forlaufend
380
Beifall, unterrichtete die nachmaligen Kaiser Mar- cus Aurelius und Lucius Verus und rückte zu den höchsten Ehrenstellen auf. Er war 143 n. U)r. Konsul und starb nach 175. Man kannte früher unter seinem Namen nur die unbedeutende und ihm mit Unrecht beigelegte Schrift «1)6 iwminnm v6i-- dm'umyue din»6i'6Qtii8». Erst Angelo Mai ver- öffentlichte einen Teil seiner Schriften, namentlich seines Briefwechfels mit M. Aurel (in einem freilich sehr trinnmerhasten Zustande), aus einem Palimpsest der Ambrosiana zu Vtailand (2 Tle., Mail. 1815; kritische Ausgabe von Niebuhr, Verl. 1816), und einige Jahre nachher aus einem andern Stück des- selbenPalimpsestes im Vatikan [* 1] (Nom 1823; 2.Ausg. 1846; neue kritische Gesamtausgabe von Naber, Lpz. 1867). Frosch [* 2] zcigt sich darin zwar als ein kenntnis- reicher und eifriger Verehrer der ältern rö'm. Litte- ratur, aber zugleich als ein pedantischer Kopf von wenig Geist und ohne Geschmack. Doch sind seine Schriften für die Kenntnis der röm. Litteratur und Kultur im 2. Jahrh, von Wert. -
Vgl. Mommsen, Die Chronologie der Briefe F.s (im achten Bande des «Hermes», [* 3] Verl. 1874).
Fronton (frz., spr. frongtöng), s. Frontispiz. Front-Nange (spr. rehndsch) oder Colorado Nange, Teil des Felsengebirges (s. d.) in Nord- amerika im Staate Colorado (s. d.). Frontrapport, s. Rapport. Frontwechsel, Veränderung der bisherigen Front, kann tattisch und strategisch ausgeführt wer- den. In taktischer Beziehung kann z.B. ein Frosch notwendig werden, um einem umfassenden Angriff des Feindes eine neue Front entgegenzusetzen; hierzu müssen aber bis dahin nicht am Gefecht beteiligte Abteilungen benutzt werden. Ein bereits im Gefecht befindlicher Truppenteil kann ohne die größte Gefahr seine Front nicht mehr verändern. - In strategi- scher Beziehung kann eine Armee, indem sie auf demselben Kriegsschauplatz bleibt, ihre Front durch Verschiebung ändern, wie z. B. die III. und IV. Deutsche Armee [* 4] Ende Aug. 1870 bei Beginn der Operation auf Sedan; [* 5] sie kann aber auch mit gleichzeitigem Wechsel des Kriegsschauplatzes ihre Front wechseln, wie z. V. Friedrich d. Gr. zwischen den Operationen von Noßbach und Leuthen [* 6] und wie die österr.
Südarmee 1866 bei ihrem Abmarsch von Italien [* 7] nach Wien. [* 8] Einen derartigen Wechsel des Kriegsschallplatzes mit gleichzeitigem Wechsel der Front nennt man auch Nochade (Nokade). Froriep, Ludw. Friedr. von, Arzt und mediz. Schriftsteller, geb. zu Erfurt, [* 9] studierte seit 1796 zu Jena [* 10] und wurde dort 1802 außerord. Professor. Als eine Frucht eingehender Studien er- schien sein «Theoretisch-praktisches Handbuch der Ge- burtshilfe» (9. Aufl., Weim. 1832). Er folgte 1801 einem Nufe nach Halle, [* 11] wo 1806 unter feiner Leitung das öffentliche Entbindungshaus eingerichtet wurde, wendete sich hier mehr der Naturgeschichte, verglei- chenden Anatomie und Chirurgie zu und gab mit Meckel die dcutfche Bearbeitung von Cuviers «Vor- lesungen über vergleichende Anatomie» (4 Bde., Lpz. u. Niga 1809-10) heraus.
