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eingeführt. Früher gab es für Amerika [* 1] und Afrika [* 2] besondere Kolonialwährungen.
Man rech- nete daselbst (am längsten in Guayana) nach I^ivi-68 coloniaieZ (Kolonialpfunden), in Amerika auch ?rauc3 ä68 luäes (^westindische Frank) genannt, von 20 Sous zu 12 Deniers.
Auf Vtartinique waren 180, auf Guadeloupe und in Guayana 185, auf Munion aber 2001^. eol. ^ 100 franz. Franken. Das ftanz. Münzfystem ist 1816 auf dem Fest- lande des damaligen Königreichs Sardinien [* 3] mit Ausnahme des Herzogtums Genua, [* 4] 1832 gesetzlich (thatsächlich schon 1830) in Belgien, [* 5] im Grohherzog- tum Luxemburg 1849 auch bei den Behörden, 1850 in der Schweiz [* 6] eingeführt worden;
feit 1865 gilt es im ganzen Königreich Italien. [* 7] (S. Lira.) Der ehe- malige Schweiz er franken, welchen mehrere Kan- tone prägten, war eine bessere Silbermünze ^ I^? Frank franz. Silbercourant. Im Sommer 1868 hat auch Rumänien [* 8] den franz. Münzfuß eingeführt, der Frank heißt hier I^u (s. d., Mehrzahl 1.01), zum Unterschiede von dem bisherigen Piaster oder I^tzu auch ^01.1 liw (neuer Löwe).
In Bulgarien, wo schon ein Erlaß vom 11. (23.) Juli 187!) die Tari- sicrung fremder Münzen [* 9] in Frank angeordnet hatte, verfügte ein Dekret vom 27. Mai die Prägung von Silber-, Nickel- und Bronzemünzen nach dem neuen Münzfuße (hier heißt der Frank I^ev oder I^6^v ^Mehrzahl 1^6va, I^va oderl^vat!, d. i. ebenfalls Löwe).
1871 ist dieser Münzfuß in Spanien, [* 10] wo der Frank Peseta (s. d.) heißt, in Krast getreten (s. auch Alsonsino).
Serbien hat 1873 den franz. Münzfuß (der Frank heißt Dinar, s. d.) ange- nommen. In Griechenland [* 11] sollte der franz. Münz- fuß (die neue Drachme, s. d., zu 100 Lepta -- 1 Frank) gesetzlich seit 1869 gelten, seine Einführung erfolgte aber erst 1. (13.) Jan. 1883;
kleine Prägungen nach dem Frantenfuße fanden schon feit 1868 statt. In Finland ist die Mark (s. d.) den: franz. Gold- franten gleich, in Rußland der Halbimperial (frank. Im- perial) dem 20-Franksstück. In Österreich-Ungarn [* 12] prägte man seit 1870 Goldstücke zu 8 und 4 Gulden, welche genau den 20- und 10-Franksstücken ent- sprachen;
die Prägung dieser Stücke ist ader durch Gesetz vom eingestellt. (Vgl. Latei- nische Münzkonvention.) Den franz. Münzfuß haben ferner die meisten span.-amerit.
Der alt- span. Münzfuß besteht nur noch in Mexiko; [* 13]
Costa- Rica, Paraguay [* 14] und Uruguay haben sowohl von der altspanischen als auch der französischen ganz verschiedene Währungen. In Venezuela [* 15] bildet der Frank unter dem Namen Volivar (s. d.) die Geldeinheit (früher von 1872 bis 1879 war dieselbe dcr Vene- zolano von 5 Frank).
In allen andern span.-amerik.
Freistaaten und auch in Haiti ist die Geldeinheit ^ 5 Frank und heißt im allgemeinen Peso oder Piaster zu 100 Centavos. (S. Peso, Peseta und Piaster.) Frank, Albert Bernh., Votanilcr, gcb. zu Dresden, [* 16] studierte in Leipzig [* 17] Naturwissen- schaften und erhielt 1865 die Stelle als Custos am Universitätsherbarium daselbst;
1866 habilitierte er sich als Docent dcr Botanik, wurde 1878 außerord. Professor und folgte 1881 einem Rufe als Professor der Pflanzenphysiologie und Direktor des Pflanzen- physiologischen Instituts an die Landwirtschaftliche Hochschule zu Berlin. [* 18]
Von seinen Schriften sind besonders folgende zu nennen: «Über die Entstehung Intercellularräumc» (Lpz. 1867),
«Beiträge zur PswvMphysiologie» (ebd. 1868),
«Tie natürliche Brockhaus' Konversationslexikon. 11. Anst.. VII. wagerechte Richtung von Pflanzentcilen und ihre Abhängigkeit vom Lichte und dcr Gravitation» (ebd. 1870),
«Die Krankheiten der Pflanzen» (Bresl. 1880), «Lehrbuch der Pflanzenphysiologie mit besonderer Berücksichtigung dcr Kulturpflanzen» (Berl. 1890), «Lehrbuch der Botanik» (Bd. 1, Lpz. 1892).
