forlaufend
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kendcn Eis- und Firnfeldern, die grünen Voralpen bis zum Pilatus und Rigi im NO. und bis zum Jura im W.;
an Großartigkeit übertrifft sie weit die Rigiaussicht, steht ihr jedoch an Anmut nach.
Das Goschaus auf dem Gipfel besteht feit 1831. Faulmann,Karl,Stenograph und Schriftsteller, geb. in Halle, [* 1] ursprünglich Buch- drucker, wirkte seit 1855 in der k. k. ^taatsdruckerei in Wien [* 2] an der Herstellung stenogr.
Typen mit und war seitdem daselbst Lehrer der Stenographie und Lektor der Universität. Er starb in Wien. Faultiere veröffentlichte Schriften über Stenographie, besonders " Gabelsbergers stenogr. Lehrgebäude» (Wien 1860; 31. Aufl. 1893) uud^"Stenogr.
Unter- richtsbriefe" (ebd. 1877; Volksausg. 1883),
und stellte in «Anleitung zur phonetischen Stenographie» (ebd. 1883 u. ö.) ein eigenes System auf.
Ferner verfaßte er das «Vuch der Schrift» (Wien 1878; 2. Aufl. 1880),
«Illustrierte Geschichte der Schrift» (ebd. 1880),
«Illustrierte Kulturgeschichte» (ebd. 1881),
«Illustrierte Geschichte der Buchdruckerkunst» (ebd. 1882),
«Handbuch der Vuchdruckerkunst» (ebd. 1884),
«Histor. Grammatik der Stenographie» (ebd. 1887),
«Erfindung der Vuchdruckcrkunst» (ebd. 1891), «Etymolog. Wörterbuch der dcutfchen Sprache» [* 3] (Halle 1892 fg.),
«Im Reiche des Geistes. Illustrierte Ge- schichte der Wissenschaften» (Nien 1894) u. a. Fäulnis und Verwesung, die Zersetzungs- vorgänge abgestorbener Organismen, durch welche die Bestandteile der letztern in einfacher zufammen- gesetzte Körper zerfallen, um endlich zu unorga- nischen Verbindungen zu werden. Im gewöhnlicheil Leben werden die Worte Fäulnis und Verwesung meist als gleichbedeutend gebraucht, wissenschaft- lich werden die Begriffe aber voneinander ge- trennt. Fäulnis ergreift Vorzugsweife Eiweiß- stoffe, oder folche Körper, die reich an diefen sind, sie wird verursacht durch die Gegenwart von leben- den Organismen, Spaltpilzen, Batterien, sie tritt ein bei Luftabschluß, bei mäßigem oder reich- lichem Zutritt der Luft.
Das Urfächliche der Fäul- nis und Verwesung ist immer die Anwesenheit von Bakterien und zwar bestimmter Arten (s. Bakterien, Bd. 2, S. 312a).
Schließt man die Bakterien völlig aus, so können die fäulnis fähigsten Stoffe, wie Fleisch u. dgl., beliebig lange aufbewahrt werden, ohne irgendwie verändert zu werden, während die geringste Ausfaat von Fäulnisbakteriell genügt, um unter rapider Vermehrung dieser Organismen die Fäulnis einzuleiten.
Diefelbe äußert sich zu- nächst in einer partiellen Verflüssigung der be- treffenden Substanz, die zugleich einen höchst wider- wärtigen Geruch annimmt.
Das Eiweiß zerfällt dabei in eine Reihe von Zerfetzungsprodukten, unter ihnen verschiedene Amidofäuren, wie Amidoessig- säure oder Glytokoll (s. d.), Amidocapronsäure oder Leucin (s. d.), ferner Skatol und Indol (s. d.) fowie flüchtige Säuren, von der Ameifensäure bis zur Capronsäure, flüchtige Vafen, Methyl-, Äthyl-, Amylamin u. a. Ferner entwickeln sich Gase, [* 4] Kohlen- säure, Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff, Schwefel- wasserstoff und Ammoniak.
