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Seebäder, auch Hydrotherapie an, oder schützt, wo ! dies unthunlich, den Kranken durch wollene oder seidene, auf dem bloßen Leibe zu tragende Unter- kleider. (S. Abhärtung.) Erkel, Franz, ungar. Komponist, geb. zu Bake's-Gyula, empfing Musikunterricht von seinem Vater, einem Schullehrer, ging 1835 als Kapellmeister und Pianist nach Pest, wo er seit 1838 als erster Kapellmeister, seit 1865 als General- musikdirektor des Nationaltheaters (des jetzigen königlich ungar. Opernhauses) wirkte. 1875-88 war er auch Leiter der Landesmusikakademie. Er starb in Budapest. [* 1]
Von E.s namentlich in Ungarn [* 2] erfolgreich aufgeführten Opern sind her- vorzuheben: «Huu^äy 1^8210» (1844),
die beste ungar. Nationaloper «I^rx86l)6t» (1857; mit Fr. und K. Doppler),
«L^nkd^n» (1861),
«V028H (^üi^v» (1867),
«^6vto1eu1i()8öl5» (1880),
«König Stcfan» (1885).
Von seinen kleinern Kompositionen und Liedern ist ebenfalls vieles unter seinen Landsleuten populär geworden, besonders die Musik zu Kö'lcseys «IIvmlni8» (1845).
E.s Hauptkraft bestand in der glücklichen Verschmelzung der modernen ausländi- schen mit der altungar.
Nationalmusik. Erkelenz.
1) Kreis [* 3] im preuß. Reg.-Bez. Aachen, [* 4] hat 288,9 17 681 weibl.) Erklären, 1 Stadt und 24 Landgemeinden. - 2) Kreisstadt im Kreis Erklären, 40 km im NO. von Aachen, 63 Km von der niederlä'nd.
Grenze, in 99 m Höhe, auf einer Hochebene in sehr fruchtbarer Ge- gend, an der Linie Aachen-Düsseldorf der Preuß. ^taatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Aachen), hat (1890) 4066 (2018 männl., 2048 weibl.) (5., darunter 91 Evan- gelische und 47 Israeliten, Post zweiter Klasse, Tele- graph, zwei schöne kath. Kirchen (der 1475 neuerbaute 83 m hohe Turm [* 5] der got. Pfarrkirche erhielt 1880 eine Spitze aus Eisen- und Kupferplatten), eine Syna- goge, ein Hospital, eine höhere Schule mit Knaben- pensionat, eine Volksbank mit Sparkasse: Fabrika- tion von Plüsch, Halbwollwaren, Spitzen, Bändern, Leinwand, Leim, Firnis und Lack, Destillationen, Brennereien, Getreide- und Flachsbau, Viehzucht [* 6] sowie Handel mit Getreide [* 7] und Leinsaat. Erkeneh, Fluß in der Türkei, [* 8] s. Ergene. Erkenne dich selbst, s. kuotki Leautou. Erkennen, Erke n ntnis, im allgemeinen dac- Erfassen der Wahrheit im Bewußtsein, vermöge einer dem Gegenstand gemäßen Vorstellung.
Idre Grundfaltoren sind Anschauung (s. d.) und Begriff (s. d.).
Das Problem der Beziehung der Erkenntnis auf den Gegenstand behandelt die Erkenntnistheorie (s. 0.).
(^. auch Intuition und ^ priori.) Erkennen, ein kaufmännischer, mit gutbringcn, gutschreiben gleichbedeutender Ausdruck.
Man er- kennt einen Dritten für eine von ihm gewährte Leistung (für von ihm gelieferte Ware, für zuge- sandte Wechsel u. s. w.), besagt somit, daß man ihm dcren Geldbetrag in den Handelsbüchcrn gut- schreibt, ihn dafür kreditiert.
Erkenntnis, f. Erkennen. - In der Reckts- sprache heißt Erklären oder Sentenz das in einem Pro- zeß ergehende Urteil, im Gegensatz zu den bloßen prozeßleitenden Verfügungen (f. Urteil, Dekrct und Entscheidung).
Erkenntniskritik, s. Erkenntnistheorie.
Erkenntnistheoretisch, zur Erkenntnistheorie (s. d.) gehörig oder darauf bezüglich, ein in neuerer Ievt ausgekommener Ausdruck, wofür Kant tran- scendental (s. Transcendent), andere gnoseo- logisch gebrauchen.
