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neralstabe zeichnete er sich 1813-14 in Nordamerika [* 1] aus, nahm dann 1815 an der Schlacht bei Waterloo [* 2] teil und wurde zum Oberstlieutenant befördert. 1818 ausier Aktivität gesetzt, wendete er sich der Politik zu, trat mit den Radikalen in Verbindung und wurde 1831 und 1833 ins Parlament gewählt. Er übernahm 1835 mit dem Range eines General- lieutenants im span. Heere den Oberbefehl über die gegen Don Carlos in England geworbene Legion, siegte vor San Sebastian, vor Passages, auf den Höhen von Amezagana, wurde bei Oriamendi ge- schlagen und schloß den Feldzug im Juni 1837 mit Erstürmung der gekehrt, wurde er abermals von Westminster zum Abgeordneten gewählt und zum brit. Obersten er- nannt. Er stimmte 1846 für die Abschaffung der Kornzölle, ward bei den allgemeinen Wahlen von 1847 von neuem mit der Vertretung Westminsters betraut und wirkte seitdem beständig für alle von der liberalen Partei vorgebrachten Maßregeln. Im Juni 1854 zum Generallieutenant erhoben, be- fehligte er im Orientkriege die 2. Division und kämpfte an der Alma und bei Valaklawa 26. Okt., mußte aber Ansang 1855 sich krankheitshalber wieder nach England einschiffen. 1865 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück. Evans starb zu London. [* 3]
Evans (spr. eww'ns), Mary Anne, engl. Schrift- stellerin, mit ihrem Verfassernamen George Eliot, geb. zu South-Farm bei Colton in Warwick als Tochter eines Zimmermanns, erhielt die erste Erziehung in einer Privatschule in Coventry und wohnte dann in Griff, bis ihr Vater 1841 nach Coventry zog. Hier lernte sie Griechisch, Lateinisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Hebräisch und veröffentlichte 1846 eine Übersetzung von Strauß' [* 4] «Leben Jesu».
Seit 1849 unternahm sie Reisen auf dem Festland und lieh sich 1851 auf Veranlassung Chapmans, des Herausgebers der «^V68tmw8t6i' RkviLn», in London nieder, um ihm bei der Redak- tion behilflich zu sein. Sie selbst lieferte mehrfache Beiträge, u.a. einevorzüglicheArbeit überH.Heine, zu gleicher Zeit auch eine Übersetzung von Feuerbachs «Wesen des Christentums» (Lond. 1854). Als Schriftstellerin wurde sie indessen zuerst durch die ursprünglich in «Niack^ooä'3 NaFasiuL» er- schienenen Novellen «806U68 ol ol^i-ical 1ik6» (2 Bde., Edind. 1858) bekannt, meisterhaste Charakterbilder aus dem Leben der engl. Landgeistlichkeit, besonders der Dissenters.
Größere Aufmerksamkeit noch erregte der Roman «^äain L6ä6» (3 Bde., Lond. 1859), der sie in die erste Reihe der engl. Romanschriststeller er- hob. Seine Vorzüge sind echt epische Kraft [* 5] und Fülle, ebenso tiefe als glänzende Charakterentwicklung und große Kunst in der Schilderung der mittlern und niedern Kreise [* 6] des engl. Provinzlebens. In densel- ben Kreisen bewegte sich der Roman «1k6 mili 011 tk6Ü088»s3Vde.,Lond.1860). Weniger umfangreich und bedeutend, aber in ihrer Art gleich vorzüglich war die novellistisch-psychol. Studie «3Ü3.3 Nai-uer, t1i6 -W69.V6I- 0k NHV6106» (ebd. 1861). Hierauf folgte «NouioiH» (3 Bde., ebd. 1863),
worin sie auf der Grundlage umfassender Studien ein großartiges Bild derftorentin. RenaissancezeitderzweitenHälfte des 15. Jahrh, ausführte. In dem Roman «I^lix lloit, td6 radial» (3 Bde., Lond. 1866) kehrte sie mit geringem Erfolg in die Kreise des engl. Pro- vinziallebens zurück. Dann veröffentlichte sie meh- rere Romane und Novellen in Versen, zuerst «I'n» 8paui8k Hip3)) (Lond. 1868; 5. Aufl. 1875),
