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schloß sich dann aber ganz an Andrea del Sarto an, mit dem er vielfach gemeinschaftlich thätig war und dessen edle Weise ihm auch als Muster des eige- nen Schaffens vorschwebte.
Doch erreichte Francke seinen Freund nicht immer an Feinheit und Durchbildung. Im Speisesaal des Klosters della Calza malte er ein Abendmahlsbild;
in der Annunziata aber seit 1513 sein gelungenstes, von dem Künstler in einer Zornauf- wallung selber beschädigtes Fresko, die Vermählung Marias.
Die Galerie zu Dresden [* 1] besitzt von ihm eine Bathseba im Bade (1523).
Auch im Vildnis- fach hat Francke Gutes geleistet, so in Berlin [* 2] das Por- trät eines jungen Mannes (1522), ein anderes im Palast Pitti zu Florenz [* 3] (1514). Franciade (spr. franghlahd), von einem vor- geblichen Francus abgeleiteter Name franz. Helden- gedichte von Ronsard (1574) und Viennet (1863). Ferner bezeichnet Francke im franz. Revolutionskalcnder einen Zeitraum von 4 Jahren.
Auch nannte sich die Gemeinde St. Denis bei Paris [* 4] während der ersten Französischen Republik einige Jahre Francke Francien, s. Francia (Landschaft).
Francillon (spr. frangsiijöng), Robert Edward, engl. Novellist und Journalist, geb. 1841 als ^ohn eines Richters in Gloucester, studierte in Cambridge die Rechte, war Advokat und übernahm 1867 die Redaktion des «1.3^ ^I^^iuL».
Der Erfolg seines 1868 in «1McI^voo(I'8 NHFaxin6» veröffentlichten Romans «ttiacö O^eu'g 6iiF^6M6nt8» bestimmte ihn, die schriftstellerische Thätigkeit zu ergreifen. Er veröffentlichte feitdem die Romane «^uri'8 V6U6» (3 Bde., Lond. 1871),
«I^i-I auä Ninn'iM» (1872),
«^6iäH'8 lorwii6» (1873),
«Olympia» (3 Bde., 1874),
«^ äoZ and Ki8 ^äon» (3 Bde., 1876), «3trHUF6 ^Kt6i'8» (3 Bde., 1878) und «Hu66u 00i)N6wH» (3 Bde., 1880) fowie die Weihnacbts- geschichten «8ti'6Hiv6ä^vitI^ Folä», «1^i^6 g. 8n0^vdaI1», «H» ^00ä Incic" und «In tli6 äarlc» (1874-77). ^eine Beiträge zum «^1ol)6» sammelte er 1872 als «Xatiouai eIiai'Äct6i'i8tic8 3.Q(1 Üoi-H lrud lauiiH ot' I^ouäon)). Seine neuesten Arbeiten sind: »XinF 01- ^n".v6?" (3 Bde., 1888 u. ö.),
«Il0i)68 s»f8linä» (1893). Francis (spr. frännßis), Lydia Maria, s. Child. Francis (spr. frännßis), Sir Philip, wahrschein- lich Verfasser der sog. Iuniusbriefe, francke Iunius. Francisboot, s. Rettungsboote.
Francisca, bcilartige Streitart der Franken mit kurzem Stiel (s. Streitaxt).
Franciscaner, Mönchsorden, s. Franziskaner.
Franciscus, der Heilige, s. Franz von AM. Francis Trollope (spr. frännsiis trollöp), Pseu- donym, s. Feval. Mtzelburger (s. d.). Franck, Beiname des Formschneiders Hans Franck, Adolphe, franz. Philosoph, geb. zu Liocourt (Meurthe), von jüd. Abkunft, er- hielt seine Bildung an den Gymnasien zu Nancy [* 5] und Toulouse, [* 6] war dann Lehrer der Philosophie an verschiedenen Lyceen und wurde 1856 ord.
Professor des Natur- und Völkerrechts am O0II6F6 66 I^i- Er war namentlich Kenner der jüd.Philosophie.
Seine Werke sind: «I^a, XaddÄle, 0111a pnÜ080^ni6 reli- F16U86 ä68 Ii6di-6ux» (Par. 1843; neue Aufl. 1892; deutsch von Gelinek, Lpz. 1844),
«1.6 oonimuui8M6 .^86 p^r 1'1ii8t0ii-6» (1849; 3. Aufl. 1871),
«1^- t'oi'M3.t6U1'8 6t Pud1iei8t68 66 1'^UI-()P6) (3 Bde., 1863 - 93), »?ni1o80iM6 cw äroit p6ual) (1864; 2. Aufl. 1880),
«I^ zMi080pki6 m^8ti^u6 611 1^i-HQc6 ä Ia ÜQ du XVIII^ 8i6ci6» (1866),
«Noi'H- 1i8t68 6t Mil080i)Q68» (1871; 2. Aufl. 1874),
«Iki- 1o80p1n6 (w äroit eivil» (1886) und besonders sein wichtiges " DiotionuHii^ 663 8ei6nc63 pdi1o30» plnciu68" (6 Bde., 1843-49; 2. Aufl. 1875),
das er mit mehrern namhaften Gelehrten herausgab.
