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Gxsultieren (lat.), frohlocken, jauchzen, jubeln; davon das Substantiv Exsultation. Extase, fälschlich für Ekstase (s. d.). Extemporale (lat.), ein schriftlicher Aufsatz, den die Schüler ohne Vorbereitung und Hilfsmittel, oft in fremder Sprache, [* 1] ausarbeiten müssen. Extemporieren, einen mündlichen Vortrag auf derStelletlat.6xt6inp0r6), ohneVorbereitungbalten. Extendieren (lat.), ausdehnen, ausbreiten, erweitern; extenslbel, ausdehnbar; Extensibi- lität, Ausdehnbarkeit.
Extension (lat.), Ausdehnung, [* 2] Streckung. In der Chirurgie sind der Zug, und Kontra- extension, der Gegenzug, die entweder mittels der Hände des Wundarztes und seiner Gehilfen oder mit Zuhilfenabme von Schlingen und Ma- schinen auf einen Körperteil in zwei einander ent- gegengesetzten Richtungen ausgeübten Manipula- tionen, durch welche die aus ihrer normalen Lage gebrachten Teile wieder in ihre richtige Lage zurück- versetzt werden. Zug und Gegenzug werden na- mentlich bei der Einrichtung von Knochenbrüchen und bei der Einrenkung von Verrenkungen ange- wendet; ihre Anwendung erheischt immer große Vorsicht und Sachkenntnis, da mit gewaltsamen und unvorsichtigen Extcnsionsversuchen leicht großer Schaden angerichtet werden kann.
Extensions- oder Zu gv er bände nennt man alle diejenigen Ver- dände, durch welche man mittels Gewichten einen Körperteil in einer bestimmten Richtung dauernd an- zuziehen und anzuspannen sucht (sog. permanente Externsteine). Man bedient sich ihrer mit großem Vorteil bei der Behandlung von Knochenbrüchen und von entzündlichen Knocken- und Gelenktranlheiten. Ertensionsschienen sind Lagerungsapparate, die z. B. auf ein fehlerhaft stehendes oder entzündetes Gelenk einen bestimmten Zug ausüben sollen.
Extensität (lat.), Ausdehnung, Umfang. Extensw (lat.), sich ausdehnend, auf (räumliche) Ausdehnung bezüglich (Gegensatz: intensiv), s.Größe. Extensive Wirtschaft, im Gegensatz zur In- tensiven Wirtschaft (s. d.) diejenige Art des land- wirtschaftlichen Betriebes, bei welcher die Menge des aufgewandten Kapitals und der aufgewandten Arbeit im Verhältnis zur bewirtschafteten Fläche vergleichsweise gering ist. Es kann selbstverständ- lich auch ein kleines Areal extensiv und ein großes intensiv bewirtschaftet werden.
Bei der Externsteine W. wird der Rohertrag verhültmsmäßig niedrig fein, gleich- wohl ader unter gewissen Umständen ein befriedigen- der Reinertrag erzielt werden können, weil auch die Produktionskosten verhältnismäßig gering find. In neu besiedelten Ländern mit einem Überflusse an jungfräulichem Boden, aber mit dünner Be- völkerung, ist die Externsteine W. die volkswirtschaftlich allein angemessene und thatsächlich vorherrschende. Die natürliche Kraft [* 3] des Bodens, dessen Verkehrswert dort gering ist, muß das meiste thun, während man an den teuersten Produktionsfaktoren, Kapital und Arbeit, thunlichst spart.
In den dicht bevölkerten alten Kulturländern dagegen und namentlich in der Nähe großer Städte wird sich die rationelle An- wendung eines verhältnismäßig großen Betriebs- kapitals in der Regel als das lohnendste Ver- sahren erweisen. Gewisse Betriebssysteme (s. d.) sind an sich extensiver als andere, jedoch sind auch bei einem und demselben System mehr oder weniger extensive Formen möglich. Auch kann der einzelne Landwirt durch Aa^talmangel genötigt sein, unter Umständen, die an sich einen intensiven Betrieb zweckmäßig erscheinen ließen, bei der Externsteine W. stehen zu bleiben.
