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Bei denHaustieren ist Frühreife die durch gute Haltung und reichliche
Ernährung erworbene und vererbbare
Anlage zu frühzeitiger
Entwicklung und Nutzbarkeit. –
Vgl. H. von Nathusius, Vorträge über Viehzucht
[* 1] und Rassenkenntnis,
Tl. 1 (Berl. 1872).
(spr. freun),RobertJakobus, niederländ.
Historiker, geb. zu Rotterdam,
[* 2] ist
seit 1860 Professor der niederländ. Geschichte zu
Leiden.
[* 3] Er stellte schon in seiner Antrittsrede als Professor
(«Deonpartijdigheitdes geschiedschrijvers») sein Vorbild Ranke als Ideal eines Historikers bin. Fruin zeichnet sich aus durch
tiefeingehende, umfassende Quellenstudien und einfache Klarheit der
Darstellung. Sein Hauptwerk ist: «Tienjarenuitden tachtigjarigen oorlog»
(Leid. 1856; 4. Aufl., Haag
[* 4] 1889);
außerdem veröffentlichte er viele
Aufsätze in der Zeitschrift
«DeGids»;
sein bedeutendstes Quellenwerk ist «Overblijfselsvangeheugenis der bisonderste voorvallen in het levenvandeHeereCoenraetDroste, met aanteekeningen» (2 Bde.,
Leid. 1879);
auch giebt Fruin die Zeitschrift für Geschichte
«NijhoffsBijdragen voor vaderlandsche geschiedenis» heraus.
Als polit. Schriftsteller bestritt Fruin die konservativen Staatstheorien
Groens
van Prinsterer in «Het antirevol. StaatsregtvanMr. GroenvanPrinsterer» (Amsterd. 1853) und
«Deantirevol. bezwarenvanMr. GroenvanPrinsterer» (ebd. 1854).
Emilio, ital. Dichter, geb. 1808 zu
Florenz,
[* 5] studierte die
Rechte zu Pisa,
[* 6] erhielt eine Anstellung in der
königl. Advokatur, nahm 1849 und 1859 teil an den polit.
Bewegungen, wurde 1860 in das ital. Parlament gewählt, regte 1865 als
Mitglied des
Stadtrats von
Florenz die
Dante-Feier an und starb zu
Florenz. Der frühzeitige
Verlust
aller
Brüder, namentlich aber seiner Gattin, Marchesa
Claudia Bevilacqua, gab seinem
Geist und dichterischen Genius eine schwermütige
Richtung, die ihn zum
Meister in der Elegie und zu einem gesuchten Dichter bei Traueranlässen machte. Eine Sammlung seiner
Gedichte erschien u.d.T. «Versi» (Flor. 1863: 2. Aufl. 1865),
wozu später eine zweite: «Nuovi versi»
(ebd. 1874) kam. Mit Gargani gab er das wegen der Dokumente wichtige Werk
«DellacasdiDante. Relatione con documenti» (2
Tle.,
ebd. 1864-69) heraus.
Luigi, ital. Holzschnitzer, geb. in
Florenz,
Schüler seines
Vaters, eines Bildhauers, und der
Akademie in
Florenz, hat die Schnitztechnik im
Stil der ital.
Frührenaissance wieder zur
Blüte
[* 7] gebracht. Größtenteils bequemt er seine phantasiereichen Erfindungen von
Füllungen, Friesen, Reliefs der Konstruktion von Möbeln und Interieurs an, sodaß er höchst einflußreich auf die
Reform
des Kunsthandwerks nach dieser
Richtung wirkte. Seine
Arbeiten, auf den Weltausstellungen von
Wien
[* 8] (1873)
und
Paris
[* 9] (1878) mit goldenen
Medaillen erster
Klasse ausgezeichnet, werden mit
Recht als mustergültige Vorbilder geschätzt.
Seit 1855 ist Frullini Professor an der
Akademie von
Florenz. –
Georg von, auch Fronsperg oderFreundsberg, Herr zu Mindelheim, kaiserl.
Feldhauptmann, «der
Vater der deutschen Landsknechte»,
[* 12] wurde auf dem Schlosse Mindelheim (östlich von Memmingen)
[* 13] geboren.
Sein
Vater,
UlrichFrundsberg, war einer der ersten Hauptleute des schwäbischen
Bundes, und mit ihm nahm Frundsberg 1492 an dem Zuge wider
den
HerzogAlbrecht IV. vonBayern
[* 14] teil; sein großes
Talent für die Kriegskunst aber bildete er in den
KriegenKaiser Maximilians I. gegen die
Schweizer aus.
Nach der
Schlacht bei
Regensburg
[* 15] im Landshuter Erbfolgestreit wurde er vom
Kaiser zum Ritter geschlagen, folgte diesem 1505 auf dem
Zuge gegen den
Herzog von Geldern und dann nach
Italien,
[* 16] wo er an dem
Krieg der Ligue von
Cambrai gegen
Venedig
[* 17] teilnahm. Er förderte die Zucht und kriegerische Ausbildung der Landsknechte mit großem Eifer, stellte in
Tirol
[* 18] den Landfrieden
wieder her, rettete Verona
[* 19] durch seine tapfere Verteidigung und entschied die
Schlacht bei Vicenza Im
Kriege gegen
HerzogUlrich von
Württemberg
[* 20] befehligte Frundsberg 1519 das gesamte Fußvolk des Schwäbischen
Bundes, und 1521 auf dem
Reichstag zu Worms,
[* 21] wo er mit
Luther zusammentraf, erhielt er von
Karl V. den Oberbefehl über ein
Heer, mit dem er jedoch nicht
glücklich in der Picardie gegen
Franz I. operierte, und das er endlich nur durch einen äußerst geschickten
Rückzug retten konnte. 1522 führte er dem
Kaiser 6000 Landsknechte nach
Italien zu, nahm Mailand,
[* 22] siegte bei
Bicocca (s. d.),
leistete dann 1525 wesentliche Dienste
[* 23] in der
Schlacht von Pavia und warb 1526, großenteils mittels Verpfändung seiner
Güter, 12000 Deutsche,
[* 24] durch die er das
Heer des Connetable von
Bourbon verstärkte; als aber im März 1527 die Landsknechte bei
San Giovanni wegen rückständiger Löhnung meuterten, wurde er von einem
Schlaganfall getroffen und konnte das
Heer nicht nach
Rom
[* 25] begleiten.
Nach Mindelheim zurückgebracht, starb er dort Frundsberg hatte zwei
Söhne, Kaspar und
Georg, von
denen sich Kaspar als Söldnerführer in den
KriegenKarls V. gegen
Frankreich auszeichnete; mit
Georg erlosch 1586 sein Geschlecht.
–
Vgl. Reißner,Historia Herrn
Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg (lateinisch, Frankf. 1568; deutsch, ebd. 1572);
(spr. frusch-, d. h. Frankengebirge), waldige
Bergkette (546
m) in
Slawonien, etwa 90 km lang von W. nach O. streichend, ist reich an
Eichen-und Buchenwäldern,
Wein- und
Obstbau
(Zwetschen).
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