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Erd mann, geb. prcuß. General der Kavallerie, erbliches Mitglied des preuß. tzerren- bauses, gest. zu Karlsruhe [* 1] in Ober- schlesien. - Der älteste Sohn aus zweiter Ehe, Herzog Wilhelm Nikolaus, geb. trat in das österr. Heer, zeichnete sich im Deutsch- Dänischen Kriege 1864 bei Översee aus, wurde kaiserlich österr. Feldzeugmeister und kommandieren- der General des dritten Korps in Graz. [* 2] Dies Kom- mando legte er nieder, als er durch den Tod des Königs Karl von Württemberg [* 3] (gest. und da dessen Nachfolger, Wilhelm II., keinen Sohn hat, erster Agnat des'Königshauses wurde, um sich den württemb.
Angelegenheiten mehr zu widmen. Er ist selbst unvermählt. Er ist auch königlich württemb. General der Infanterie 9. 1a suiw des Grenadierregiments König Karl (Nr. 123), In- haber des österr. Infanterieregiments Nr. 73 und Chef des preuß. Infanterieregiments Herwarth von Vittenfeld (Nr. 13). Eugene City (spr. juhdschen hittl), Hauptort des County Lane im nordamerik. Staate Orcgon, 200 km südlich von Portland, am Willamettefluß und an der Oregon-Californiabahn, hat (1890) 3000 Eugensäure und ist Sitz der Univßi'äit^ ok OreZon.
Eugenglanz (nach Vreithaupt) oder Poly- basit (nach H. Rose), ein sehr wichtiges Silber- erz, krystallisiert in rhombischen, oft sehr dünnen Tafeln mit einem Prismenwinkel von nahe 120", weshalb es vormals als heragonal galt; auch derb und eingesprengt; eisenschwarz, in sehr dünnen La- mellen rot durchscheinend und optisch-zweiachsig. Härte 2 bis 2,5, milde, spec. Gewicht 6 bis 6,25. Die chem. Analysen führen größtenteils auf die Formel 9^28^^8283, wobei statt Silber auch etwas Kupfer, [* 4] statt Arsen auch etwas Antimon, dazu ge- wöhnlich etwas Eisen [* 5] und Zink vorhanden ist.
Der Silbergehalt beträgt 64 bis 72 Proz. Der Eugensäure findet sich auf den Erzgängen von Freiberg, [* 6] Ioachimsthal, Andreasberg, Pribram, Schemnitz, Guanaxuato in Mexiko, [* 7] Idaho, Nevada. ^uß^sniH ^., Pflanzengattung aus der Familie der Myrtaceen (s. d.) mit gegen 300 fast durchweg im tropischen Asien [* 8] und Amerika [* 9] verbreiteten Ar- ten. Es sind schöne, immergrüne Sträucher und Bäume mit aromatisch duftenden Blättern und weihen Blüten, können aber nur im Warmhause kultiviert werden.
Die Gattung ist sehr unsicher be- grenzt ; einige rechnen zu ihr auch die Gattung öai^o- 1)KMu8 und Arten anderer Gattungen. (S. auch Ge- würznelke und?ini6uta.) Eugenia, der 45. Planetoid. UnAsniaormus 6o?ck/., neben ^ioei-wuZ (s. d.) die eigentümlichste Seeliliengattung des obern Jura, eine sehr kleine Form von embryonalem Gepräge, bei welcher der Stiel nur aus wenigen (5-6) langgestreckten nach der Krone hin an Dicke zunehmenden Gliedern besteht, die Krone aber nur aus 15 Deckstücken gebildet ist: aus einem Kelch, nicht viel dicker als das oberste Stielglied und viel kürzer, von 5 Vasaltäfelchen, und aus den 5 Armen, deren jeder ein unteres und ein größeres eingebogenes oberes, breites Stück hat, ohne Anhänge.
