verschaffte der Lineartaktik die
Anerkennung und Nachahmung von ganz Europa;
[* 1]
die ganze militär.
Entwicklung des 18. Jahrh.
erfolgte in den von der Lineartaktik vorgeschriebenen
Bahnen.
Aus den gewaltigen Umwälzungen aller Verhältnisse durch die
Französische Revolution entwickelte sich, zunächst als Notbehelf der ungeschulten franz.
Massenaufgebote, das
System der Kolonnentaktit (s. d.) in
Verbindung mit Schützenschwärmen.
Sehr bald
aber erwarb sich diese neue
Taktik, mit welcher Napoleon
Sieg auf
Sieg erfocht und
vor der die alte überlebte Lineartaktik zusammenbrach,
Anerkennung und fand überall Nachahmung.
Sie blieb zunächst die Grundform des Infanteriekampfes, konnte aber auf die
Dauer
den Anforderungen nicht mehr genügen, welche die durch die fortschreitende
Technik sich entwickelnde
Feuerkraft der Infanterie und
Artillerie, in aktiver wie in passiver Hinsicht, an die
Kampfform der Infanterie stellte.
Nachdem
bereits die Einführung der Perkussionszündung und der verschiedenen gezogenen Gewehrsysteme den Charakter des Infanteriefeuers
wesentlich verändert hatte, brachte der Hinterlader, dessen erster
Vertreter das preuß. Zündnadelgewehr
war, um die Mitte dieses Jahrhunderts eine völlige Umwälzung der Grundlagen des Feuerbach hervor;
die in
Preußen
[* 2] zuerst angewendete
Compagniekolonnen-Taktik (s. Compagniekolonne) schuf für die veränderten Verhältnisse des
Feuerbach neue Formen, in denen die preuß. und deutsche Infanterie die zahlreichen
Schlachten
[* 3] der deutschen Einigungskriege 1866 und 1870/71 schlug.
Hinterlader und Compagniekolonne fanden
bald allgemeine
Aufnahme, und während der Hinterlader durch die fortschreitende
Taktik zum Mehrlader vervollkommnet wurde,
bildete die
Compagniekolonnen-Taktik den Übergang zu der neuern Schützentaktik, die zur Zeit die Normalform des Feuerbach bildet.
(S. auch Fechtart.)
[* 4]
[* 6] eine in Wasserleitungen einzuschaltende Vorrichtung, ein Hahn
[* 7] oder
Ventil
[* 8] zum Anschluß
eines
Spritzen- oder Zubringerschlauchs direkt an die Leitung.
[* 6]
Fig. 1 zeigt die gebräuchlichste Konstruktion
des Feuerhahn im Innern von
Gebäuden. Derselbe wird mit seiner untern Flansche auf eine entsprechende Flansche der Wasserleitung
[* 9] geschraubt und sperrt durch sein
Ventil v das Wasser ab.
Soll der Schlauch angeschlossen werden, so wird
die den
Stutzen verschließende Metallmutter k entfernt und der Schlauch mit seiner Überwurfmutter an die
Stelle derselben
gebracht. Dreht man alsdann mittels des Handrads h
die mit Gewinde versehene Ventilstange
s und somit auch das
Ventil v in
die Höhe, so tritt das Wasser durch
a,
b und c in den Schlauch.
In vielen Orten, die eine nach neuern Grundsätzen eingerichtete Wasserversorgungsanlage besitzen, wird der an das Straßenrohrnetz
unmittelbar angeschlossen und führt in diesem
Halle
[* 10] den allgemeinen
NamenHydrant oder Wasserpfosten, und zwar wenn seine Auslaßöffnung
unter dem Straßenniveau,
Unterflurhydrant, über demselben
Überflurhydrant.
Bei denUnterflurhydranten
verbindet ein winklig gebogener Rohrkrümmer das Wasserleitungsrohr mit dem Ventilgehäuse des Hahns. In letzterm liegt das
meist mit Lederdichtung versehene
Absperrventil, also in unmittelbarer Nähe des in frostfreier
Tiefe liegenden Leitungsrohrs.
Vom Ventilgehäuse führen zwei Eisenrohre zu dem der Straßenstur gleichliegenden Hydrantenkasten
(Straßenkappe). Das eine
der Rohre dient zur
Führung der Ventilspindel und ist demzufolge mit
Stopfbüchse
[* 11] versehen, das andere
hingegen dient zur
Ableitung des Wassers nach oben. Letzteres mündet aus in einen
Stutzen mit Schlauchgewinde oder Bajonettklauen
zur schnellen Anbringung eines sog.
Standrohres für Schläuche. Bei Gebrauch dieses Hahnes ist der Kastendeckel und die am
Ausgangsstutzen sitzende und vor Verschmutzung schützende Verschlußkapsel zu entfernen und das
Ventil durch mehrmalige
Drehung der
Ventilspindel mittels eines
Schlüssels, der auf ihren vierkantigen
Kopf aufgesetzt wird, zu öffnen.
Der
Überflurhydrant ist in seinem untern
Teile (Ventilgehäuse) dem
Unterflurhydrant ziemlich gleich, nur liegt die Ventilspindel
mit im Steigrohr und geht durch die oberhalb der ein- oder mehrfachen Auslaßmündung befindliche
Stopfbüchse.
Das Steigrohr besteht je nach
Lage der Wasserleitung aus einem oder zwei Rohrteilen, die letzternfalls in der Erde mit
Muffen
verbunden sind. Der über
Flur stehende Hydrantenteil reicht gewöhnlich 0,5 bis 1 m über die Erde frei heraus. Das Wasser
tritt nach mehrmaliger Umdrehung der
Spindel durch
Ventil und Steigrohr in den obern, als
Säule ausgebildeten Hydrantenkopf
nach den Ausläufen. Letztere werden beim Nichtgebrauche mit an
Ketten hängenden Verschlußkapseln versehen. In
[* 6]
Fig. 2 ist
der nach
System Cramer von der Königin-Marien-Hütte in
Cainsdorf i. S. ausgeführte
Überflurhydrant abgebildet. DieHydranten
werden auch zum Füllen der
Sprengwagen benutzt.