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(Union).
Namentlich wurde dieser Ausdruck an- gewendet auf die ältere Vereinigung der nordamerik.
Staaten nach der Verfassung von 1787, auf die schweiz. Eidgenossenschaft, auf den Rheinbund und auf den ehemaligen Deutschen Bund. Föderativ (lat.), bundesmäßig;
bundesstaatlich lim Gegensatz zu centralistisch und unionistisch);
Föderativstaat, Bundesstaat.
Fodöre, Francois Emanuel, franz. Mediziner, geb. 8. Jan. 1764in St. Jean de Maurienne, stu- dierte in Turin, [* 1] trat als Militärarzt in die franz. Armee und wurde 1793 Arzt in dem IIoZpice ä'iiu- iuHnit6 und an der Irrenanstalt in Marseille. [* 2]
Nack- dem er eine Zeit lang Professor der Physik und Chemie an der Centralschule von Nizza [* 3] gewesen war, wurde er Arzt an dem dortigen Spital und hielt hier Vorlesungen über Anatomie und Physio- logie. 1804 kehrte er wieder als Arzt am Hot^i l)i6u nach Marseille zurück. 1814 wurde er als Professor der gerichtlichen Medizin nach Straßburg [* 4] berufen und 1819 auch mit den Vorlesungen über Epidemiologie betraut. Er starb Seine berühmtesten Werke sind: «1^631018 sclairee^ Mr 168 8ci6nc68 p^8i^u68» (3 Bde., Par. 1798), «1^60.0118 8Iir 163 6pi(I6lN168 6t 1'd^i6N6 pu1)1ihU6' (4 Bde., Straßb. 1822-24). Seine kleinern Schrif- ten füllen 60 Bände. Föderierte, fogelbelg Föderation. ?oeÄug (lat.), Bündnis, Bund, Testament. Foe, Daniel de, engl. Schriftsteller, s. Defoe. Fogaras (spr. föggarasch).
1) Komitat in Un- garn, seit 1876, früher Distrikt in Siebenbürgen, grenzt im N. an das Groß-Kokeler Komitat, im O. an Kronstadt, [* 5] im S. an Rumänien, [* 6] im W. an das ttomitat Hermannstadt, [* 7] hat 1875,43 c^kin, (1890) 58217 meist rumän.gricch.-orient. E. (4082 Ungarn. [* 8] 4009 Deutsche), [* 9] darunter 2466 Römisch-, 23142 Griechisch-Katholische, 2625 Augsburger Konfession, 1801 Reformierte, 373 Unitarier und 866 Israe- liten und umfaßt die 4 Stuhlbezirke Alfö-Arpäs, Fogelbelg, Särkany, Törcsvar mit 1 Groß- und 70Klein- Gemeinden.
Der Boden ist durchgehends gebirgig. An der Südgrenze erstrecken sich die Fogarafcher Gebirge bis zum Törzburger Paß [* 10] mit den Spitzen Negoi (2536 m), Vutjän (2510 m), Bucses (2519 m) und Königsberg [* 11] (2243 m).
Das Klima ist gesund aber rauh und deshalb dem Ackerbau nicht sehr günstig.
Die vorherrschende Beschäftigung der Einwohner ist Viehzucht, [* 12] besonders Schweine- zucht.
.Handel und Industrie sind unbedeutend. - 2) Groß-Gemeinde und Hauptort des Komitats sowie Stuhlbezirks (26163 E.) Fogelbelg, links an dcv Aluta, in 436 m Höhe, hat (1890) 5861 E. (1515) Deutsche, 1917 Rumänen), darunter 1231 Nö' misch-, 1116 Griechisch-Katholische, 831 Griechisch- Orientalische, 852 Evangelische Augsburger Kon- fession, 1107 Reformierte, 239 ilnitarier und 485 Israeliten, in Garnison 1 Bataillon des 82. nngar. Infanterieregiments «Freiherr von Schöw seld»;
fünf Kirchen, ein Franziskanerkloster, eine Synagoge, fchöne gedeckte Brücke [* 13] (1817)' Spiritus- sabrikation, Mühlenwerke, Tabakbau und Getreide [* 14] Handel.
Nach Fogelbelg ist das griech.-kath. Erzbistum für Siebenbürgen benannt;
doch hat der Erzbifchof seinen Sitz in dem Flecken Vlasendorf.
