Ruf erlangt hatte, 1808 nach Paris, [* 4] wo er in der ital. Oper mit Erfolg auftrat und die Leitung des Instituts übernahm. 1811 ging er nach Italien, [* 5] wo er nicht minder günstige Auf- nahme fand und die Gesangskunst theoretisch stu- dierte. Garcke war 1816-24 abwechselnd in Paris und London [* 6] als Sänger und Gesanglehrer thätig; 1825, wandte er sich mit einer auserlesenen Operngesell- schaft, zum Teil aus Mitgliedern seiner Familie bestehend, nach Neuyork [* 7] und später nach Meriko. Im Begriff, nach Europa [* 8] zurückzukehren, wurde er auf dem Wege nach Veracruz durch Räuber seines Vermögens beraubt. So sah er sich genötigt, in Paris wieder seine Singkurse zu eröffnen. Garcke starb zu Paris. Er war besonders hervor- ragend als Gesanglehrer.
Unter seinen Schüleru erlangten namentlich Nourrit und die Meric-Lalande, vor allen aber! seine älteste Tochter, Maria Felicita (s. Malibran), ! den ausgebreitetsten Ruf. Weniger Anteil hatte er an der Ausbildung seiner zweiten berühmten Toch- ter Pauline (s. Viardot-Garcia). Sein Sohn, Manuel Garcke, geb. in Madrid, seit 1835 Professor der Gesangskunst am Konservatorium in Paris, später Gesanglehrer in London, suchte als einer der ersten durch Schriften über die menschliche Stimme und namentlich durch seine geschätzte «Ncols äs (^.» (Par. 1841; 4 Aufl. 1856) die Gesangskunst physiologisch zu begründen; seine Gattin, Eugenie Garcke, geborene Mayer, geb. ! 1818 in Paris, gest. daselbst, ehe- malige Opernsängerin, war ebenfalls als Gesang- lehrerin thätig.
GarcmGutierrez,Antonio, span. Dramatiker, ein ausgezeichnetes Mitglied der romantischen Schule, geb. 1812 zu Chiclana, widmete sich zu (5adiz mediz. Studien, entsagte aber denselben, um zu Madrid seiner Neigung für die Dichtkunst zu leben. 1836 brachte er die Tragödie «151 trovaäoi-» auf dem Theater [* 9] del Principe zur Aufführung, die enthusiastischen Beifall fand und später von Verdi zu seiner Oper benutzt wurde. Von seinen folgenden zahlreichen Dramen hatten nur das ^tück «AI on- cudierw clß Valonoia» und die Tragödie «8ini0n LocanßFra» einen bedeutendem Erfolg; andere wurden minder beifällig anfgenommen. Deswegen verstimmt, wanderte Garcke. Garcke 1844 nach Amerika [* 10] aus, wo^er anfangs auf Cuba, später in Merida in Mca- tan lebte. Nach seiner Rückkehr nach Spanien [* 11] (1850) wurde er zum Mitglied der obersten Theaterjunta er- nannt; 1872 ward er Direktor des Archäologischen Museums zu Madrid und starb daselbst Unter seinen zahlreichen spätern Stücken fan- den die Trauerspiele «Hu äuolo ü, innsrw», «Dona Hrraca. äe (^stilla», besonders die «Ven^anx», cgtalana" (1. bis 7. Aufl., Madr. 1863-64) und «.luHiiI^oi'enxo» (1865) wieder großen Beifall. Seine letzten Arbeiten waren die Lustspiele «IIn cusnto äc uinÄ8», «1^3. criolla» (Madr. 1877) und «I^u ssi-ll.no 6o ar6nk» (1880). Die Diktion bei Garcke. Garcke ist meisterhaft, seine Dramen sind im nationalen Geist groß ent- worfen und reich an Schönheiten, dabei znm Teil schon in seiner ersten Zeit wesentlich frei von den Extravaganzen der Neuromantik.
Seine lyrischen Gedichte, die u. d. T. «1^ v tiniodl^v (2 Bde., Madr. 1842,1861) erschienen, haben leine hervor- ragende Bedeutung. Eine Auswahl seiner Werke erschien u. d. T. »^)dra8 68coAi6a8" (Madr. 1866). Garciläso de la Vega, span. Dickter, s. Vega. Garcin de Tasfy (spr. garhäng), Joseph Hölio- dore Sagesse Vertu, franz. Orientalist, geb. zu Marseille, [* 12] studierte zuerst dort, dann seit 1817 in Paris unter Sylvestre de Eacvs Leitung orient. Sprachen, besonders das Hindustani, die mohammed. Gemeinsprache Indiens.
