1874 in
Rußland, 1875‒78 zweiter Kapellmeister am
Prager Landestheater und hatte 1878‒80 die Leitung des
Chors in der russ.
Kirche daselbst. Unter den jüngern czech.
Komponisten hat sich Fibich bemerklich gemacht durch sog. symphonische
Dichtungen
(«Othello»,
Op. 6, «Lenz»,
Op. 13),
Sinfonien, Quartette und
Trios, sowie durch Lieder,
Balladen, Chöre, eine Klavierschule,
verschiedene czech.
Opern, von denen mehrere
(«Blanik»,
«Braut von Messina»)
[* 1] in
Prag
[* 2] zur Aufführung kamen, und durch Melodramen,
namentlich die
Trilogie «Hippodamia», bestehend aus drei
Tragödien Vrchlickýs, deren gesprochener
Text von Fibich durchweg melodramatisch
behandelt ist.
Joh. Henrik
Tauber, dän. Dichter, geb. zu Nykjöbing
auf Falster, studierte 1837‒45
Theologie und ist seit 1881 Pfarrer in Önslev und Eslildstrug (Falster). Von seinen biblischen
Lesedramen «Jephtas Datter» (1849),
«Jeremija» (1850) und
«Johannes den Döber» (1857) ist besonders das letztgenannte beachtenswert.
Auch das
Trauerspiel«Kors og kjœrlighed» (1858) zeigt
Talent. In neuerer Zeit kämpft er unter dem
Pseudonym
Diodoros, unter dem er z. B. den Gedichtcyklus «Graabröderen»
(1882) veröffentlichte, gegen die realistische Strömung für den reinen und edlen
Inhalt der
Poesie.
tierischer
Faserstoff,
Blutfaserstoff, ein Eiweißkörper, welcher sich im
Blut (s. d.) bei der
Gerinnung bildet. Man gewinnt das Fibrin durch heftiges
Schlagen oder Quirlen von frischem
Blut, wobei es sich in Fasern ausscheidet,
die man durch Kneten in fließendem Wasser von den
Blutkörperchen
[* 5] befreit. Es bildet eine zähe, weiße, faserige
Masse, die
beim
Trocknen hart und spröde wird. In verdünnten
Alkalien ist es, namentlich beim Erwärmen, unter
Bildung
von
Alkali-Albuminat, löslich, beim vorsichtigen Neutralisieren mit Säuren wird es aus dieser Lösung gefällt; ein Überschuß
von Säuren löst es wieder und verwandelt es in
Syntonin. Im
Magen
[* 6] wird es sehr leicht verdaut. Starker
Alkohol und Erhitzen
verändern die Eigenschaften des Fibrin. Aus dem Plasma der
Muskeln
[* 7] scheidet sich eine ähnliche
Substanz, das
Muskelfibrin oder
Myosin (s. d.), aus. Fibrin ist häufig das Ausgangsmaterial für
die
Darstellung des
Peptons (s. d.). – Als Pflanzenfibrin, Glutenfibrin oder
Phytomyosin bezeichnet man die geronnene Eiweißsubstanz
des
Klebers (s. d.).
oder fibrinogeneSubstanz, ein im flüssigen
Blut gelöst enthaltener Eiweißkörper aus
der Gruppe der
Globuline (s. d.), welcher bei der Gerinnung des
Blutes durch seine Einwirkung auf einen zweiten im
Blut enthaltenen
Eiweißkörper, die
fibrinoplastische Substanz (auch Serumglobulin,
Paraglobulin genannt), Veranlassung zur
Bildung des
Fibrins,
d. h. der Blutgerinnung, giebt. (S.
Blut.)
