forlaufend
Dampf-46
fchleppschiffahrt auf der Oder, Elbe und deu an- schließenden Flüssen und Kanälen betreibt.
Sie führt von «Grube Vaterland» an der Linie Frank- furt a. O.-Cüstrin nach dem Frankfurter Stadt- bahnhof und Wafserumschlagsplatze. und nimmt viele Fabrikanschlußgleise auf.
Die Frankfurter G. ging 1882 aus Privathänden für 573500 M. in Aktien an die jetzige Gesellschaft über. Frankfurter Journal, in Frankfurt [* 1] a. M. dreimal täglich erscheinende uationalliberale Zei- tung, mit Handelsblatt und der täglichen belletristi- schen Beilage «Didaskalia»;
Verleger: Friedr.Varth, Nechtsauwalt a. D. in Frankfurt a. M., Redacteur: G. Strehlke, für die «Didaskalia»: Adolf Vartels. Das Frankfurter I. ist eine der ältesten deutschen Zeitungen, doch besteht sie nicht schon, wie die alte Tradition besagt, seit 1615, sondern wurde ein halbes Jahr- hundert später von dem Frankfurter Buchhändler Wilh.
Serlin begründet. Die erste sichere Nachricht über das Blatt [* 2] datiert vom 1.1l73. Es führte an- fangs den Titel: «Die holländifchen Progressen», weil seine Nachrichten besonders aus niederländ. Kor- respondenzen geschöpft waren, und erschien wöchent- lich zweimal. Es war bis in das zweite Viertel des 18. Jahrh, wohl das gelesenste Blatt in Deutsch- land.
Bis 1802 werden die Serlinschen Erben als Verleger genannt, obwohl bereits 1798 der Frank- furter Advokat Dietz, der auch die Redaktion sührte, im Verein mit andern das Verlagsrecht erworben hatte. 1811 - 13 wurde die Zeitung durch den Fürst-Primas Dalberg unterdrückt.
Danach ge- langte sie, seit 1814 täglich erscheinend, in den Besitz der Buchdrucker Heller und Rohm (bis 1866), unter denen sie bis 1845 eine zweite Blüte [* 3] erlebte und etwa 30 Jahre lang das Hauptblatt für Süddeutsch- land war. 1881 erwarb das Blatt der nationallibe- rale Reichstagsabgeordnete Brüning, der es 1882 mit der «Frankfurter Presse» [* 4] vereinigte;
1884-88 hatte den Verlag eine Aktiengesellschaft, dann bis 1890 Moritz Schauenburg in Lahr. [* 5] 1817-33 er- schien mit dem Journal das sonntägliche Unter- haltungsblatt «Wochenblatt für Stadt und Land», seit 1823 täglich die «Didaskalia».
Frankfurter Parlament, s. Deutfchland und Deutsches Reich, Bd. 5, S. 187 fg. Frankfurter Rezeß(Kompositionsschrift oder Buch), eine von Melanchthon entworfene, zu Frankfurt a. M. von den drei Kurfürsten Otto Heinrich von der Pfalz, August von Sachfen, Joachim II. von Brandenburg, [* 6] dem Pfalzgrafen Wolfgang von Zwcibrücken, Herzog Christoph von Württemberg [* 7] und Landgraf Philipp von Hessen [* 8] unterzeichnete Erklärung.
Darin be- kannten sie sich wiederholt zur Augsburgischen Kon- fession und Apologie und sprachen sich über die innerkirchlichen Streitigkeiten im vermittelnden Sinne Melanchthons aus.
Herzog Joh. Friedrich von Sachsen [* 9] lieh durch Flacius (s. d.) dem Frankfurter R. das «Konfutationsbuch» entgegenstellen.
Frankfurter Schwarz, Drusenschwärze, sckwarze Farbe, die durch Verkohleu von Weinhefe, Weintrestern, Weinreben (daher auch Reben- schwarz) in verschlossenen eisernen Cylindern und feines Pulvern und Schlämmen der dabei verbleiben- den kohligen Masse gewonnen wird.
Das Frankfurter S. dient als Malerfarbe und Zusatz zur Druckerschwärze.
