forlaufend
416
oder beschönigende Worte. So bezeichnen die Alten z. V. den ihnen unangenehmen Begriff des Sterbens durch eine Menge Euphemismen, wie es auch im Deutschen geschieht, wenn man dafür sagt: zu seinen Vätern versammelt werden, entschlafen, schei- den, vollenden;
euphemistisch, beschönigend.
Guphennten, s. Massalianer. Guphon (Euphonion, Euphonium), mu- sikalisches Instrument aus Glasröhren, 1790 von Chladni (s. d.) erfunden. Es werden dabei abgc- probte gläserne Röhren, [* 1] wie die abgestimmten Glocken der Glasharmonika und in ziemlich gleicher Wirkung, mit nassen Fingern zum Tönen gebracht. In Militärkapellen heißt Euphorbium oder Varitonhorn ls. Bariton) cinVlechblaseinstrument. Das gläserne Euphorbium ist so gut wie vergessen. Euphonie (grch.), Wohlklang, Wohllaut; euphonische Buchstaben nannte man früher diejenigen Laute, von denen man meinte, daß sie vloh des Wohltlangs wegen in ein Wort einge- schoben seien - eine jetzt veraltete Ansicht.
Der Gegensatz ist Kakophonie ls. d.). ^nplioninas, Unterfamilie der Sperlings- vögel, f. Organisten. Guphonion lEuphonlum), s. Euphon. NupkordiI. 7v., Wolfsmilch, Pflanzengat- lung aus der Familie der Euphorbiaceen [* 2] (s. d.). Mcm kennt gegen K00 Arten, die größtenteils in den ge- mäßigten Zonen, weniger häufig innerhalb der Tropen vorkommen. Es sind Gewächse von sehr verschiedenem Habitus mit eigentümlich gebauten Blüten. Das Gebilde, welches man meist als Blüte [* 3] bezeichnet, ist eigent- lich ein Blutenstand, in welchem männliche und weibliche Blüten vereinigt sind, aber beide nur aus Staub- gefäßen bez. Frucht- knoten mit Griffel be- stehen.
Dieser Blüten- l ., MM^ MUMM / 5lcmo das sog. Cy a - ^M M . / thium ls. beistellende ^^ ^ MU,^/ ^^ 'und Tafel: Giftpflanzen [* 4] I, Mg. 4a), ist in der Negel von einigen verschieden gefärbten Hüllblättchen und Drüsen umgeben und enthält fünf nackte männliche Blüten, in deren Mitte auf einem mehr oder weniger langen Stiele die aus einem dreifächerigen Fruchtknoten mit drei Griffeln bestehende weibliche Blüte sich erhebt. Alle Arten diefer Gattung enthalten reichlich Milchsaft, der bei Verletzungen oft in großen Mengen aus- fließt und dann zu einer harzigen Masse vertrock- net.
Sowohl der frische Saft wie der cingetrock- ncte haben ätzende Eigenschaften und bewirken beim Genusse starkes Purgieren und Erbrechen. Die in Deutschland [* 5] einheimischen Arten sind sämtlich krautartige Gewächse. Von einigen, wie 15. o^MrisäillZ ^., 68uiH^., wird der Milchsaft zum Wegätzen der Warzen benutzt; beide finden sich als Unkräuter oft in großen Mengen an Wegrän- dern, auf Feldern, Triften u. dgl. Von andern, wie 15. 1al1i)ii3 ^., werden die Samen [* 6] als Pur- gicrkörner svgl.
Croton) angewendet. Ein häu- figes Ackerunkraut ist 15. lieii^copia ^. (s. Tafel: Giftpflanzen I, [* 7] Fig. 4. Von den exotischen Ar- ten werden besonders einige mit kakteenähnlichcn, fleischig entwickelten Stämmen, die mit Stacheln oder einzelnen Blättchcn besetzt sind, in Gewächs- häusern als Zierpflanzen kultiviert. Von diesen ist zu erwähnen die im nordwestl. Afrika [* 8] vorkommende, einem Säulenkaktus ganz ähnliche 15. ofücwai-um ^v. (15. r68iQif He?^., s. Tafel: Tricoccen, [* 7] Fig. 1), von welcher der eingetrocknete Milchsaft als Nupliorliimn (s. d.) offizinell ist.
