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Vorder- und Hinterkastell, waren wegen ihrer ge- ringen Höhe über Wasser (wegen der Nuder) wenig seefähig.
Die Galena enthielten 25 - 50 Nuderbänke, zwischen denen sich ein Plantengang befand, der die Verbindung zwischen Vorder- und Hinterschiff vermittelte. An jedem Ruder arbeiteten 3-5 Mann gleichzeitig.
Die Besatzung einer Galeere belief fich auf etwa 450 Mann, davon etwa 220 Sträf- linge, die übrigen Freie.
Auf dem Vorderteil der Galena hinter einer Querwand standen Geschütze, [* 1] ein großes und mehrere kleinere (meistens Stcingefchütze).
Die Takelung [* 2] bestand aus zwei Masten mit Lateinsegeln ff. d.).
Bei der Entwicklung der Schiffahrt auf den Oceanen kamen die Galena bald außer Gebrauch, wäh- rend sie im Mittelmeer bis ins 19. Jahrh, noch ver- wendet wurden.
Zum Nudern verwendeten christl. Staaten meistens bestrafte Verbrecher oder türt. Kriegsgefangene, während bei den Türken Christen- ftlaven diese Dienste [* 3] leisten mußten.
Diese Nuderer, Galeerensklaven genannt, wurden an ihre Bänke mit Ketten geschlossen und ihr Los war sebr grausam. (S. Bagno.) Die Capitana, auf der sich der Galeeren- general einschiffte, war sehr reich gescbmückt und ! prunkvoll ausgestattet.
Die Stellung solcher Gene- rale und der höhern Offiziere war sehr gut dotiert, und da der Dienst wenig Anstrengung verlangte, wurden diese Posten meistens mit Günstlingen der , Hose besetzt.
In der Seeschlacht von Tscbesme 1770, zwo die Nüssen die türk. Flotte vernichteten, traten die Galena zum letztenmal als aktive Kriegsschiffe in einem größern Gefecht auf. Galeerenofen, ein in verfchiedenen Zweigen der chem. Industrie angewendeter Röhren- oder Nc tortenofen, bei dem eine oder zwei Neihen neben- einander eingefetzterNöhren oderNetorten durch eiue gemeinschaftliche Feuerung erhitzt werden können. Galeerensklaven, s. Galeerenstrase.
Galeerenstrafe, die Strafe, welche Verbrecher als Nuderer (Galeerensträflinge, Galeeren sklav en) auf den Galeeren (s. d.) abzubüßen batten - sie war früher eine der härtesten Strafen in Frank- reich und einigen andern am Meere gelegenen Staa- ten; an ihre Stelle trat gegen Ende der Negierungs- zeit Ludwigs XIV. die Strafe des Bagno (s. d.). der Leguminosen [* 4] (s. d.), Abteilung der Papiliona- ceen, mit nur drei Arten in Südeuropa und West- asien. Es sind ausdauernde Kräuter mit unpaarig gefiederten Blättern und in Trauben gestellten wei- ßen oder roten Blüten.
Die gemeinste ist (5. ot'ti- c-inalis ^. (Südcuropa), eine bei uns häufig als Zierde, seltener als Futter- und Arzneipflanze [* 5] kul- tivierte, unter dem Namen Geißraute, Ziegeu- raute, Fleckeuklee bekannte Staude mit reich- beblättertem, bis 1 in bohcm Stengel [* 6] und lang- gestielten, blattwinkelständigen Trauben schön lila- farbener oder Weiher Blüten. j und Fingo. Galeka, Kaffernvolk in ^üdafrita, s. Kaffcrn Galen, Arzt des Altertums, f. Galcnus. Galen, Christoph Beruh, von, Fürstbischof von Münster, [* 7] geb. zu Haus Vispink in Westfalen [* 8] als Sprosseeines altenwestfäl.Geschlechts, erhielt bereits in seinem siebenten Jahre ein Kano- nikat bei der Domkirche zu Münster.
Nachdem er im dortigen Iesuitenkollegium und auf den Univer sitäten zu Köln, [* 9] Mainz, [* 10] Löwen [* 11] und Bordeaux [* 12] stu- diert, war er teils bei Gesandtschaften, teils bei ver innern Verwaltung beschäftigt. zum Fürstbischof von Münster gewählt, ergriff er mit Energie die Negierung und suchte sein Land von den Hess. und schwed. Truppen zu befreien.
