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Kraft [* 1] bedarf. Die Feststellung dieser Leiter geschieht durch besondere Stützen. Bei Turm-Schiebeleitern kann die auf einem turmähnlichen Gerüst drehbar gelagerte Leiter mit [* 2] Fig. 5. ersterm auf dem Wagengestell eine kreisförmige drehkranähnliche Bewegung machen, ohne daß, wie bei den vorgenannten Leitersystemen, der Wagen mitzudrehen ijt. Zum Betriebe der- selben wird Menschenkraft oder komprimierte Luft, Kohlensäure- oder Wasserdruck verwendet.
Eine derartige pneumatische Turm- leiter, wie sie von der Lausitzer Maschinenfabrik in Bautzen [* 3] in neue- ster Zeit ganz in Eisen [* 4] ausgeführt wird, ist in nebenstehender [* 2] Fig. 6 dargestellt. Der Turm [* 5] ist zugleich ein Luftwindkessel, in dem die zum Betriebe verwendete komprimierte Luft mit einer Spannung von 6 bis 8 Atmosphären aufgespeichert wird. Die Leiter selbst besteht aus 4-5 teleskopartig ineinander ge- steckten Rohren, an deren Kopf- enden die einzelnen Leitertcile be- festigt sind; mittels Windewerk wird sie m beliebiger Weise nach vorn oder seitwärts gerichtet und durch die vom Turm in das Teleskop (Mast) geführte Luft auf beliebige Höhe in kürzester Zeit wie ein hy- draulischer Teleskopaufzug (s. Auf- zug, Bd. 2, S. 104a) hochgeschoben.
Ein Haupterfordernis aller großen Schiebeleitern ist die größere Sicherheit des Feuerwebrmanns beim Steigen. Man begnügt sich, wenn eine an die Spitze der voll- ständig ausgezogenen unter den Normalsteigwinkel (etwa 80° gegen den Horizont) [* 6] geneigten Leiter angehängte Last von ungefähr 250kß (3 Mann) ge- tragen wird. Ferner muß jede dieser Leitern bis zu einem gewissen Grade vorwärts und seitlich ncigbar sein nnd außerdem zu der! Ermöglichung oder Sicherung ihrer senk- rechten Aufstellung auf unebenem Boden eine Regulierung besitzen.
Feuerleitung, im Feuergefecht die Einwirkung der verschiedenen Vorgesetzten (Gruppenführer, Zug- führer, Compagnieführer, Bataillonscommandeur) auf das Feuer einer Schützenlinie. Die Feuerlöschdose umfaßt: Bestimmung des zu beschießenden Zieles, Schätzen der MW [* 2] Fig. 6. Entfernung desselben (Entfernungsschätzen, s. d.), Eröffnen und Einstellen (Stopfen), Art und Lebhaf- tigkeit des Feuers (Feuerart, s. d.) und Überwachung des Munitionsverbrauchs; endlich auch die Sorge für rechtzeitigen Munitionsersatz.
Feuerlilie, s. I^ilium. Feuerlingel?0l70uiiiiHw8), Feuerfalter, Gold [* 7] fält er, eine zu der Familie der Bläu- linge (s. d.) gehörige Gattung der Tagschmet- terlinge mit gegen 330 Arten und fast kosmo- polit. Verbreitung. Färbung auf der Oberseite meist in verschiedenem Umfange und mit ver- schiedener Lebhaftigkeit des Glanzes goldigrot oder bräunlichrot mit gelben Flecken, oft auch violettbraunem Schiller, Unterseite meist grau mit schwarzen, weißgesäumten Flecken.
Die assel- förmigen Raupen leben meist auf niedern Pflan- zen. Hierher gehören acht deutsche Arten, von denen besonders zu erwähnen sind der gefleckte Feuer- falte r (?o1) ommÄw81'nlI.6H8l.,s.Tafel -Schmet- terlinge I, [* 2] Fig. 11), der gemeine Feuerfalter (?0^oui!Nktu8 liippotkoö und der Dukatenfalter (^ol^ommatug vii-^an- I-6K6 ^.), auch Dukatenvogel oder Goldruten- falter; die erstern beiden im männlichen Geschlecht oben glänzend goldrot mit dunkelm Saum und dun- keln Flecken, im weiblichen matter bläulichrot mit zahlreichern Flecken, der letztere im männlichen Ge- schlecht prachtvoll goldigrot, im weiblichen den bei- den vorigen ähnlich.
Die grünen, gelb gezeichneten Raupen leben im Frühling auf Ampferarten, der Goldrute u. s. w. Manche einheimische Arten haben zwei Generationen. Feuerlinie, diejenige Linie oder Kante, welche durch den Scbnitt der Krone und der innern Böschung einer zur Verteidigung eingerichteten Deckung ge- bildet wird. Da längs der Feuerlöschdose die zum Feuern be- stimmten Mannschaften und Geschütze [* 8] Aufstellung finden, so ist ihr Umfang und ihre Lage (sowohl Höhenlage wie Richtung) für die Beurteilung der betreffenden Deckung überhaupt maßgebend. (S. auck Linie, militär., 3.) Feuerlöfchbefen oder Patsche, ein flacher, fächerartig gebundener großer Reisigbesen, oder ein durch Anbinden von tzanftuchlappcn oder fonstigen Stoffen an eine Stange hergestelltes besenartiaes Gerät, welches mit Wasser benetzt zum Ablöschen von Funken, namentlich bei Schindel- und Stroh- dächern, Verwendung findet.
Feuerlöschdofe, ein Feuerlöschmittel (s. d.), das sick dazu eignet, Brände in geschlossenen Räumen zu bekämpfen, und dessen Wirkung auf der reichlichen Entwicklung von Gasen (Stickstoff, schwefliger Säure, Kohlensäure) beruht. Die sog. Buchersche Feuerlöschdose, die 1846 vom Geh. Bergrat Kühn in Meißen [* 9] erfunden und von Bücher in Leipzig [* 10] zuerst in den Handel gebracht wurde, enthält in einer Pappenhülsc eine Mischung von 66 Proz. Salpeter, 30 Proz. Schwefel nnd 4 Proz. Kohle. Im gefahrdrohenden Augen- blicke wird die um die Dose gewickelte Zündschnur entzündet und die Dose in den betreffenden Raum geworfen, worauf durch die Verbrennung des Inbalts die das Feuer erstickenden Dämpfe ent- wickelt werden. Man rechnet etwa 1 ^ Masse auf 10 cdm geschlossenen Raum. Da die Feuerlöschdose auch für brennende Fette, Spiritus [* 11] u. s. w. anwendbar ist, so ist sie für feuergefährliche Etablissements (Ölmühlen, Firnisfabriken, Brennereien) an manchen irrten polizeilich eingeführt. ¶