forlaufend
671
Innsbruck, [* 1] in dessen Nähe Ferdinand das Schloß Ambras ls. d.) durch seine Kunst- und Vüchersammlungen bleibend berühmt gemacht hat;
Ferdinand schloß 1582 eine zweite Ehe mit Anna Katharina von Mantua, [* 2] die ihm aber nur Töchter schenkte, so daß bei seinem Tode 124. Jan.
1595) seine Besitzungen als Ge- samterbe an die Habsburg.
Seitenverwandten sielen. -
Vgl. Hirn, Erzherzog Ferdinand II. von Tirol [* 3] (2 Bde., Innsbr. 1885-87).
Ferdinand, Karl Ios., von Este, Erzherzog von Österreich, [* 4] österr.
Feldmarschall, geb. zu Mailand, [* 5] der zweite Sohn des Erzherzogs Karl Anton Ios.
Ferdinand sgeb. 1754, gest. 1806), der durch die Vermählung mit Beatrix von Este die Erbfolge in Este erhielt und dessen ältester Sohn Franz IV. (gest. 1846) Herzog von Modena war. Im Kriege 1805 erhielt Ferdinand den Oberbefehl des 3. Armeekorps von 80000 Mann, das Bayern [* 6] be- setzleund sich in Schwaben aufstellte.
Nachdem Mack, der das Ganze leitete, in seiner Stellung an der Iller sich hatte umgehen lassen, wurde an der Spitze des linken Flügels 9. Okt. von dem Marscball Ney bei Günzburg geschlagen. Ferdinand beschloß, das Schicksal des in Ulm [* 7] eingeschlossenen Heers voraus- sehend, sich mit 12 Schwadronen durchzuschlagen, führte seine Schar durch das feindliche Heer nach Ottingen und zog die Trümmer des Hohenzollern- schen Korps an sich. Bei Gunzenhausen an der Alt- mühl entging er kaum der Gefangennahme durch den ihn verfolgenden Murat, dem die Infanterie F.s in die Hände siel;
doch kam er nach 8 Tagen mit noch 1500 Reitern nach Eger. [* 8]
Hierauf erhielt er den Oberbefehl über die kaiserl. Truppen in Böh- men, organisierte den Landsturm und machte den Bayern in mehrern glücklichen Gefechten jeden Fuß- breit Landes streitig.
Mit etwa 18000 Mann deckte er den rechten Flügel der verbündeten Armee, bis diese bei Austerlitz [* 9] geschlagen wurde. Ferdinand wurde 1809 Oberbefehlshaber des 36000 Mann starken 7. Ar- meekorps, mit dem er 15. April ins Herzogtum Warschau [* 10] einrückte, dessen Hauptstadt sich ihm 22. April ergab.
Während nun Ferdinand gegen Kalisch [* 11] zog und Thorn [* 12] angriff, umging Poniatowski die Österreicher und brach in das österr.
Galizien ein, so daß Ferdinand Warschau aufgeben mußte.
Zwar eroberte er Galizien wieder, doch wurde er sehr bald von Poniatowski abermals vertrieben. Ferdinand zog sich nach Ungarn [* 13] zurück, und der Waffenstillstand zu Znaim, 12. Juli, beendigte den Krieg. Im Feldzuge von 1815 übernahm Ferdinand den Oberbefehl über die österr. Reserve am Rhein. 1816 wurde er Kommandieren- der in Ungarn, 1830 Generalgouverneur von Ga- lizien, legte diese Stelle jedoch nach den Unruhen von 1846 nieder, lebte dann meist in Italien [* 14] und starb auf Schloß Ebenzweier bei Gmunden. Ferdinand I., König von Portugal [* 15] (1367 - 83), geriet in Streit mit König Heinrich dem Un- echten von Castilien über die Krone und hatte außer- dem mit innern Unruhen zu kämpfen, welche zum Teil durch seine Vermählung mit Eleonore Tellez de Menses veranlaßt wurden, die er ihrem rechten Gatten Johann Lorenz da Cunha vorenthielt.
Mit Ferdinand ging 1383 das altburgund.