Bei Fogelbelg wurde Bem 12. Huli 1849 yon den russ. Generalen Engel hardt und Lüders besiegt. spaten. Fogarascher Gebirge, s. Fogaras und Kar Fogarasfy (spr. fbggaraschi)^ Johann, ungar. Sprachforscher und Jurist, geb. 1801 in Ober-Käz-ö- märk (Abauj), studierte in Sarospatak die Rechte, ward 1829 Advokat, 1841 Sekretär [* 15] des Wechsel- gerichts, 1847 Sekretär des Erzherzogs Stephan, 1848 Rat im ungar. Finanzministerium.
Nach Wie- derherstellung der Verfassung wurde Fogelbelg Präsident des Handels- und Wechselgerichts, endlich Richter des obersten Gerichtshofsundstarb 11. Juni 1878. Seine wichtigsten Werke (sämtlich in ungar. Sprache) [* 16] sind: «Lat.-ungar. terminologisches Lexikon der Rechts- und Staatswissenschaft» (Pest 1833-35),
«Meta- physik der ungar. Sprache» (ebd. 1834),
«Grundzüge des ungar. Srivatrechts» (ebd. 1839 u. ö.),
«Ungar. Handels- und Wechselrecht» (ebd. 1840),
«Die Un- garische Bank» (ebd. 1848),
«Der Geist der ungar. Sprache» (ebd. 1845),
«Grnndzüge der neuen ungar. bürgerlichen Prozeßordnung» (ebd. 1853) und be- sonders «Ungar.-deutsches Wörterbuch» (2 Bde., ebd. 1836),
endlich das mit Gregor Czuczor (s. d.) begonnene, aber nach dessen Tode (1866) von Fogelbelg allein fortgeführte und vollendete «Große Wörter- buch der ungar. Sprache», das im Auftrage der Aka- demie (6 Bde., Budapest [* 17] 1861-74) erschien und als ^ammlung des gesamten ungar. Sprachschatzes großen Wert hat, in seinen Etymologien dagegen einen ganz veralteten Standpunkt einnimmt. Fogasch, ein zum Geschlecht der Zander ge- böriger wohlschmeckender großer Fisch, der im Neu- siedler- und Plattensee in Ungarn vorkommt. Fogazzaro, Antonio, ital. Dichter und Roman- schriftsteller, geb. 1842 zu Vicenza, erhielt seine Vor- bildung daselbst unter dem Dichter Zanella und widmete sich zu Turin dem Studium der Nechts- und Staatswissenschaften. Er lebt in feiner Vater- stadt.
Seinen Ruf als Dichter, begründet durch die Novelle in Versen «^lii-anlia» (Flor. 1874; 2. Aufl., Tur. 1888),
befestigte er durch die lyrische Samm- lung «VlU80iäH» (Mail. 1876).
Großen Beifall fand der Roman «Danißis Oortis» (Tur. 1887; deutfch von A. Dulk-Scheu, Stuttg. 1887).
Es folgte der Roman «I1ini8t6i'o ä6i p06ta» (Mail. 1888). Der Roman «Nalomdi-k» (ebd. 1882) erschien in freier Übersetzung von Courth in der «Kollektion Spemann» (3 Bde., Stuttg. 1889). Fogelberg, Vengt Erland, schwed. Bildhauer, geb. in Göteborg, [* 18] besuchte die Aka- demie in Stockholm [* 19] und schloß sich besonders an Mergel an. 1820 ging er, nach einem kurzen Auf- enthalte in Paris [* 20] bei Bosio, nach Rom, [* 21] um mit kurzen Unterbrechungen dort zu bleiben.
Hier schloß er sich anfangs der herrschenden klassischen Richtung an und erntete für einen Merkur [* 22] als Argustöter und eincn Paris das größte Lob.
Derselben Rich- tung gehören an die in den dreißiger Jahren ausgeführten Apollon [* 23] Kitharödos, Venus mit dem Apfel, Amor und Psyche (alle im Nationalmuseum in Stockholm).
Diese Arbeiten zeigen ihn als wür- digen Nachfolger der von Eergel und Thorwald- sen eingeleiteten Kunstrichtung.
Auf Bestellung Karls XlV.
Johann schuf er die drei Kolossalmar'- morstatucn der Götter Odin (1831), Thor und Bal- dur (1844; jetzt im Museum zu Stockholm), Ge- stalten, für welche Fogelbelg charakteristische Typen er- fand. Eine kolossale und würdige Marmorstatue Karls X11I. vollendete er 1832. Von öffentlichen Denkmälern in Bronze [* 24] erhielten Göteborg und Bremen [* 25] von feiner Hand [* 26] Standbilder Gustav Adolfs, Stockholm das von Virger Iarl, dem Gründer der Hauptstadt, und die Reiterstatue von ¶