Kaum war dies gelungen, so wurde er durch Streitig- keiten mit der Stadt Münster beunruhigt.
Nach mannigfaltigen 1655-61 geführten Kämpfen und dreimaliger Belageruug Münsters kam der Vertrag wegen Übergabe der Stadt zu stände. 1662 wurde er zum Administrator des Stifts Eorvei erwählt.
Auf dem Neichstage zu Negensburg 1664 wurde Galena nebst dem Markgrafen Friedrich von Baden [* 13] zum Direktor des Kriegs- wefens der rhein. Allianz ernannt und nahm teil an dem Feldzug gegen die Türken.
Nach seiner Nüäkehr schloß er mit England 1665 einen Vertrag gegen die Niederlande, [* 14] von denen er sich beleidigt glaubte^ und griff sie zu Lande an, während England sie zur ^ee bekriegte.
Insolge des durch Ludwig XIV. 18. April 1666' vermittelten Friedens zu' Eleve räumten die Generalstaaten alle im Gebiete des Bischofs noch besetzten One mit Ausuahme der Herrschast Borkelo.
Nachdem er als Fürst von Eor- vei einen Streit mit dem Hause Braunscbweig in betreff der Stadt Hörter 1671 glücklich beendet hatte, trat er 1672 dem franz. Bündnisse gegen die Nieder- lande bei. Er hatte bereits die Festungen Grall, Bredervord, Deventer, Koevorden genommen, als er sich durch die Überrumpelung von Koevorden und durch das Bündnis zwischen dem Kaiser und dem Großen Kurfürsten zur Nüä- kehr nach Westfalen genötigt sah, wo er sogleich die Offensive ergriff. Vereint mit dem franz. Feld- herrn Turenne gelang es ihn:, einen großen Teil der westfäl.
Besitzungen des Kurfürsten von Bran- denburg in feine Gewalt zu bringen. Doch erlitt er vor Koevorden bedeutende Verluste und schloß zu Köln mit den Verbündeten einen Friedensvertrag ab, worin er alle in den Nieder- landen eroberten Orte herauszugeben versprach. Hierauf trat er 1675 dem Bunde des Kaisers gegen Frankreich bei und schloß im August desselben Jahres mit Dänemark [* 15] und Brandenburg [* 16] ein Bünd- nis gegen Schweden, [* 17] wobei ihm der Angriff auf die Schweden gehörigen Herzogtümer Bremen [* 18] und Verden [* 19] zufiel.
Nachdem im Aug. 1676 'Htade, die Hauptstadt des Herzogtums Bremen, gefallen war, schlössen der Bischof und die Herzöge von Braun- schweig einen Teilungsvertrag über die eroberten Herzogtümer, zufolge dessen ersterer das ganze Herzogtum Verden und Teile des Herzogtums Bre- men erhielt. 1677 stellte Galena den Spaniern an der Maas 9000 Mann Hilfstruppen gegen Frankreich und den Dänen 5000 Mann gegen Schweden, die auf Nügen, vor Malmö und bei Landstrona kämpften;
1678 rückte er in Ostfriesland ein und räumte das Land erst nach Empfang einer nam- haften Geldentfchädigung.
Während der Friedens- unterhandlungen zu Nimwegen, [* 20] an denen er teil- nahm, erkrankte er zu AHaus und starb don -
Vgl. Ehrhard, Geschichte Mün- sters (Münft. 1837);
Tücking, Geschichte des Stifts Münster unter Galena (ebd. 1865);
Corstiens, I^ri^i-ä van (^.. VoistVi88c1i0p van Nuii8tcr (Notterd. 1872);
Hüsing, Fürstbischof Christoph Bernhard Freiherr von Galena (Münst. u. Paderb. 1887).
Galen, Philipp, s. Lange, Ernst Philipp Karl. Galen, s^ Gälisch. Galena «spr. gällihne), Hauptstadt des Counly Io Davicß im nordwestl. Winkel [* 21] des nordamerik. Staates Illinois, auf beiden reiten des für ¶