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geblich bemühte er sich um Beilegung der mono- thcletischen Streitigkeiten. Er starb 1. Juni 65? und ward heilig gesprochen; Gcdächtnistag 2. Juni. Engen II. (14.'Febr. 824 bis 27. Aug. 827), ein Römer, [* 1] räumte dem Kaiser ein Oderaufsichtsrecht über die Papstwahl ein; Klerus und Volk ver- pflichteten sich, daß jeder frei gewählte Papst vor seiner Konsekration dem Kaiser den Eid der Treue leiste. Eine Synode zu Paris [* 2] 1. Nov. 825 sprach sich gegen die Verehrung der Bilder aus und er- hielt die päpstl.
Genehmigung. Eine Synode zu Rom [* 3] im Nov. 826 gab Verfügungen zu stren- gerer Handhabung der Kirchenzucht und Förde- rung thcol. Gelehrsamkeit. Engen III. bis ein Pisaner, Schüler Bernhards von Elairvaur, vor- her Abt im Cistcrcienserkloster des heil. Anastasius zu Rom, mußte aus Rom flüchten, weil das von Arnold (s. d.) von Vrescia aufgeregte Volk die welt- liche Herrschaft des Papstes stürzen und die Re- publik aufrichten wollte, ging nach Viterbo und lonnte erst nach längern Verhandlungen in Rom einziehen, mußte es aber schon 1146 wieder ver- lassen. Er zog nach Trier, [* 4] dann nach Paris, kehrte 1148 nach Italien [* 5] zurück, erzwang mit Hilfe des Normannenfürsten Rogcr von Sicilien den Einzug in Rom, mußte aber schon 1150 den Republikanern wieder weichen, lebte dann meist zu Scgni und starb in Tivoli. Engen veranlaßte den zweiten erfolglosen Kreuzzug.
Der beil. Bernhard richtete an Engen die Schrift «1)6 con8iä0ration6 8ui lidii V», worin er ihm ein ideales Bild kirchlicher Hierarchie vorhält und ihn ermahnt, der überhandnehmenden Vcrwelt- lichung der Kirche entgegenzuwirken. Engen IV. bis aus Venedig [* 6] stammend, eigentlich Gabriel Condol- mieri, seit 1408 Bischof von Siena und Kardinal, war fromm und sittenstreng, aber ohne polit. Klug- heit und Festigkeit [* 7] des Willens. Die Verwandten seines Vorgängers, die mächtigen Colonna, reizte er zu offener Auflehnung, woraus ein Bürgerkrieg hervorging, der Engen zur Flucht nach Florenz [* 8] zwang.
Das Baseler Konzil (s. d.) sprach die Absetzung über ihn aus und wählte Felix V. zum Papst; doch gelang es Engen durch Verlegung des Konzils nach Ferrara [* 9] (1437) und von da nach Florenz und durch Unterhandlungen mit den einzelnen Fürsten seine Stellung zu behaupten. In König Sigismund hatte er einen mächtigen Freund, aber unter dessen Nach- folger Albrecht II. wurden in Deutschland [* 10] durch die Acceptationsurknnde die Be- schlüsse des Baseler Konzils angenommen.
Erst unter Friedrich III. (seit 1440) gelang es dem päpstl. Geheimschreibcr 'Aneas Sylvius (später Papst Pius 11.) durch geschickte Unterhandlungen die deutschen Fürsten für Engen zu gewinnen. Dieser mußte sich zwar verpflichten, die Dekrete des Kon- stanzer Konzils über die Würde eines allgemeinen Konzils zu bestätigen, den Beschwerden der deut- schen Nation abzuhelfen, die abgesetzten Erzbischöfe von Köln [* 11] und Trier zu restituiercn und die während des Baseler Konzils in Deutschland ersolgten Ver- leihungen kirchlicher Amter zu bestätigen; aber schon erklärte er in einer Bulle alle Zu- geständnisse für ungültig, die dem päpstl. Stuhl nach- leilig werden könnten oder gegen die Lehre [* 12] der Väter stritten. -
Vgl. Abert, Papst Engen IV. (Mainz [* 13] 1885).