Mit der fortschreiten- den Fäulnis geht der Zerfall der organisierten Substanz gleichen Schritt, und es pflanzt sich die Zersetzung von den Eiweißstosfen fort auch auf die übrigen Teile, sodaß nach Ablauf [* 5] einer gewlsfen Zeit völlige Verflüssigung und Vergasung erfolgt. Findet der Fäulnisprozeß bei Zutritt der Luft statt und sind namentlich alkalisch wirkende Substanzen, wie Kalk oder dergleichen, vorhanden, so erfahren die Fäulnisprodulte eine weitere Umwandlung da- durch, daß Sauerstoff übertragende Organismen sich ihrer bemächtigen und unter Bildunq von Orv- dationsprodukten den Verwesungsprozeß einleiten. Hierbei werden alle organischen Stosse völlig ver- brannt zu Kohlensäure und Wasser, das Ammo- niak und die organischen Basen werden zu Salpe- tersäure oxydiert.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen Fäulnis und Verwesung bestehen daher in Folgendem: Fäulnis ist unabhängig vom Zutritt der Luft, sie ist vorzugsweise ein Spaltungs- und Neduktionsprozeß, die daraus entstehenden Pro- dulte sind Ammoniak oder demselben verwandte Körper.
Verwesung tritt dagegen nur bei Zutritt der Luft ein;
sie ist ein Oxydationsprozeß, durch den schließlich alle organischen Stoffe in anorganische, hochoxydierte Verbindungen, Salpetersäure, Kohlen- säure und Wasser verwandelt werden. Begünstigt wird die Fäulnis durch malere Tem- peraturen, die bis zu der der Vlutwärme sich stei- gern können, verzögert wird ihr Eintritt dagegen durch niedere Temperaturen.
Man schützt daher Fleisch u. dgl. vor der Fäulnis durch Aufbewahrung im Eisschranke.
Unbedingt erforderlich für den Ein- tritt der Fäulnis ist die Gegenwart von Wasser, da- her die Konfervicrung verschiedener Nahrungsmittel [* 6] durch Austrocknung.
Verhindert wird die Fäulnis endlich durch alle bakterientötendcn Mittel, so durch Siedehitze, Alkohol in konzentrierter Form, Carbol- säure, Salicylsäure, Thymol und ähnliche Stoffe. - Fäulnis des Holzes, s. Holzkonservierung.
Fäulniswidrig, s. Antiseptisch.
Faulquemont (spr. fokmöng), franz. Name von Falkenberg (s. d.) in Lothringen. j,s.
Fäule. Faulsein, Faul sucht, Krankheit der Schafe, [* 7] Faultiere slaräi^raäa, ^i'Ää^oäiäao), eine Familie von Säugetieren, die, nur im tropi- schen Südamerika [* 8] vorkommend, zur Ordnung der Zahnarmen (s. d.) gerechnet wird und durch den Mangel an Schneidezähnen und große gebogene Krallen sich auszeichnet.
Die Faultiere haben einen run- den, affenähnlichen Kopf, im Pelze verborgene Ohr- muscheln, sehr kurzen oder keinen Schwanz, drehbare lange Vorderarme und teilen sich in zwei Gattun- gen, die dreizehigen Faultiere (Zr^ä^uZ), mit drei langen Sicheltrallen an jedem Fuße, kleinem Schwanzstummel und kleinem ersten Backzähne, unter denen der Ai (Nr5ul)'pu8 triäact^wä 0"r., s. Tafel: Zahnarme Säugetiere II, [* 9] Fig.
2) die bekannteste Art, und die zweizehigen Faultiere (^twioe- pu8), mit nur zwei Sichelkrallen an den Vorder- süßen und Eckzähnen in den Kiefern, ohne Schwanz- stummel, von welchen der Unau ((^ioi06pu8 äiäao t^w8 /i?i//e^) die einzige bekannte Art ist. Vermöge ihres besondern Baues können sich die Faultiere nur kletternd bewegen und sind daher wahre Baumtiere, die vom Laub der Bäume, namentlich des Trom- petenbaums (^eoropia), Knospen, [* 10] Blüten und weichen Früchten sich nähren.
Die vordern Glied- maßen der Faultiere sind so unverhältnismäßig viel länger als die hintern, daß sie am Boden nur dann sich fortbewegen können, wenn sie auf dem ganzen Vor- derarme aufliegen.
Die Faultiere sind harmlose, sonderbare Geschöpfe von 0,50 bis 1 in Länge und mit grobem, trocknem, langem Haare [* 11] bedeckt. In die europäischen zoolog. Gärten sind schon eine ganze Anzahl ge- langt; eine Art ist auch gezüchtet worden.
Man konnte sich auch durch die Gefangenen überzeugen, ¶