Außer- dem hat Frank zahlreiche kleine Abhandlungen in Fach- zeitschriften veröffentlicht, in dcn letzten Jahren hauptfächlich über die von ihm entdeckte Symbiose gewisser Pflanzen mit Wurzelpilzen und die damit in Verbindung stehende Ernährung der Pflanzen durch den Stickstoff der Luft. Frank, Franz Hermann Reinhold von, luth. Theolog, geb. zu Altenburg, [* 19] studierte in Leipzig, wurde 1851 Subrektor zu Ratzeburg, 1853 Professor am Gymnasium zu Altenburg, 1857 auherord. und 1858 ord.
Professor der Theologie in Erlangen, [* 20] wo er, 1892 in den persönlichen Adelsstand erhoben, starb.
Außer zahlreichen Abhandlungen, namentlich in der von ihm mehrere Jahre mitredigierten Erlanger «Zeitschrift für Pro- teftantismus und Kirche» und der von ihm mit- begründeten «Neuen Kirchlichen Zeitfchrift» (Leipzig, feit 1890),
fchrieb Frank:. «Die Theologie der Concor- dienformel» (4 Bde., Erlangen 1858-64),
«System der christl. Gewißheit» (2 Bde., ebd. 1870-73; 2. Aufl. 1881-84),
«Aus dem Leben christl. Frauen» (Gütersl. 1873),
«System der christl. Wahrheit» (2 Bde., Erlangen 1878-80; 2. Aufl. 1885-86), «System der christl. Sittlichkeit» (2 Bde., ebd. 1884 -87), «über die kirchliche Bedeutung der Theo-, logie A. Nitfchls» (ebd. 1888; 3. Aufl. u. d. T. «Zur Theologie A. Ritschls», Lpz. 1891),
«Dogmatische Studien» (Lpz. 1892),
«Vademecum für angehende Theologen» (ebd. 1892). Frank, Gustav Wilhelm, prot.
Theolog, geb. in Schleiz, [* 21] studierte in Jena, [* 22] wurde dafelbst 1859 Privatdocent und 1864 außerord. Professor, 1867 ord.
Professor der Dogmatik, Ethik und Symbolik in Wien [* 23] und im gleichen Jahre Mitglied des EvangelifchenOberkirchenrats.
Erver-. öffentlichte: «Die Ienaifche Theologie in ihrer ge- schichtlichen Entwicklung» (Lpz. 1858),
«Johann Major, der wittenberger Poet» (Halle [* 24] 1863),
«Karl Friedr.Bahrdt» (in Raumers «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1866),
«Die evang.-theol. Fakultät in Wien von ihrer Gründung bis zur Gegenwart» (Wien 1871), «Geschichte der prot. Theologie» (3 Bde., Lpz. 1862 - 75), «Das Toleranzpatent Kaiser Joseph II.» (Wien 1882),
«Mystizismus und Pietismus im 19. Jahrh.» (im «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1887). Auch gab er Apelts «Religionsphilosophie» (ebd. 1860) und den 8. Band [* 25] von K. von Hases Werken (edd. 1892) heraus. Frank, Jakob, eigentlich Iankiew Lebowicz, jüd. Sektierer und Abenteurer, geb. 1712 als Sohn eines Rabbiners in Südgalizien, trat in Saloniki [* 26] der ^ckte des Sabbatai Zevi (s. d.) bei.
Später machte er sich in Podolien zum Haupte der Sabbatianer, indem er sich für den Messias und Gottmenschen ausgab.
Unsittliche Orgien veranlaßten 1756 ihre Verhaftung und den Bann der Synagoge.
Doch gewann Frank den Schutz des Bifchofs Tombrowski in Podolien, ließ sich mit 1000 Anhängern taufen und in Warschau [* 27] firmeln.
Als er aber zwölf Apostel wählte, sich als wiedergeborenen Christus göttlich verehren lieh u. dgl., wurde er 1760-73 auf der Festung [* 28] Czcnstochau gefangen gehalten.
Dann trat er als Spion in die Dienste [* 29] Katharinas von ¶