Eugelne, Marie von Montijo, ehemalige Kai- serin der Franzosen, geb. zu Gra- nada in Andalusien, zweite Tochter des Grafen Manuel Fernandez von Montijo, Herzogs von Peneranda (gest. 1839), und der Maria Manuela Kirtpatrik von Closeburn (gest. m Madrid), [* 10] stammt väterlicherseits aus dem altadli- gen, im 14. Jahrh, von Genua [* 11] nach Estremadura ausgewanderten Geschlecht Porto-Carrero, das in- folge von Verschwägerungen die Namen Guzman, Cördoba, La Cerda, Leira noch zu dem seinigen hin- zusetzen durfte und die drei Grandenwürden erster Klasse von Teba, Banos und Mora vereinigte. Durch ihre ebenfalls in Andalusien geborene Mutter gehört sie zu einer schottischen kath. Familie, die nach dem Sturz der Stuarts flüchten mußte. Ein Ge- rücht (vgl. Nauroy, 1^68 86cr6t8 668 VoiiHMrtk, Par. 1889) bezeichnete sie als Tochter der Königin Christine von Spanien [* 12] und von dieser noch vor ihrer Vermählung mit Ferdinand VII. geboren.
Abwechselnd in Frankreich und England erzogen, verlebte den größten Teil ihrer Jugend auf Reisen mit ihrer Mutter, unter dem Namen Gräfin Teba. Auf den Festen Napoleons, die er als Prä- sident im Elyste gab (1851), machte sie viel Auf- sehen durch die Grazie ihrer Erscheinung, und nach seiner Erhebung zum Kaiser lenkte Napoleon III., der vergeblich um die Hand [* 13] von Prinzessinnen aus europ. Dynastien angehalten, seine Wahl aus die schöne Gräsin. Die Vermählung wuvde in der Notre-Damekirche zu Paris [* 14] gefeiert. Am wurde sie von einem Sohn entbunden, der den Namen Napoleon und den Titel Kaiserlicher Prinz (?rinc6 iinpörial) erhielt.
Bei der Abreise des Kaisers zum ital. Feldzug (1859) erhielt sie die Reichsregentschaft übertragen, und auch während der Reise des Kaisers nach Algier im Mai und Juni 1865 war sie Neichsverweserin. Von wohlunterrichteter Seite wird ihrer Ein- mischung in die Angelegenheiten der auswärtigen Politik der größte Teil der Schuld an dem Deutsch- Französischen Kriege von 1870 und 1871 zuge- schrieben. Bei dessen Ausbruch wurde sie wieder zur Regentin ernannt, mußte aber infolge der Revolu- tion, die bei der Nachricht von der Gefangennahme des Kaifers ausbrach, schon die Tui- lerien verlassen und begab sich 8. Sept. nach Eng- land. Seit Witwe, lebt sie als Grä- fin von Pierrefonds meist zu Chiselhurst. Nachdem ihr einziger Sohn in Süd- afrika im Kampf der Engländer gegen d'^e Zulu- kafjcrn gefallen war, besuchte sie 1880 seine Todcs- stätte. -
Vgl. Clara Tschudi, Eugensäure, Kaiserin der Fran- zosen (aus dem Norweg. dcs Erich Holm, Lpz. 1833).
Gugenöl, Eugensäure, Nelkensäure, ^in II12 O2, ein zu den Phenolen zu rechnender Kör- s 00112 per, dessen rationelle Formel (^ II3 < OH ist. Es ist der wesentliche Bestandteil des Nelkenöls, findet sich außerdem in dem ätherischen Pimentöl, im Zimmetblätteröl und einigen andern. Zur Dar- stellung des Eugensäure wird Nelkenöl mit konzentrierter Kalilauge geschüttelt, mit Wasser verdünnt, das nicht gelöste Ol beseitigt und die alkalische Lösung durch Säure zersetzt, worauf sich das Eugensäure als ölige Schicht abscheidet. Letztere wird in einem Strome eines indifferenten Gases rektifiziert. Das Eugensäure ist eine farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit; es be- sitzt den Geruch des Nelkenöls, hat das spec. Ge- wicht 1,063 bei 18° 0., siedet bei 247° und färbt sich beim Stehen an der Luft dunkel. Oxydiert man das Eugensäure in alkalischer Lösung mit übermangansaurem Kalium, so liefert es Vanillin. Eugenfäure, s. Eugenol. ¶