Fibrom, Desmoid oder
Fasergeschwulst, eine krankhafte
Geschwulst, welche vorwiegend aus
Fibrösem Gewebe
[* 8] (s. d.) besteht und an den verschiedensten
Stellen des Körpers vorkommen kann. Am häufigsten findet man
Fasergeschwülste auf der äußern
Haut,
[* 9] im Unterhautzellgewebe, an der
Knochenhaut und in gewissen Körperhöhlen
(Nasen-,
Rachen-,
Kehlkopf- und Gebärmutterhöhle), auf deren Schleimhaut sie mit einem bald kürzern, bald längern
Stiele aufsitzen und vielfach als Polypen bezeichnet werden.
Sie haben eine bald weichere, bald härtere Konsistenz, eine meist rundliche Gestalt und wechselnde
Größe, vom
Umfang eines
Stecknadelkopfes bis zu dem eines Mannskopfes. Bisweilen bestehen die
Fibrome nicht aus einem Fasergewebe, sondern es beteiligen
sich auch noch andere Gewebe an ihrem
Aufbau; in einem solchen Falle spricht man wohl auch von einem Fibrochondrōm
(Faserknorpelgeschwulst), Fibrolipōm (Faserfettgeschwulst), Fibromyōm (Fasermuskelgeschwulst), Fibromyxōm (Faserschleimgeschwulst)
oder einem Fibrosarkōm (Faserfleischgeschwulst).
Das Wachstum der Fibroid ist meist ein sehr langsames; über ihre
Ursachen ist noch wenig bekannt. Gewöhnlich entwickeln sie sich
erst im mittlern
Lebensalter, doch kommen sie auch bisweilen angeboren vor. Hinsichtlich ihrer Bedeutung
für den Organismus gehören sie im allgemeinen zu den gutartigen
Geschwülsten, doch können sie auch gelegentlich
Anlaß
zu langwierigen
Blutungen oder heftigen
Nervenschmerzen geben. In diesem Falle sind sie durch Ausschneiden,
Abbinden
[* 10] oder
Galvanokaustik
zu entfernen.
der Hauptbestandteil (66 Proz.) und eigentliche
Faserstoff der
Seide
[* 11] (s. d.).
Man gewinnt
ihn, indem man Rohseide durch
Ausziehen mit verdünnter Natronlauge vom Seidenleim befreit, sie dann auswäscht und trocknet.
Es löst sich wie
Cellulose in Kupferoxydammoniakflüssigkeit, enthält aber
Stickstoff.
Seine Zusammensetzung entspricht der
Formel C15H23N5O6 .
Gewebe
(Tela fibrosa), sehnenähnliches Gewebe des tierischen und menschlichen Körpers,
welches aus dicht ineinander gefilzten, durch eine spärliche
Kittsubstanz miteinander verbundenen Bindegewebsfasern besteht
und den aus ihm gebildeten Organen einen hohen
Grad von Härte und Festigkeit
[* 12] verleiht, weshalb es sich vorzüglich zum Bindungsmittel
fester
Teile
(Knochen,
[* 13] Knorpel)
[* 14] sowie zur Übertragung von Kräften von einem Körperteil auf einen andern
eignet
(Sehnen).
Sein
Atlas- oder Metallglanz und sein schillerndes Ansehen zeichnen es in auffallender
Weise vor allen übrigen Geweben aus.
Das Fibröses Gewebe kommt im Körper teils in Form von festen, runden oder platten
Strängen (als
Sehnen und
Bänder), teils in Form von
Häuten oderRöhren
[* 15] von verschiedener
Ausdehnung
[* 16] und
Dicke vor, welche andern weichern Geweben zur Hülle
und
Begrenzung dienen. So bestehen die
Knochen- und
Knorpelhaut, die
Muskel- und
Sehnenscheiden, die harte Hirnhaut, die Faserhaut
des
Auges und vieler
Eingeweide,
[* 17] zum
Teil auch die äußere
Haut und die serösen
Häute, die Gefäßwände und dieNervenscheiden
aus derartigem Fibröses Gewebe (S. Gewebe.)
Geschwülste, welche vorwiegend aus Fibröses Gewebe bestehen, nennt man
Fasergeschwülste oder
Fibroide
(s. d.).
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