Nachdem für ihn ein Lehrstuhl der hindustan. Litteratur an der orient. Sprachenschule in Paris geschaffen worden war, gab er alljährlich bei seiner Eröffnungsrede einen Abriß der litterar. Erzeugnisse Indiens, so- daß seine Reden und seine seit 1870 viel umfang- reichern Litteraturberichte das reichhaltigste Ma- terial über die neuind. Kultur bilden. Garcke wurde an Talleyrands Stelle Mitglied der Akademie der In- schriften 1876 Präsident der Asiati- schen Gesellschaft, und starb hochbetagt am 2. ^ept. 1878 zu Paris.
Außer zahlreichen Übersetzungen aus dem Arabischen, Persischen und Türkischen sind namentlich hervorzuheben seine schon erwähnten Be- richte, seine «Iwäim6nt8 äs 1a lai^us kinä0U3tani9v (Par. 1829, mit ^ppenäics aux Iwäim6iit8, 1833; 2. Aufl. 1863), »Iwäim6iit8 ä6 1a 1kNFU6 llinäoui" (ebd. 1847),
«1^68 wuvi-68 äe ^Vali, cöledre poöt» äu v6(Hii" (mit Übersetzung, 1834),
«1^68 av6n- Wr68 ä6 LHinrup» (1835),
ferner eme Ausgabe des 16nä-Mm6ti von Saadi (in «NxpoLition äs 1a loi inu8u1m3.n6», Par. 1822),
«Nantio uttair» (1^6 i3.n^ag'6 ä6V0ir8 ä68 Nu8u1niHN8" (aus dem Arabischen, ebd. 1827; 2. Aufl. 1840),
«I,a p068i6 p1iii080i)Ili 6t i'6iiß'i6U86 c1i62 168 ?61'8^N8» (1857; 4. Aufl. 1864), «llikwire ä6 lg. littoratureninäoue 6tliinäou8tani6» (3 Bde., 2. Ausg., Par. 1870 - 71),
«Nkwi-ihno et pr080äi6 ä68 i9,n^ua^68 äs 1'01'i6Nt INU8uIlNMl» (1873). der Clusiaceen (s. d.) mit gegen 40 Arten in den Tropen Asiens und Afrikas. Es sind Bäume mit lederartigen Blättern, eingeschlechtigen, achselstün- digen Blüten und ein- bis vielsamigen Beeren- oder Steinfrüchten, mit rinden- oder korthaltiger Auhen- hülle. Zweige und Blätter enthalten einen gelben Milchsaft, der an der Luft erhärtet. Drei Arten, (F. Noi'LNa Des?), (eiliptica, s^i.), O. picwri".
Aond. und i,^. c0olnncliin6ii8i3 O/w/F. in Ostindien [* 13] und Cochinchilla, liefern die Hauptmasse des in den europ. Handel kommenden Gummigutti (s. d.). Auherdenr lvird dasselbe aus einigen andern Arten derselben Gattung und von A. camdo^ De.^r. (('lundoSm ^uttg. ^,.) aus Ostindien, die man früher allgemein für die Stammpflanze des Gummigutti hielt, gewonnen. Die meisten Artcn haben endare Früchte, hauptsächlich die M ang 0 stane, O. Nan- ^08^,13. 1^., deren Früchte ungefähr die Größe einer Orange haben; ferner werden die großen, l'i^ zu 1 kF schweren Früchte von t. pkäuucnlkta, ^0.^?)., wie die vorige in Indien, gegessen und zur Herstel- lung von erfrischenden Getränken benutzt. Garcke, Friedr. Aug., Botaniker, geb. zu Bräunrode bei Mansfeld, studierte in Halle [* 14] TheologieundNaturwissensckaften,wurdc 1856 erster Assistent, 1865 Kustos am Botanischen Museuni zu Berlin [* 15] und 1871 ebenda Professor für Botanik und Pharmakognosie. Er schrieb u. a.i «Flora von Halle und Umgegend') (Tl. 1, Halle 1848; Tl. 2, Verl. 1856), »l^nnaea.» (Neue Folge, Bd. 1 - 9, Berl. ¶