Erkenntnistheorie, Name für die philos.
Dis- ciplin, deren Aufgabe die Untersuchung der Grund- gesetze der Erkenntnis (s. Erkennen) und die Fest- stellung der Grenzen [* 9] ihrer Gültigkeit ist.
Kant be- zeichnet diese Aufgabe als die einer «Kritik» des Erkenntnisvermögens (oder der Vernunft) oder der «Transcendentalpbilosophic».
Der Irrtum, als ob die Lösung dieser Aufgabe auf dem Wege empirisch- pfychol.
Erforfchung der Entstehung der Erkenntnis zu suchen sei, hat den erst außerordentlich rasch in Ausnahme gekommenen Aufdruck Erklären wieder etwas verdächtig gemacht, daher H. (5ohen (zuerst in «Das Princip der Infinitesimalmethode», Verl. 1883, §.8) den adsichtlicb auf Kant zurückweifenden Ausdruck Erkenntnis kriti k bevorzugt. -
Vgl. Volkelt, Er- fahrung und Denken.
Kritische Grundlegung der Erklären (Hamb.' 1886);
Erklären L. Fischer, Die Grundfragen der Erklären (Mainz [* 10] 1887): Dorner, Das menschliche Er- kennen. Grundlinien der Erklären und Metaphysik (Berl. 1887);
Erklären von Hartmann, Das Grundproblem der Erklären (Lpz. 1889);
Al. Schmid, Erkenntnislehre (2 Bde., Freib. i. Br. 1890);
Ed. Grimm, Zur Geschichte des Erkenntnisproblems (Lpz. 1890);
Heymans, Die Gesetze und Elemente des wissenschaftlichen Denkens. Ein Lehrbuch der Erklären (Bd. 1, ebd. 1890);
Uphues, Psy- chologie des Erkennens vom empirischen Stand- pnnkte (Bd. 1, ebd. 1893).
Erkenntnisvermögen, früher philos.
Ausdruck für den Inbegriff der zur Erkenntnis zusammenwir- kenden Faktoren (wie Anschauung, Begriff u. s. w.). Erkennungsmarke, ein Blechtäfelcken, mit welchem jeder Soldat der deutschen Feldarmee be- hufs Feststellung der Persönlichkeit bei Verwundun- gen u. s. w. versehen ist.
Diese Erklären enthält die dem Inhaber in der Stammrolle seines Truppenteils beigegebene Nummer sowie die Bezeichnung dieses Truppenteils;
sie wird beim Eintritt der Mobil- machung verabfolgt und im Felde an einer Schnur um den Hals auf bloßem Leibe getragen. Erker, ein aus dem Gebäude herausgejagter, von unten nicht direkt unterstützter Gebäudeteil, der durch ein oder mehrere Etagen geschlossen durchgeht und als Erweiterung des dahinter liegenden Rau- mes dient.
Die schönen Erklären des Mittelalters nennt man (5 hör lein (s. d.).
Die deutsche Renaissance brachte den Erkerbau zur größten Entwicklung.
Hervorgegangen aus dem Befestigungsbau (wic z. B. am sog. Nassauer Haus zu Nürnberg), [* 11] wurden sie zu einem der wichtigsten Schmuckglieder an Schlössern und Wohnhäusern und fehlen fast nie an Bauten jener Zeit.
Der Klassicismus wußte mit ibnen wcnig anzufangen.
Man verbot die Erklären in vielen Städten, weil sie angeblich den Nachbarn Lickt und Aussicht nehmen. In neuerer Zeit haben sie in Deutschland [* 12] wieder eine weit verbreitete Ver- wendung gefunden und für die reichere Gestaltung fowohl der Facaden als der Innenräume reizvolle Motive geboten. -
Vgl. Lübke, Geschichte der Re- naissance in Deutschland (2. Aufl., 2 Bde., ^tuttg. 1882);
Deutsche [* 13] Renaissance, hg. von Ortwein und Scheffers (223 Lfgn., Lpz. 1871-88);
Hirth, Das deutsche Zimmer (3. Aufl., Münch. 1886).
Erklären, durch Auseinandersetzung klar ma- chen, dem Verständnis nahe bringen.
Einen Begriff erklären beißt, genau angeben, was darin gedackt ist (s. Definition).
Eine Thatsache erklären heißt, sie aus ihr Gesetz zurückführen, sodaß die einzelne ¶