Fürstenhaus zu Ende, welches zur Zeit des ersten Kreuzzugs durch Heinrich von Burgund begründet war. Eleonore versuchte zwar gegen die Erbfolgeordnung die Krone für ihre Tochter Beatrix, Gemahlin Johanns I. von Castilien, zu behaupten, erlag aber dem natür- lichen Bruder des Verstorbenen, Johann, Groß- meister des Ordens von Avis, der 1385 bei Alju- barota auch die Castilier besiegte und so das neu- burgund.
Königshaus in Portugal begründete.
Ferdinand II., August Franz Anton, König von Portugal, ältester Sohn des Herzogs Ferdinand is. d.) Georg August von Sachsen-Coburg, geb. in Wien, [* 16] vermählte sich durch Prokuration und 9. April in Person mit der Königin Maria II. da Gloria von Portugal. Er erhielt als Gemahl der Königin den Titel Herzog von Braganca und nach der Geburt seines ersten Sohnes, des'Infanten Dom Pedro von Alcantara lgeb. der Verfassung gemäß den Königstitel.
Nach dem Tode seiner Gemahlin führte er die Regentschaft für den noch unmündigen Kronprinzen bis zum Seine deutsche Abkunft verschaffte ihm in Portugal mehr Ungunst als Gunst, aber durch sein kluges und verfassungsgemäßes Verhalten erwarb er sich allmählich große Popularität.
Den ihm 1869 angetragenen Thron [* 17] von Spanien lehnte er ab. Er vermählte sich zum zweitenmal mit Elise Hensler, die zur Gräfin von Edla erhoben wurde. Er starb in Lissabon. [* 18]
Die Kinder seiner ersten Ehe sind: König Pedro V., gest.
König Ludwig I., gest. Prinzessin Maria Anna, geb. gest. vermählt mit dem Prinzen Georg von Sachsen; [* 19]
Prinzessin Antonia, geb. vermählt mit dem Erbprinzen, jetzigen Fürsten Leopold von Hohen- zollern;
Prinz August, Herzog von Coimbra, geb. gest. Ferdinand der Heilige, Infant von Por- tugal, geb. 1402 als Sohn des Königs Johann des Unechten, wurde von seinem Bruder, dem Kö- nig Eduard I. (1433-38) m Gemeinschaft mit dem jüngern Bruder Heinrich ausgeschickt, um Tanger den Mohammedanern zu entreißen;
aber von diesen gefangen genommen, blieb er, da die Cortes nicht in seine Auslieferung gegen Abtretung Ceutas willigten, 6 Jahre in harter Gefangenschaft bis ;u seinem Tode 1443. Seinem Schicksale entnahm Calderon den Stoff zu dem Trauerspiele «Der stand- hafte Prinz». Ferdinand, Victor Albert Mainrad, Prinz von Rumänien^ [* 20] geb. zu Sigmaringen als zweiter ^ohn des Fürstell Leopold von Hohen- zollern, des ältern Bruders des kinderlosen Königs Karl I. von Rumänien, wurde, nachdem sein Vater und sein älterer Bruder auf die rumän. Krone verzichtet hatten, durch Aufnahme in die rumä'n.
Armee als event. Erbe des rumän. Thrones designiert. Am wurde er zum Senator ernannt und im Einverständnis mit der Landesvertretung mit dem Titel «Prinz von Rumänien» als event. Erbe des rumän. Königsthrons anerkannt. Am 10. Jan. 1893 vermählte er sich mit Maria, der ältesten Tochter des Herzogs von Edinburgh. Ferdinand ist Hauptmann im 1. rumän. Iägerbataillon und Premierlieutenant ü, Ia ßuits des 1. preuß. Garderegiments zu Fuß. Am wurde ihm ein Sohn geboren, der den Namen Carol erhielt. Ferdinand, Georg August, Herzog von Sach- sen-Coburg, Sohn des Herzogs Franz von Sachsen-Cobnrg-Saatfeld und der Prinzessin Auguste von Reuß-Ebersdorf, geb. trat in österr.
Militärdienste und vermählte sich ¶