Die Fette gehören zu den wichtigsten
Stoffen, welche die Natur dem
Menschen bietet. Vor allem bilden sie einen der unentbehrlichsten
Nahrungsstoffe, indem sie sowohl zum Ersatz und zur
Vermehrung der Körpersubstanz dienen, als auch in dem arbeitenden Körper
Wärme
[* 1] und Kraft
[* 2] durch ihre
Oxydation erzeugen, weshalb sie zur Bereitung von
Speisen dienen. Außerdem
macht man in den
Gewerben, Künsten und in der
Technik überall Gebrauch von den Fetten. Sie dienen zur Bereitung der Seifen,
der
Kerzen, zur Anfertigung der
Ölfarben und zu Firnissen, als Heizmaterial, zur
Beleuchtung,
[* 3] in säurefreiem Zustande als
Schmiermittel für Maschinenteile, zur Herstellung von Salben u. s. w. (S.
Fettsäuren und Fettverbindungen.) –
Vgl. Schädler,Technologie der Fette und Öle
[* 4] (2. Aufl., Lpz. 1892);
ders., Untersuchungen
der Fette und Öle (ebd. 1889);
Bornemann, Die fetten und flüchtigen Öle (Weim. 1889–91);
Benedikt,
Analyse der Fette und
Wachsarten (2. Aufl., Berl. 1892);
Thalmann, Die Fette und Öle (2. Aufl.,
Wien
[* 5] 1892).
(Pinguecula), eine partielle Verdickung der Augapfelbindehaut in Form von gelblichen
stecknadelkopf- bis linsengroßen Knötchen, die am innern oder äußern Hornhautrande, auch wohl auf beiden Seiten, öfter
auch symmetrisch an beiden
Augen sitzen.
kleine, nicht von knöchernen
Strahlen gestützte Rückenflossen, die bei manchen Fischen (z. B. den lachsartigen,
zahlreichen Welsen u. s. w.) sich finden.
oder Lipom, eine häufig vorkommende krankhafte
Geschwulst, welche vorwiegend aus
Fettgewebe
(Bindegewebe
und großen, mit flüssigem Fett gefüllten Zellen) besteht und ganz der Fettmasse entspricht, die bei wohlbeleibten
Menschen
in großer
Verbreitung im Körper, namentlich im Unterhautzellgewebe, vorkommt. Die Form dieser
Geschwülste
ist gewöhnlich eine länglichrunde, mehr oder weniger gelappte; ihre
Größe schwankt von der eines Hanfkorns bis zum
Umfang
eines Mannskopfes und darüber; ja wiederholt sind derartige
Geschwülste beobachtet worden, die ein Gewicht von 15 bis 20 kg
und noch mehr besaßen. Am häufigsten kommen Lipome, welche vorwiegend eine
Krankheit des mittlern und
höhern
Lebensalters sind, aber auch in jüngern Lebensjahren und selbst angeboren sich vorfinden, im Unterhautzellgewebe
des
Halses, Rückens,
Nackens, der Schultergegend, der Extremitäten und des
Bauchs, seltener an fettlosen
Stellen vor; ihr Wachstum
ist meist ein außerordentlich langsames.
In der Regel machen Fettgeschwulst gar keineBeschwerden und werden vom
Kranken gewöhnlich erst bemerkt, wenn sie
bis zu einer erheblichen
Größe herangewachsen sind; nur wenn sie sehr groß werden, können sie durch ihr Gewicht oder durch
ihren Druck auf die benachbarten Organe lästig und beschwerlich fallen. Immer aber sind sie gutartige
Geschwülste, die stets
ein rein
örtliches Übel darbieten und niemals wiederkehren, wenn sie einmal gründlich mit dem
Messer
[* 8] entfernt wurden.
Bezüglich der Entstehung der Lipome haben neuere Untersuchungen ergeben, daß sie sich besonders an denjenigen Körperstellen
bilden, welche durch spärlichen Haarwuchs und durch eine geringe Zahl von
Talg- und Schweißdrüsen ausgezeichnet sind. Zuweilen
handelt es sich um nervöse
Störungen, besonders z. B. bei den symmetrisch auftretenden Lipomen. Die
Behandlung kann nur in der Ausschälung der
Geschwulst vermittelst des
Messers bestehen, da alle übrigen dagegen angewandten
Mittel sich völlig nutzlos erwiesen haben.
oder Unterhautzellgewebe (Paniculusadiposus), eine dehnbare, aus Bindegewebsfasern und
dazwischenliegenden Fettzellen bestehende Unterlage der
Haut,
[* 9] welche die
Verbindung der letztern mit den tiefer gelegenen Gebilden
vermittelt und hauptsächlich die Verschiebbarkeit der
Haut bedingt. Im normalen Zustand besitzt die Fetthaut nur eine geringe
Dicke
und ist arm an Fett an allen den
Stellen, wo die
Haut unmittelbar auf
Knochen
[* 10] und Knorpeln aufliegt, wie
am Schädel, auf dem
Brustbein, der Schulterhöhe und den Streckseiten der
Gelenke und fehlt gänzlich unter der
Haut der
Augenlider,
Ohrknorpel und der männlichen
Geschlechtsteile; am dicksten und fettreichsten pflegt sie an der weiblichen
Brust, in der Bauchgegend,
an den Hüften, Oberschenkeln und den Fußsohlen zu sein.
Bei allgemeiner
Fettleibigkeit erreicht auch das Unterhautzellgewebe eine beträchtliche
Dicke (nicht selten von 4 bis 6 cm
und darüber); namentlich zeichnen sich weibliche Körper hierin aus, und dieser Fettreichtum des Unterhautzellgewebes bedingt
wesentlich die runde Fülle der weiblichen Formen. Der Nutzen der Fetthaut für den Körper besteht hauptsächlich
darin, daß sie als weiches elastisches Polster der
Haut und den unterliegenden Organen einen gewissen
Schutz gegen Druck,
Stoß und ähnliche mechan. Insulte verleiht, sowie als schlechter Wärmeleiter für die
Ökonomie des Körpers von nicht geringer Bedeutung ist.
(Heparadiposum), ein abnormer Zustand der
Leber, bei welchem aus dem
Blut der
Pfortader überschüssiges Fett
in das
Innere der Leberzellen abgelagert wird und die ganze
Leber eine beträchtliche Vergrößerung und Gewichtszunahme erfährt.
Die Fettleber kommt als chronisches, sich sehr langsam entwickelndes
Leiden
[* 11] häufig bei allgemeiner
Fettsucht (s. d.) des Körpers
vor, findet sich aber auch bei sonst magerm Körper bei Schwindsüchtigen, ganz besonders aber bei Säufern, wo sie häufig
mit interstitieller
Leberentzündung, der eigentlichen Säuferleber, verbunden ist. (S.
Leberentzündung.) Nicht zu verwechseln
mit der Fettleber ist die akute
Fettentartung der
Leber, welche bei manchen
Vergiftungen, besonders der
Arsenik- undPhosphorvergiftung,
vorkommt und auf einer fettigen Entartung der Leberzellen beruht. Bei geringern
Graden der Fettleber pflegen subjektive
Beschwerden
zu fehlen; bei höhern
Graden klagen die
Kranken über das Gefühl von Druck und Vollsein in der Lebergegend und infolge der
verminderten
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