Als Professorder Chi- rurgie und Geburtshilfe wurde er 1808 nach Tübin- gen berufen, wo er sich besonders durch Einrichtung einer geburtshilflichen Klinik verdient machte. Seit 1811 zum württemo. Leibarzt ernannt, ging er als solcher 1814 nach Stuttgart, [* 12] 1816 jedoch als sachsen- weimar. Obermedizinairat nach Weimar, [* 13] um Ber- tuch in seinen Geschäften zu unterstützen, nach dessen Tode er 1822 das Landes-Industrie-Comptoir in Weimar für eigene Rechnung übernahm. In dem- selben Jahre begann er die Zeitschrift «NoNzen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde», die er seit 1836 u. d. T. «Neue Notizen u. s. w.»rnit seinem Sohne fortfetzte. Auch bearbeitete er Coopers «Handbuch der Chirurgie» (2. Aufl., 2 Bde., Weim. 1831) und gab geburtshilfliche Abbildungen u. d. T. «Ge- burtshilfliche Demonstrationen» (ebd. 1824-32) heraus. Frosch starb zu Weimar.
Froriep, Robert, Mediziner, Sohn des vori- gen, geb. zu Jena, wurde 1832 Professor zu Jena und 1833 außerord. Professor der mediz. Fakultät, Prosektor und Konservator des pathol. Museums der Chariti zu Berlin. [* 14] Er trat 1835 als Medizinalrat und später als Mitglied der wissenschaftlichen Deputation des Ministeriums der Medizinalangelegenheiten in die Verwaltung ein, verließ aber 1846 den Staatsdienst und ging nach Weimar. Hier übernahm er nach feines Va- ters Tode das Landes-Industrie-Comptoir, das er bis 1855 leitete, und starb Frosch hat sich in der mediz. Litteratur besonders durch die von seinem Vater begonnenen «Chirurg. Kupfer- tafeln» (96 Hefte, Weim. 1820-47) und «Klinischen Kupfertafeln» (12 Hefte, ebd. 1828-37),
ferner durch feinen «Atlas [* 15] der Hautkrankheiten» [* 16] (ebd. 1837) und vor allem durch den «^Vtlag anawinicuä» (30Tafeln,ebd.1850-51; 6. Aufl., Lpz. 1877) einen Namen erworben. Von feinen sonstigen Arbeiten sind noch die «Beobachtungen über die Heilwirkung der Elektricität» (Heft 1, Weim. 1843) hervorzuheben. Die «Notizen» fetzte Frosch nach dem Tode feines Vaters fort, zunächst (1847-49) unter Mitwirkung von M. I. Schleiden, dann allein u. d. T. «Tagsberichte über die Fortschritte der Natur- und Heilkunde» (1850 -52), später (l 856-61) wieder unter dem ursprüng- lichen Titel. Mit F.s Tode hörten die «Notizen» auf. Sein Sohn, August Frosch, geb. in Weimar, studierte in Göttingen, [* 17] Tübingen [* 18] und Leipzig, [* 19] wurde 1878 Prosektor und Privatdocent in Tübingen und 1884 zum auherord. Prosessor der Anatomie ernannt. Von seinen meist anatom. und entwicklungsgeschichtlichen Arbeiten seien y,^- nannt: «Über den Hautmuskel des Halses und seine Beziehungen zu den untern Gesichtsmuskeln» (im «Archiv für Anatomie und Physiologie», 1877), «Anatomie für Künstler» (Lpz. 1880),
«Zwei Typen des normalen Beckens» (1881),
«Kopfteil der^iitti'äa. lioi-LHiig» (1882),
«über ein Ganglion des Hypo- glossus» (1882),
«Zur Entwicklungsgeschichte der Wirbelsäule» (1883),
«Über Anlagen von Sinnes- organen» (1885),
«Zur Wirbeltheorie des Kopf- fkeletts» (1887),
«Homologon der Olioräa. t^mpani bei niedern Wirbeltieren» (1887),
«Zur Entwick- lungsgefchichte der Kopfnerven» (1891),
«Zur Frage der sog. Neuromerie» (1892). Frosch, Amphibie, s. Frösche. [* 20] - Frosch oder Ser- pentose wird in der Lustfeuerwerkerei ein Feuerwerkskörper genannt, der aus einer in einer langen dünnen Papierhülse befindlichen Pulver- ladung oder Zündfchnur besteht. Die Hülse [* 21] wird flach gedrückt und in Windungen von 4 cm Länge zusammengekniffen, jede Lage ist in der Mitte fest abgebunden. Am Anfang der Hülse ist Zunder befestigt, der die Ladung entzündet. Letztere schlägt nach und nach an den abgebundenen Stellen die Hülfen mit starkem Knall entzwei, wodurch der Frosch der Bewegung des entsprechenden Tiers ähnlich in ¶