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Diele miteinander verbunden.
Das so gebildete Ganze heißt Fügelade. Fügeeifen oder Kröseleisen, ein hakenähn- liches Werkzeng der Glaser, mn kleine Teile von den Rändern der Glasscheiben wegzubrechen.
Fugeisen (Fugkelle), s. Ausfugen. Fügelade, s. Fügebock. Fügemafchine, eine Abrichtmaschine (s. Hobel- maschinen), dient zum Abrichten der Kanten langer Bretter.
Mittels dieser Maschine ist [* 1] man im stände, eine genaue Leimfuge zu machen, ohne daß eine Nacharbeitung von .Hand [* 2] nötig ist.
Das Gestell der Fugger ist aus Holz,
[* 3] die Messerwelle laust in zwei La- gern, die Messerbreite ist 150 inm.
Speciell
zum Fügen von Kistenbrettern ist diese
Maschine von großem
Vorteil. (S. vorstehende Abbildung.) In der
Faßfabrikation (s. d.) kommt eine besondere Daubensügemaschine zur Anwendung.
Fügen, das geradlinige Bearbeiten eines
Kör- pers zum Behuf der Verbindung mit einem andern, namentlich vor den: Zusammenleimen
zweier
Bretter. (S. Fügemaschine
[* 4] und Fügebock.) Fügen, Ort im Zillerthal (s. d.).
Füger,
Heinrich, Historienmaler, geb. zu Heilbronn,
[* 5] begann unter Guibal
in
Stutt- gart seine Kunststudien, ging aber dann 1768 nach
Halle,
[* 6] um die
Rechte zu studieren.
Doch trat er auch da 1770 in die Schule Äsers ein und erschien nach kurzem Aufentbalt in Dresden [* 7] wieder im Atelier Guibals zu Stuttgart. [* 8] 1774 ging er nach Wien [* 9] und ward hierauf von der Kaiserin Maria Tberesia als Pensionär nach Rom [* 10] geschickt.
Nach sieben- jährigen Studien daselbst wandte er sich 1782 nach Neapel, [* 11] wo er in dem Bibliotheksaale der Königin Karoline zu Caserta acht allegorische Bilder in Freslo ausführte. Fugger folgte 1783 dem Rufe als Vicedirck- tor der Kunstakademie nach Wien, wo er nacheinan- der Professor, Rat und 1795 wirtlicher Direktor, zuletzt auch Direktor der Velvederegalerie wurde und starb. Nach seiner Rückkehr nach Wien lieferte er anfangs säst nur Miniaturgemälde, unter denen namentlich das des Kaisers Joseph 11., das einzige ähnliche dieses Monarchen, und das Gesamtbild der Familie Maria Tberesias zu erwähuen sind und die sich sonst größtenteils in der Sammlung der Wiener Akade- mie befinden.
Bald indes bildete er sich in Wien mit bestem Erfolg auch in der Ölmalerei aus.
Seine vorzüglichsten Arbeiten bierin sind das Bildnis sei- nes Vaters Gab. Fugger (1789; Wiener Akademie), die Porträte [* 12] Kaiser Josephs II., der Erzherzogin Elisa- beth und Loudons, sämtlich 1790 gemalt, das letz- tere von I. Pichler gestochen, von I. Selb lithogra- phiert, und sein Selbstbildnis (1807^ Wiener Akade- mie).
Von den histor. Gemälden sind zu nennen: Der sterbende Germaniens (1789; Wiener Akademie), Beweinnng Abels (1799), Johannes der Täufer (1811), Heil.
Magdalena (1816) und Allegorie auf den Frieden von 1815 (sämtlich im Hofmuseum zu Wien), Coriolans Abschicd von seiner Mutter (Ga- lerie Czernin in Wien), Die Musen [* 13] der Tragödie und Komödie, Orpheus [* 14] und Eurydice, Prometheus mit der Fackel (1790; sämtlich in der Liechtenstein- Galerie zu Wien).
Zu seinen besten Arbeiten ge- hören ferner die Handzeichnungen, welche er nach Klopstocks «Messias» ans blauem Papier mit Kreide [* 15] und Tusche und nachher auch in Gemälden (Akade- mische Galerie in Wien) ausführte.
Bei großer tech- nischer Gewandtheit vertritt Fugger die durch L. David in Frankreich angebahnte Richtung des akademischen Klassicismus.
Fühesäge, s. Faßfabrikation.
Geschlecht in Schwa- ben, hat den Webermeister JohannesF. zu Graben unweit Augsburg, [* 16] der mit Maria Meißner aus Kirchheim verheiratet war, zum Ahnherrn. - Dessen ältester Sohn Johannes Fugger, ebenfalls Weber- meister, erheiratete 1370 mit Klara Widolss das Bürgerrecht zu Augsburg und fing neben der We- berei einen Leinwandhandel an.
Nach seiner ersten Gattin Tode ehelichte er 1382 Elisabeth Gfatter- mann, eines Ratsherrn Tochter. Er wurde in der Weberzunft einer der Zwölfer, die mit im Rate saßen, Frcischöffe der westfäl.
Feme und starb 1409. Sein ältester Sohn, Andreas Fugger, «der reiche Fugger», stiftete mit seiner Gattin Barbara, aus dem alten Geschlecht der Stammler vom Ast, die adlige Linie der Fugger vom Reh, [* 17] so genannt von dem Wappen, [* 18] das Kaiser Friedrich III. 1462 dessen Söhnen gab. Diese Linie starb in Augsburg mit dem Bürger- meister Ulrich Fugger 1586 aus.
Des Johannes Fugger zweiter Sohn, Jakob Fugger, der Weberzunft Vorgeher und Zwölfer, trieb schon ausgebreitete Handels- geschäfte. Er starb Von seinen sieben Söhnen erweiterten Ulrich, Georg und Jakob II. ihre Handelsgeschäfte außerordentlich und legten den Grund zu der großen Blüte [* 19] der Familie.
Sie verheirateten sich mit Frauen aus den edelsten Geschlechtern und erbieltcn 1473 vom Kai- ser Friedrich einen Wappenbrief.
Ulrich Fugger, geb. gest. widmete sich ins- besondere dem Handel, selbst Albrccbt Dürers Kunst- werke gingen durch seine Hand nach Italien. [* 20]
Seine Söhne Ulri ch und Hieronymus starben 1525 und 1538 ohne Erben.
Jakob II. Fugger, geb. hatte sich erst dem geistlichen Stande gewidmet, trat aber dann dem Geschäft der Brüder bei, lernte in Venedig [* 21] und auf Reisen den Handel kennen, trieb aber hauptsächlich Bankgeschäfte und Bergbau, [* 22] pach- tete Bergwerte in Spanien, [* 23] Tirol, [* 24] Ungarn [* 25] und Kärn- ten und gewann dadurch außerordentlichen Reich- tum; auch die Einfubr von Waren auf dem neuent- deckten Seeweg nach Ostindien [* 26] brachte ibm großen Gewinn. Er ist der Begründer des F.schcn Fami- lienfideikommisses.Von ihm rührt auch das prächtige Schloß Fuggerau in Kärnten und vor allem die sog. Fuggerei her.
Die drei Gebrüder batten näm- lich in der Iakober Vorstadt in Augsburg Häuser gekauft, sie niederreißen und 1519 dafür 53 kleinere mit je 2 Wohnungen bauen lassen, die sie armen Bürgern gegen geringen Zins (jährlich 1 Gulden rheinisch) überließen.
Dieser kleine, heute noch bestehende Stadtteil hat eine Kirche, seine eigenen Thore, sechs Straßen, in welchen unbemittelte kath. ¶