Von ähnlichen: Habitus ist 15. cHuai-ieuäiä _l. und 15. 1101 iilolm ^. Kurze, dicke Stämme mit kopfig am Scheitel stehen- den hängenden Asten bildet das Medufenhaupt, 15. caput N6än8a6 ^. (s. Tafel: Tric 0 ccen, [* 7] Fig. 2), aus dem füdl. Afrika. Während diese und andere Arten in den Ge- wächshäusern bloß wegen ihres seltsamen Ausj cyens gezogen werden, besitzen einige andere ein gewisses blumistisches Interesse, vorzugsweise folgende: 15. tulF6ii8 X (Mexiko), [* 9] mit eirundlichen bis herz- förmigen Blättern und Blumen an der Spitze der Ästchen in einseitigen Trauben, mit einer regel- mäßigen, glockig-kreiselförmigen, fünfspaltigen, oben brennend scharlachroten, unten dottergelben Hülle, und 15. 8i)i6nä6N3 2?(?)'ei-, von Madagaskar, [* 10] mit länglichen, nach unten verschmälcrten Blättern mit aufgesetzter langer Spitze, mit einer zweispaltigen Dolde scharlach-zinnoberroter Blumen.
Diese Art blüht im Frühjahr, die erstgenannte den ganzen Winter hindurch. Ebenso schön und kulturwürdig ist 15. punicsa. 3^. mit leuchtend purpurroten Blumen. Der einzige Mißstand bei diesen Gewächsen ist der unangenehme, sperrige Wuchs, bei N. 8pi6nä6N3 auch die scharfe Bewehrung des Stammes. Alle diese Gewächse gehören in das Warmhaus, können aber auch recht gut in Wohnzimmern unter- halten werden. Im Winter müssen sie dicht unter dem Glase stehen und dürfen nur wenig Wasser er- halten. Im Sommer kann man sie ins Freie auf ein sonnig gelegenes, bedachtes Gestell stellen.
Nach der Blüte stutzt man die Zweige, um eine reichere Verästelung hervorzurufen. Alle in Gewächshäu- sern kultivierten Euphorbien lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Guphorbiaceen, Pflanzenfamilie aus der Ord- nung der Tricoccen (s. d.) mit gegen 3000 fast auf der ganzen Erde, zum größten Teile aber in den Tropen verbreiteten Arten. Es sind Bäume, Sträu- cher und krautartige Pflanzen von sehr verschieden- artigen Formen. Alle enthalten reichlich kautschuk- haltigcn Milchsast fast in allen Teilen.
Die Blät- ter stehen meist abwechselnd und sind gewöhnlich ungeteilt, selten hanoförmig gelappt. Die Blüten sind ein- oder zweihäusig. Meist besitzen die sehr verschieden gestalteten Blüten eine kelchartige Blüten- Hülle. Die Anzahl der Staubgefäße [* 11] wcchfelt sehr, der Fruchtknoten ist gewöhnlich dreifächerig mit ent- sprechend gleicher Griffclzahl. Die Frucht ist ge- wöhnlich eme dreiknopfige, tlappig aufspringende Kapsel, die Samen tragen einen fleischigen Wulst.
Viele Euphorbium sind offizinell oder technisch wichtige Ge- wächse oder Zierpflanzen, z. B. I^ieiiiu3 coininuiiig ^., ^atropliH Nauiliot Hv., die Maniokpflanze, ÜUXU8 86inp6i'vir6N3 ^v., der Vuchsbaum (s. d.) u. a. Auch einige sehr giftige Pflanzen gehören hierher, wie der Manzanillabaum (s. Iljppomllne). Nnpkordiuni, der eingetrocklicle Milchsaft von I5up1iordiH (Meinai'liin /. (s. Nuplioidia,). Durch Einschnitte in die fleischigen Zweige, die man im Spätsommer oder Anfang des Herbstes macht, fließt der Milchsaft aus und trocknet bald zu un- regelmäßigen, gelblichen, tropfenförmigen Körnern ¶