Diodem
Tode dieses
Kaisers Kammerherr des jungen
Arcadius und Gegner des leitenden Ministers Rusinus.Er bestimmte den
Arcadius,
April 395 n. Chr., nicht des
Rufinus Tochter, sondern Eudoria (s. d.), des
Franken Bauto Tochter, zu heiraten. Als nachher
der got.
General Gainas, der Freund des weström. Staatsmanns
Stilicho, 27. Nov. 395 denRufinus hatte niederhauen
lassen, wurde der dieser Gewaltthat gewiß nicht fremd war, der führende Staatsmann des
Reichs, auf den nun auch die Würden
eines Patricius (398) und des
Konsulats (399) gehäuft wurden.
Dem
Rufinus folgte er in der Politik thörichter Feindschaft gegen das Abendländische
Reich, zunächst gegen dessen
LenkerStilicho, mit dem Eudokia im
Sommer 396 n. Chr. auf
Grund des westgot.
Krieges im
Peloponnes völlig brach, um
dann
Alarich, dem Verwüster
Griechenlands und
Stilichos Gegner, einen günstigen Frieden zu bewilligen und die Mauren zum
Aufstand
gegen
Stilicho aufzuhetzen.
Stilichos Einfluß scheint nachher bei Eudokia' Ende mitgewirkt zu haben. Als nämlich 398 in
Kleinasien die Empörung des Goten Tribigild ausbrach, erzwang Gainas, der diesen
Aufstand dämpfen sollte, im Einverständnis
mit der Kaiserin Eudoria Ende Jan. 399 die Absetzung des der bald darauf wider die ihm gemachte Zusage in
Chalcedon enthauptet
wurde.
Auf dem unter seinem Vorsitz versammelten
Konzil zu Ephesus 449 setzte
Dioskorus mit Hilfe seiner bewaffneten
Mönche die Freisprechung des Eutyches, die
Verurteilung Flavians und die kirchliche Sanktion der alexandrinischen
Lehre von der
einen Natur durch. Indes wurden schon 451 zu
Chalcedon die
Beschlüsse von Ephesus durch die Gegenpartei annulliert, die
Synode
des
Dioskorus als
Räubersynode gebrandmarkt, der Eutychianismus für Ketzerei erklärt und gegen ihn festgesetzt,
daß in der einen
Person Christi beide Naturen ohne Vermischung und Verwandlung miteinander vereinigt seien. Doch erhielten
sich die
Monophysiten (s. d.), von den Orthodoxen
Eutychianer genannt, als getrennte Kirchenpartei in
Armenien,
Ägypten
[* 3] und
Äthiopien.
Purreesäure, Porrissäure, C19H15O10 , eine organische Säure, die
als
Magnesiasalz den Hauptbestandteil des Purree, eines aus
Ostindien
[* 4] und
China in
[* 5] kugeligen
Massen von 100 bis 120
g in
den
Handel kommenden Farbstoffs unbekannter
Abstammung, bildet.
rhombisches,
selten krystallisiertes, gewöhnlich derbes, bräunlichschwarzes Mineral, im wesentlichen titansaure
und niobsaure
Yttererde (Erbinerde) und Uranbioxyd. Euxenit findet sich besonders bei Jölster im Bergenstift
(Norwegen)
[* 7] und im
Pegmatit bei
Arendal.
(hebr. Chavvâ), nach dem Schöpfungsmythus des 1.
Buchs Mose die Frau des ersten
Mannes und
Stammmutter des menschlichen Geschlechts.
Die Bedeutung des
Namens ist wie die Herkunft dieser mythischen
[* 8]
Figur noch nicht
genügend erklärt. (S.
Adam.) - Eva heißt auch der 164.
Planetoid.
oder valvieren, das franz. évaluer (aus dem lat.
valere, gelten), die Geltung, den Wert eines Objekts abschätzen oder feststellen, namentlich von Münzen
[* 9] gebräuchlich (s.
Valvation).
und Evangelienkritik. Die
Botschaft von
Jesus als dem erschienenen Heiland, ursprünglich mit dem
Namen Evangelium
(s. d.) bezeichnet, wurde anfangs nur mündlich überliefert. Später entstanden
schriftliche Aufzeichnungen der Reden oder Aussprüche Christi, bald auch größerer oder kleinerer Erzählungsgruppen, bis
etwa ein
Menschenalter nach Jesu
Tod die ersten zusammenhängenden Niederschriften über Leben,
Leiden
[* 10] und
Sterben Christi in
Umlauf kamen. Um die geschichtliche
Erinnerung rankte sich im Laufe der Zeit die Sage; bewußt oder unbewußt
symbolische
Darstellungen wurden als eigentliche Geschichtserzählungen verstanden.
Nachbildungen alttestamentlicher Vorbilder, gesteigerte
Vorstellungen über Christi Ursprung und messianische Macht, endlich
die verschiedenen
Auffassungen seines messianischen Werkes und des Verhältnisses desselben zur jüd. und zur
heidn. Welt ließen auch
Lehre und Lebensbild Jesu immer wieder in neuer
Beleuchtung
[* 11] erscheinen. So erwuchs
bis zum Anfange des 2. Jahrh. eine ganze Litteratur von
Darstellungen des Evangeliums, oder wie diese
Schriften später hießen,
von Evangelien.
Gegen Ende des 2. Jahrh. wurden die vier Evangelien nach Matthäus, nach
Markus, nach Lukas und nach
Johannes herausgehoben,
von der
Kirche ausschließlich mit kanonischem Ansehen bekleidet und auf die
Männer, nach denen sie benannt
waren, zurückgeführt, die übrigen dagegen als
Apokryphen (s. d.) verworfen. (S. auch
Petrusevangelium.) Eingehende Forschungen
über Ursprung und Verwandtschaft dieser Evangelien gehören erst der neuern Zeit an. Die auffälligen wörtlichen und sachlichen
Berührungen, besonders der drei ersten (sog. synoptischen) Evangelien untereinander
nötigten zu einer wissenschaftlichen Untersuchung. Den ersten
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