eine umfangreiche Geschichte aus der jüd.-maur. Welt Spaniens. Dann folgten die kürzern «^.FatkH» (ebd. 1869),
«^riuZÄrt, a äraniatie p06m» (ebd. 1871) und «^1i6 i6F6uä 0k 5uda1» (1876). Die Form dieser Dichtuugen, in denen alle Poet. und stilistischen Vorzüge der Verfasserin hervortreten, ist meist der reimlose fünffüßige Iambus. In Prosa- form veröffentlichte sie dann die Romane «Niääw- marcii» (4 Bde., Lond. 1872) und «Dauisi vsrouäa.» (4 Bde., ebd. 1876),
von denen der erstere als ihre bedeutendste Leistung anerkannt wird. «Daniel vs- i-oiiäa» ist besonders merkwürdig durch die jüd. Nationalität des Helden und die mit diesem ver- knüpften Gruppen jüd. Charaktergestalten, bei denen die anerkennende Bewunderung der großen Eigen- schaften des Judentums sich gelegentlich zur Schwär- merei steigert. 1879 erschien eine Sammlung von Essays: «Iuipr688i0N8 ok 1'k60pki'H8tu8 3ue1i». Am starb G. H. Lewes (s. d.), mit dem sie viele Jahre im intimsten Verhältnis ge- lebt hatte, ohne mit ihm verheiratet zu sein, da Lewes' Gemahlin, obgleich im Irrenhause, lebte. Am heiratete sie John Walter Crosi, starb aber nach kurzer Krankheit schon Auszüge aus ihren Werken erschienen in: «^Vi86)Nitt^ auä t6nä6r 8^in^3,86ieet6ä krom t1i6 N0I-K8 0k 6601-F6 Niot» von A. Main (Edinb. 1872 u. ö.). Von Ausgaben sind zu erwähnen: «Nov6i8 ok 6601-36 Nliot» (6 Bde., Lond. 1867-78),
«1k6 nork8 0k 660rF6 Niot» (20 Bde., Edinb. und Lond. 1878 - 80),
«Li!6 C0INpi6t6 P06tioa1 ^0lll8 0t' 660I-A6 Niot» (Neuyork [* 7] 1880),
«^0Wpl6t6 P0t)ili8 d^ 660I-A6 Nliot», hg. von Browne (Vost. 1389). Nach ihrem Tode erschien die Autobiographie «660lA6 Riiot'3 1ik6, 3.8 rsiatsä iu k6r I6tt6l8 2,nä ^0urug.i8. ^.rranF6ä g.Q(I 6äit6ä d^ Ii6i- Ku3dg.ua 5. ^V. 0ro88» (3 Bde., Lond. 1885). -
Vgl. Lord Acton, George Eliot (deutsch von Imelmann, Verl. 1886);
Russell, 660I-Z6 Nliot, b6r 86uiu8 anä nritwZ8 (1882);
M. Blind, (^em'g'L Nwt (2. Aufl., Lond. 1883);
Druskowitz, Drei engl. Dichterinnen (Berl. 1885);
H. Conrad, George Eliot (ebd. 1887); O. Browning, I^ik6 ok 660I-F6 Nliot (Lond. 1890); Jacobs, V88a^8 anä i-6vi6^8 (ebd. 1891; Nr. 1); Gaetano Negri, 060rF6 Nliot (2 Bde., Mail. 1891).
Evans (spr. eww'ns), Oliver, amerit. Mecha- niker, geb. 1755 in Newport in Delaware, gest. in Pittsburg, ersand in früher Ju- gend eine Spinnmaschine [* 8] und eine Mühleneinrich- tung und entwarf eine Hochdruckdampfmaschine ohne Kondensation, die er auch zur Fortbewegung von Wagen vorschlug. Ferner ersann er eine Ma- schine zur Herstellung der Drahtzähne für Kratzen- beschläge, wie sie in der Woll- und Baumwollspin- nerei gebraucht werden. Um 1780 verband sich Evans mit seinen Brüdern, die Müller waren, und wen- dete seine Erfindungsgabe mit ausgezeichnetem Er- folg zur Verbesserung des Mühlenbetriebes an. Eine um 1800 erbaute Dampfmafchine diente zum Be- trieb einer Getreide- sowie später einer Gipsmühle. Im Auftrage des Sanitätskollegiums in Phila- delphia baute er 1804 eine Art Dampfbagger, ein auf Rädern montiertes flaches Fahrzeug, das, durch ein von einer Dampfmaschine [* 9] bewegtes Schaufel- rad getrieben, den Schuylkillfluß befuhr, um die Docks von Philadelphia [* 10] zu reinigen. Der Trans- port des Fahrzeugs von der Fabrik nach den Docks wurde von der Maschine [* 11] desselben, die also hier als ¶