Frankfurter Nnion, ein unter- zeichnetes Bündnis deutscher Reichsfürsten zum Zweck der Unterstützung des von Osterreich und England schwer bedrängten Kaisers Karl VII. (s. d.). Die weitgehenden Associationspläne Friedrichs d. Gr., der alle deutschen Reichsstände im Westen und Südwesten zu einem bewaffneten Bunde um Karl VII. fcharen wollte, erwiesen sich bei der Nnent- schlossenheit der kaiserl. Regierung und beider Furcht der Fürsten vor Österreich [* 10] als undurchführbar;
man mußte sich mit einer Vereinigung weniger Fürsten begnügen;
Preußen, [* 11] Kurpfalz, Hessen-Cassel ver- banden sich im Frühjahr 1744 zu Frankfurt mit Karl VII., um die kaiserl. Würde und die Reichs- verfassung aufrecht zu erhalten und den Frieden in Deutschland [* 12] herzustellen.
Die militär. Leistungen der einzelnen Bundesgenossen sowie der jedem in Aussicht gestellte Lohn wurden bestimmt;
Karl VII. sollte Böhmen [* 13] erhalten, doch den Teil östlich der Elbe an Preußen abtreten, das dafür zur Wicdercroberung Böhmens helfen follte. Im Aug. 1744 brach Friedrich mit feinem Heere als mit «kaiserl. Hilfstruppen» in Böhmen ein und eröffnete so den Zweiten Schlesischen Krieg. Frankfurter Verbindungsbahn zu Frank- furt a. M. (s. d.), die der Stadt gehörige Verbin- dungs- und Hafenbahn (7,74 km) rechts des Mains. Ursprünglich zur Verbindung des Oft- mit den West- bahnhöfen und dem Hafen erbaut (6,031 cm) und eröffnet, wurde sie beim Bau des Hauptbahnhofs (1883 - 88) von der Hess.
Lud- wigsbahn (s. d.) in der Richtung auf Griesheim um 1,71 km fortgefetzt und diese Fortsetzung von der Stadt erworben.
Die Anlagekosten betrugen 760500 M. Sie dient auch der Personenbeförderung.
Frankfurter Waldbahn, normalspurige Pri- vatbahn (20,2 km), von der Untermainbrücke in Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. nach Neu-Isen- burg (6,4 km) mit Abzweigungen nach Niederrad (4,2 I^m) und Schwanheim (9,6 kin).
Die Bahn wurde der Firma Horstmann & Co. in Hannover [* 14] unterm landespolizeilick genebmigt, ist somit eine Kleinbahn im Sinne des Kleinbahnen- gesetzes vom Der Betneb wurde eröffnet, auf der Schlußstrecke der Abzweigung nach Schwanheim jedoch erst 18. April desselben Jahres.
Für Personen- und Güterverkehr eingerichtet, vermittelt die Frankfurter Waldbahn hauptsächlich den Personenverkehr nach den Vororten Neu-Isenburg, Niederrad und Schwanheim sowie nach den Erho- lungsorten im Stadtwald.
Die Frankfurter Waldbahn ist teils als Straßenbahn angelegt, teils hat dieselbe auch eigene Bahnkörper;
kleinere Strecken sind doppelgleisig.
Auf der Station Louisa ist sie mit der Main-Neckar- Eisenbahn (s. d.) verbunden, auch führt ein Anschluß- gleis nach der Station Goldstein der Hess.
Ludwigs- bahn. An Betriebsmitteln sind vorhanden: 8 Loko- motiven, 40 Personen- und 14 Güterwagen.
Die Einnahmen 1890 betrugen 215330 M. Die Fort- setzung der Frankfurter Waldbahn nach der bess.
Provinz Starken- burg ist durch den von der Hess.
Negierung be- schlossenen Bau einer Bahn von Neu-Isenburg über Sprendlingen, einerseits nach der Station Langen der Main-Neckarbahn, andererseits über Dreieichen- hain und Ober-Roden nach Offenbach [* 15] bereits ge- sichert (Hess. Gesetz vom doch haben die Verhandlungen wegen Herstellung der Schluß- strecke in Preußen bis zur Hess.
Grenze zwischen den beteiligten Staaten uock zu keinem endgültigen Er- gebnis geführt.
Die mit einem Grundkapital von 1750000 M. gegründete Frank- furter Waldbahngefellschaft übernahm die Bahn ¶