Lange Zeit war er einer der Redacteure des «.lonrnai ä68 D6da.t8». 1888 gründete er die Zeitschrift «?aix 8oeiai6», die sich vornehmlich gegen den Atheismus richtet. Er starb in Pari?. Franck (Frank),
Joh., Dichter, geb. zu Guben, [* 7] studierte die Rechte, ward 1661 Bürgermeister seiner Vaterstadt und starb daselbst als Landesältester der Niederlausitz.
Von ihm erschienen: «Geistliches Sion» (Guben 1672; 2. Aufl. 1674) und «GeMchl Lvedn» (hg. von Pasig, Grimma [* 8] 1846),
die ein tiefreligiöses Gemüt bekunden.
Seine Lieder: «Schmücke dich, o liebe Seele», «Herr Gott, dich loben wir», «Jesu, meine Freude», «Du, o schönes Wcltgebäude», haben sich in den Gesangbüchern erhalten. -
Vgl. Ientsch, Die Abfassungszeit der geistlichen Lieder I. F.s (im «Neuen Lausitzischen Magazin», Bd. 52 u. 53, 1876);
ders., Joh. Francke von Guben (Guben 1877).
Franck, Ludwig, Tierarzt, geb. 1834 zu Mog- ger in Meiningen, [* 9] studierte an der Centraltier- arzneischule zu München, [* 10] wurde 1854 Landgerichts- tierarzt in Ebern und 1856 Militärveterinär in der bayr. Armee. 1864 wurde Francke als Professor an die Münchener Tierarzneischule berufen, an welcher er nahezu 20 Jahre und zwar von 1877 ab als Direk- tor in der fruchtbarsten Weise thätig war. Francke starb Seine Hauptfächer waren Anatomie und Geburtshilfe.
Klassisch sind seine Werte «Hand- buch der Anatomie der Haustiere» (3. Aufl., 2 Bde., Stuttg. 1891-93) und «Handbuch der tierärztlichen Geburtshilfe» (2. Aufl., Berl. 1887).
Mit Vollinger zufammen gab Francke seit 1875 die «DeutscheZeitschrift für Tiermedizin und vergleichende Pathologie» (Leipzig) [* 11] Franck, Sebastian, s. Frank. überaus. Francke, Aug. Herm., der Stifter des ballischen Waisenhauses und vieler damit verbundener An- stalten, geb. zu Lübeck [* 12] als ^ohn des dortigen Domsyndikus, besuchte das Gym- nasium zu Gotha, [* 13] wo sein Vater seit 1666 Iustiz- rat war. Er studierte zu Erfurt [* 14] und Kicl Theologie und ging 1684 nach Leipzig, wo er sich 1685 habili- tierte und 1686 mit mehrern Magistern das (^oi- Ic^iuin pliilodidlicuin gründete, eine Gesellschaft, worin die Bibel [* 15] erst philologisch, dann praktisch er- klärt wurde. 1687 ging er nach Lünedurg, um unter dem dortigen Superintendenten ^andhagen, einem berühmten Eregeten, sich in der Eregese zu üben. Nachdem er sich dann noch in Hamburg [* 16] und bei Spener(s.d.), der damals Hofprediger in Dresden war, aufgehalten, kehrte er 1689 nach Leipzig zurück. Hier begann er, in anderm Geiste und mit größerm Erfolge als früher, seine Vorlesungen wieder;
mit dem Zudrang dazu wuchsen auch Anfeindung und Verfolgung.
Man verdächtigte ihn als Irrlehrer, weil er weniger Wert auf die damalige unfruchtbare Orthodoxie legte.
Thomasius (s. d.), damals noch in Leipzig, verteidigte ihn zwar in einer eigenen Schrift;
aber Francke nahm doch 1690 einen Ruf nach Erfurt als Diakonus an der Augustinerkirche an. Da seine durch Herzlichkeit und warmen Eifer aus- gezeichneten Predigten selbst von Katholiken zahlreich besucht wurden, erhielt Francke von der Kurmainzer Re- gierung den Befehl, Erfurt binnen 48 Stunden zu verlassen. Er ging zu seiner Mutter ¶