Geschichtliches. 1881 stellte
Italien
[* 1] an der
Assab-Bai die gleichnamige Stadt und eine
StreckeLandes unter seinen Schutz und
nahm das Gebiet als
Kolonie in
Besitz. Die Niedermetzelung des Reisenden
Bianchi im
Lande derDanakil gab dann 1885 Veranlassung
zur
Besetzung des
Hafens von Bailul und
Massauas mit den umliegenden Ortschaften, sowie zur Erklärung der
ital. Schutzherrschaft über die ganze
Küste von Ras Kasar bis zur Beheta-Bai.
In den infolgedessen mit
Abessinien entstandenen
Streitigkeiten konnte
Italien seinen
Besitz nur mit Mühe behaupten und sah sich sogar Anfang 1887 gezwungen, die Außenposten,
wie Saati,
Arkiko, einzuziehen und sich auf
Massaua
[* 2] zu beschränken.
Nach Blockierung der ganzen
Küste von Assab bis Ras Kasar und der Landung eines ital. Expeditionskorps gelang es
aber bald, die alten
Positionen wieder einzunehmen und noch einige neue
Forts in der Umgebung von
Massaua zu errichten; die
von einem heranrückenden
Heere der Abessinier drohende Gefahr wurde dadurch glücklich abgewendet. (S.
Abessinien, Bd. 1, S. 38 b.) Inzwischen hatten die Habab,
Beni-Amer und noch andere
Stämme im Norden
[* 3]
Massauas die ital. Schutzherrschaft anerkannt; erkannte der
Sultan von
Aussa das ital. Protektorat über die
Küste und das
Land derDanakil an und 1889 besetzten die
Italiener
infolge kriegerischer Verlegenheiten des Negus
Johannes die wichtigen Hochlandsplätze
Keren,
Asmara, Ailet und Gura. Am
(Vertrag
von
Uccialli) schloß
Italien mit dem ihm freundlich gesinnten Nachfolger des Negus
Johannes,
Menilek II., einen
Vertrag, in dem
der gegenwärtige
BesitzstandItaliens,
[* 4] zu dem auch
Adua, die Hauptstadt von
Tigre, gehört, anerkannt und
die Schutzherrschaft
Italiens über
Abessinien ausgesprochen wird.
Doch wollte
Menilek später den
AnspruchItaliens, daß er nur durch Vermittelung dieser Macht mit andern
Staaten in Verhandlungen
treten dürfe, nicht anerkennen. Die Abgrenzung der ital. und engl.
Interessensphären wurde durch
Vertrag vom 15. April 1891 festgestellt, der durch das in
Rom
[* 5] unterzeichnete
Protokoll ergänzt wurde. Die gegen Agordat vorgedrungenen Mahdisten unter Hamed
Ali wurden daselbst mit
großem
Verlust von den
Italienern zurückgeschlagen. 1894 gingen dann die ital. Kolonialtruppen unter
General Baratieri gegen
Kassala vor, eroberten 17. Juni die Stadt nach heftigem Kampf und besetzten sie. -
Vgl.
Carta della colonia
Eritrea, 1: 50000 (Flor. 1891-92).
Thaler (Scudo eritreo), eine seit Herbst 1890 in Mailand
[* 6] und
Rom geprägte Nachahmung des Maria-Theresienthalers
(s. d.), die für
Italiens Besitzungen am
RotenMeere bestimmt ist. Teilstücke dieses
Thalers sind zu 4/10, 2/10 und 1/10 in
Silber, zu 2/100 und 1/100 in
Bronze.
[* 7] Diese Teilstücke entsprechen im Gewicht und der Zusammensetzung
den von
Italien für den einheimischen Verkehr geprägten Münzen
[* 8] zu 2
Lire, 1 und ½
Lira sowie 10 und 5 Centesimi. In Neapel
[* 9] werden vom
Staate sowohl die
Thaler selbst zu 5
Lire, als auch die Teilstücke zu den eben angegebenen Beträgen
gegen Landesmünzen umgewechselt. Die Kolonialmünzen unterscheiden sich durch ihr besonderes Gepräge und haben infolge
Vertrags auch in
Abessinien gesetzlichen
Umlauf.
3) Erythrin oder
Erythrinsäure, zweifach Orsellinsäure- Erythritäther, kommt in verschiedenen Flechten,
[* 11] Roccella tinctoria DC.,
Roccela fucciformis DC., vor;
4) eine Äthylverbindung des
Eosins oder Monäthyltetrabromfluoresceïn.
L.,Korallenbaum, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 12] (s. d.),
Abteilung der
Papilionaceen. Man kennt gegen 25
Arten, die in den
Tropen und subtropischen Gegenden vorkommen. Es sind baum- oder strauchartige,
oft bedornte Gewächse mit bohnenartigen, dreizähligen
Blättern, großen
Trauben lederartig-derber, rosen-, scharlach-, ponceau-
oder braunroter
Blumen und langen, knotigen, vielsamigen Hülsen. Die
Blumen haben einen glockenförmigen, abgestutzten, fünfzähnigen
oder zweilippigen
Kelch und eine sehr lange, schmale Fahne, welche die kurzen Flügel und das Schiffchen
einschließt.
Alle ihre
Arten sind Prachtgewächse und werden in
Deutschland
[* 13] in der Orangerie oder in wärmern Gewächshäusern, je nach der
Art, überwintert und im Juni zur Dekoration des Gartenrasens verwendet, wo sie durch ihr schönes
Äußere,
im Spätsommer durch ihre reiche
Blüte
[* 14] das
Auge
[* 15] ergötzen. Die bekanntesten und in den Gärten häufigsten
Arten sind Erythrina cristagalliL. aus
Brasilien
[* 16] und Erythrina laurifolia, welch letztere nur als eine Form der erstern zu betrachten und ihr sehr ähnlich
ist.
KleinePflanzen in Töpfen können zurAusstattung der Wohnräume dienen. Man giebt ihnen ein kräftiges
Erdreich mit vielem Sand, zur Zeit des vollen Wachstums reichliches Wasser, im Winter dagegen, während der Ruhezeit, hält
man sie trocken.
Vollkommene Vegetationsruhe ist die Hauptbedingung eines reichen Blütenansatzes. Im März verpflanzt man
die Erythrina mit nackten
Wurzeln und stellt sie so lange warm, bis die jungen
Triebe mindestens 20 cm lang geworden
sind, gewöhnt sie nach und nach an die Luft und kann sie im Juni
ins Freie stellen. Exemplare, welche im freien
Lande gestanden
haben, werden im Herbst, nachdem die Sommertriebe bis zum alten
Stamm zurückgeschnitten sind, mit ihrenWurzeln
in Sand eingeschlagen und bei +6 bis 8° R. überwintert.
Ein aus der Kreuzung zwischen Erythrina crista galli und Erythrina herbaceaL. entstandener
Blendling, Marie Bellanger, ist wegen seines
niedrigen Wuchses und seiner reichen Fülle von zinnoberroten
Blumen in 60 cm langen
Trauben zur Kultur zu empfehlen.
Erythrina indica Lam.,
Dadapbaum
(Ostindien),
[* 17] ist einStrauch, dessen Rinde gegen
Fieber verwendet und der in seiner
Heimat als Stütze der Pfefferpflanzen
und zur
Beschattung der jungen
Kaffeebäume allgemein gepflanzt wird. Das weiche, korkige Holz
[* 18]
(Korallenholz, bois d'immortel)
von Erythrina corallodendronL.
(Brasilien) dient zu Pfropfen
[* 19] u. s. w.