Durch die Konkurrenz neuer fruchtbarer Produktionsgebiete kann wenigstens in einzelnen Teilen der alten Kulturländer wegen der hohen Produktionskosten zeitweise eine Rückkehr zur Externsteine W. erzwungen werden. Extensören (lat.) oder Streckmuskeln, alle diejenigen Muskeln, [* 4] welche ein vorher gebeugtes Glied [* 5] wieder strecken, d. h. in den Zustand der größten Längenausdehnung bringen, und so als Antagonisten der Flexoren (s. d.) oder Bcugemus- keln dienen. Die Externsteine liegen zumeist an der Rücken- fläche der betreffenden Extremität; eine Ausnahme hiervon machen nur die Externsteine des Unterschenkels und des Fußes, welche an der Vorderfläche des Ober- und Unterschenkels gelegen sind.
Gxtensum (lat.), ausführliche, umständliche Dar- stellung: namentlich in der Verbindung iu oxt6N8o (d.h. ausführlich) etwas erzählenu.s.w. gebräuchlich. Extenuieren (lat.), verdünnen, entkräften, schwächen, verkleinern, beschönigen, verringern; da- von das Substantiv Extenuation; ^xwuuaiitia, Verdünnungsmittel. Exterieur (frz., spr. -rlöhr), das Äußere, das Aussehen, Außenseite, Außenwerk; die Lehre [* 6] von der Beurteilung der Haustiere, besonders des Pferdes.
Die Lehre vom Externsteine nimmt in den Studienplänen der tierärztlichen und landwirtschaftlichen Hoch- schulen den Rang einer Hilfswissenschaft ein. Sie ist bestrebt, aus den Körperformen, aus der äußern Erfcheinung eines Pferdes feine Vorzüge und Män- gel, seinen Wert und seine Leistungsfähigkeit im all- gemeinen und seine Diensttauglichkeit für besondere Zwecke darzuthun. Die Hauptschwierigkeit in der Beurteilung des Externsteine besteht darin, die wesentlichen Punkte des Bewegungsapparats des Pferdekörpers, welcke der Engländer Points nennt, zusammen- zufassen und in ihrer Bedeutung für die Leistungs- fähigkeit des Tieres aus den Proportionen und äußern Formen der einzelnen Teile seines Körpers gleichsam herauszulesen und in ihrer Gesamtheit für einen bestimmten Zweck richtig zu würdigen.
Exterminieren (lat.), über die Grenze treiben, des Landes verweisen; ausrotten, zerstören; davon das Hauptwort Extermination. Extern (lat.), äußerlich, außen befindlich;
aus- wärtig, fremd;
Externe (Exträne, Extra- neer, auch Hospiten) heißen in Schulanstalten, welche mit einem Alumnat (s. d.) verbunden sind, die Schüler, die nicht in der Anstalt wohnen;
Ex- ternat, Vildungsanstalt, deren Zöglinge Externe sind;
Ext er nist, ein an einem äußern Schaden Leidender;
auch ein Kranker, welcher nicht im Hospi- tal wohnt, aber von dort aus behandelt wird. - Externierung, s. Ausweisung.
Gxternsteine, Egg esterstein, eine Gruppe von 13 Sandstcinfelsen am Nordostabhang des Teutoburger Waldes, 1 kni westlich von dem Städt- chen Horn, deren fünf größte, 30-40 m hoch, wie Riesenzähne steil aus der parkähnlichen Umgebung aufstreben. Zwei sind durch Treppen [* 7] ersteigbar und gewähren eine reizende Fernsicht. In dem westlichsten Felsen ist eine 11 ni lange, 3,5 in breite, 3 m hohe Grotte eingehauen; dieselbe wurde nach einer darin befindlichen lat. Inschrift 1115 vom Bischof Heinrich von Paderborn [* 8] als Heilige- Grabestapelle eingerichtet. Außen neben dem Eingang befindet sich ein 5 m hohes, 3,5 ui ¶