Eugen (Bcau harn ai s), Vicekönig von Italien, s. Leuchtcnderg, Herzog von. Eugen, Franz, Prinz von Savoyen, österr. Feldherr und Staatsmann, geb. in Paris als der jüngste von den fünf Söhnen des Prinzen Engen Moritz von Savoycn-Carignan, Grafen von Soifsons, und der Olympia Mancini, einer Nichte des Kardinals Mazarin. Mit 10 Jahren schon im Besitz des Titels und der Einkünfte eines Abbe, bewarb sich Engen gleichwohl um eine Stelle in der Armee, jedoch vergeblich.
Das brachte ihn dazu, seinen Dienst der Krone Frankreich aufzusagen. Er ging nach Österreich, [* 14] wohin ihm sein älterer Bruder Ludwig Julius schon vorangegangen war, und traf 1683 in dem Augenblick daselbst em, als die Türken zur Belagerung Wiens heranzogen. Mit dem Rang eines Obersten trat er unter das Kommando des Markgrafen Ludwig von Baden. [* 15] Bei Petronell, wo sein Bruder siel, legte er zum ersten- mal Proden seiner Tapferkeit ab. Er kämpfte dann 12. Sept. die Schlacht mit, die den Entfatz der Hauptstadt und die Niederlage der Türken herbei- fübrte.
Zum Obersten des Dragynerregimcnts Kuef- stein ernannt, das noch jetzt seinen Namen führt, folgte er dem kaiserl. Heere nach Ungarn, [* 16] erfocht mit Karl von Lothringen den Sieg bei Gran [* 17] als Generalfeldwachtmeister, nahm hervorragenden An- teil an der Einnahme von Ofen (1686) und entfchied (1687) die Schlacht am Berge Harsan bei Mohacs. Schon bei einem Sturm auf Ofen leicht verletzt, wurde er bei der Einnahme von Belgrad [* 18] (1688) schwer ver- wundet. Durck 6 Jahre kämpfte mm Engen in dem Kriege gegen Ludwig XIV. als Korpsführer im ! nordwestl.
Italien gegen die Franzosen. Schon 165)3 zum Feldmarschall ernannt, erhielt er 1696 den selbständigen Oberbefehl über das kaiferl. Heer gegen die Türken, erfocht den großen Sieg bei Zenta und beendigte den Fcldzug durch einen Streifzug nach Bosnien, [* 19] wo er überall die Huldigung der christl. Bevölkerung [* 20] empfing. Der Karlowitzer Friede (1699) sicherte dem Kaiser den Besitz von Ungarn und Siebenbürgen. Im Epanischen Erbfolgekriege machte Engen (1701) den kühnen Zug über die Alpen, [* 21] siegte bei Carpi (9. Juli) und Chiari (I.Sept.) über die Franzosen, gcwann eine Reihe von Festungen und hielt (1702) den an Zahl weit überlegenen Streitlräften Ven- dömes vorLuzzara mit seinen geschwächten und durch die Schlaffheit der Kriegsleitung in Wien [* 22] verwahr- losten Truppen stand. 1703 ließ er sich das Prä- sidium des Hofkriegsrats übertragen, wandte sich mit Energie gegen die Insurrektion des jüngern Nakoczy in Ungarn, übernahm dann aber bei dem Vordringen der bayr.-franz. Armee in Obcrschwaben den Oberbefehl über das kaiscrl.
Heer in Deutsch- land und brachte, mit Marlborough vereint, den Franzosen und Bayern [* 23] bei Höch- städt eine vernichtende Niederlage bei, die alles Land bis zum Rhein von den Franzosen säuberte. Hierauf eilte er nach kurzem Aufenthalt in Wien 1705 wieder nach Italien, wo zwar die Schlacht bei Casfano, in der Engen wieder einen Streiffchuß am Halse erhielt, erfolglos blieb, der Sieg bei Turin [* 24] aber die gänzliche Vertreibung der Franzofen aus Italien nach sich zog. Zum Neichsfeldmarschall, kaiserl. Generallieutenant und Statthalter von Mailand [* 25] ernannt, führte der damals den durch Peter d. Gr. ihm gemachten Vor- fchlag, König von Polen zu werden, ausschlug, 1707 das Heer der Verbündeten nach Südfrantrcich, vermochte jedoch Toulon [* 26] nicht zu nehmen. Um so ¶