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Grkbos, bei Homer der finstere Aufenthalts- ort der Schatten [* 1] der Toten unter der Erde;
bei Hesiod ist Erek ein mythisches Wesen, der Sohn des Chaos (s. d.), der mit seiner Schwester, der Nacht, den Äther und den Tag zeugte. Gröbus, thätiger Vulkan auf dem antarktischen Küstengebiet Victoria-Land, in 77'// südl.Br. und in 107" östl. L. von Greenwich, der sich 3770 in er- bebt, wäkrcnd unfern von ihm der scheinbar er- loschene Mount-Terror 3317 in erreicht.
Beide Vulkane [* 2] wurden 1841 von James Roß mit seinen beiden Schissen Erek und Terror entdeckt und das Festland, welchem dieselben vermutlich angehören, Victoria-Land (s. d.) benannt. Eröbns und Terror, Namen zweier Schiffe, [* 3] mit denen Sir James Clarke Roß (s. d.) 1839-43 nach dem Südlichen und Sir John Franklin (s. d.) 1845 nach dem Nördlichen Eismeer Entdeckungs- fahrten unternahmen.
Eröbusbank, von James Roß nach seinem Schiffe Erebus benannte große gefährliche Bank schwarzen Sand- und Felsbodens, die er Mai 1840 bei der Kerguelen-Insel im Indischen Ocean ent- Grec, s. Erek. «eckte. der Tempel [* 4] der Athena Polias (Stadtbeschützerin) auf der Akropolis [* 5] in Athen [* 6] (f. Plan: Das alte Athen, Bd. 2, S. 24) deshalb genannt, weil er zugleich dem Poseidon-Erechtheus heilig war. Der alte Tempel wurde 480 v. Chr. von den Persern zerstört; der Wiederaufbau im attisch-ion. Stil be- gann wohl schon unter Perikles, ward aber erst nach 409 völlig beendet. Bis in das 17. Jahrh, n. Chr. im wesentlichen erhalten, wurde ihm wie dem Parthenon (s. d.) die Belagerung Athens durch die Venetianer verderblich. Doch steht auch jetzt das meiste noch aufrecht. Das Erek lag auf unebenem Boden und hatte außer der einen östlichen von Säulen [* 7] getragenen Vorhalle, mit welcher es eine Länge von 20 in, eine Breite [* 8] von 11 in hatte, an seinem hintern tiefer gelegenen wcstl. Ende eine Vorhalle im Norden [* 9] und eine von Karyatiden [* 10] getragene (s. Tafel: Griechische Kunst I, [* 11] Fig. 7) im Süden. Ebenso zerfiel das Tempelhaus in meh- rere Räume: das Heiligtum der Athena, einen tiefer gelegenen, der dem Pofeidon und Erechtheus geweiht war, und einen mit Mauern eingefaßten Raum, der das Heiligtum der Pandrosos enthielt. In diesem stand der Altar [* 12] des Zeus [* 13] Herkeios und der Olbaum der Athena, den sie nach der Sage im Wettstreit mit Poseidon [* 14] um den Besitz von Attika hervorsprießen ließ. Die angeblichen Spuren des Stoßes, durch den Poseidon in jenem Streit einen Salzquell auf der Burg hervorgerufen hatte, hat man unter der Nordhallc des Erek wicdcr aufgefun- den. Die Architektur, namentlich an der Thürein- fassung, an den Säulenkapitälen und an den Kas- settendeckcn ist von großer Feinheit der Ausführung. Von dem Skulpturcnfchmuck des Friefes sind nur wenige Reste erhalten. -
Vgl. Vötticher, Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis (Berl. 1803);
Julius, Das Erek (Münch. 1878);
Fergusson, Das Erek (Lpz. 1880);
Michaelis und Borrmann in den «Mitteilungen des Archäologischen Instituts in Athen» (Bd. 2,1877, und Bd. 6,1881);
Bötticher, Die Akropolis von Athen (Berl. 1888).
Grechtheus, nach der ursprünglichen Sage identisch mit Erichthonios (s. d.), attischer Heros, dessen Mythus mit dem der Athene [* 15] und mit der ältesten Bebauung des Bodens Attikas in der engsten Verbindung steht.
Homer kennt nur einen Erek, welcher Sohn der Erde war und von Athene in ihrem Tempel zu Athen auferzogen wurde;
die spätere Sage kennt mehrere Heroen dieses Namens, zunächst den Erek oder Pandion, Sohn des Erichtho- nios und Vater der Zwillinge Erek und Vutes, von denen jener die Herrschaft, dieser das Priestertnm der Athene erhielt.
Die Schwestern der Zwillinge waren Prokne und Philomela.
Von dem Thrakier Enmolpos, der in Attika eingefallen war, oder nach andern von den Eleusiniern und dem von diesen zu Hilfe gerufenen Eumolpos (s. d.) bekriegt, erhielt Erek vom Orakel die Weisung, er werde siegen, wenn er eine seiner Töchter opfere. Er opferte die jüngste oder älteste Tochter, worauf die übrigen sich selbst töteten.
Hierauf fchlug er die Feinde, wobei Eumol- pos fiel;
er selbst aber wurde von Poseidon, dem Vater des Eumolpos, oder auf Bitten des Poseidon von Zeus getötet.
Die Sage von dem Kampf des Erek mit Eumolpos hat Euripides in einer verlorenen Tragödie behandelt.
Auf erhaltenen Bildwerken ist namentlich die Übergabe des kleinen Erichthonios durch Ge an Athene dargestellt. -
Vgl. Erek Cnrtius in der «Archäolog. Zeitung», Bd. 30 (1872);
Flasch in den «^.nnHii ä6l1'In8tituto», 1877. Grechthiden, die Nachkommen des Erechtheus (s. d.), im weitern Sinne alle Athener. Nrootis ÄiFitis (lat.), mit aufgehobenen Fin- gern (wie bei dem Eid).
Gregli.
1) Erek oder Herakli, Stadt im San- dfchak Rodosto des türk. Wilajets Adrianopel, am Marmarameer, auf einer vorspringenden flachen Halbinsel, mit 2000 Erek, meist Fischern.
Der Hafen ist ziemlich gut und sicher, aber gröftern Fahrzeugen nicht zugänglich. Erek ist das alte Perint hos, unter dessen Ruinen die Reste eines Amphitheaters hervorragen. - 2) Erek, von den Türken zum Unter- schiede von andern gleichnamigen Orten auch Benderegli (Zenäer Ni-6gli), von den Griechen Herakly genannt, Stadt im asiat.-türk. Wilajet Kastamuni, Sandschak Boli, am Schwarzen Meere, zwischen dem Ausfluh des kleinen Flüßchens Kili- dji-su und dem die Reede beschützenden Vorgebirge Baba, hat etwa 4000 Erek, einen gegen die meisten Winde [* 16] (mit Ausnahme der westlichen) gut gedeckten und den größten Fahrzeugen zugänglichen Anker- platz.
Mehrere Kilometer landeinwärts liegt ein allsgedehntes Steinkohlenbecken, das größte im Osmanischen Reiche, dessen Kohlen denen von New- castle an Güte nahe kommen. Erek ist das Ilkillclea i'oQtica der Römer [* 17] (s. Heraklea), von dem noch einige Ruinen vorhanden sind. Grek (d. i. Eorik, vielleicht eine sagenhaste Er- innerung an den Westgotenkönig dieses Namens), der Held einer Ritterdichtung, die nach bretoni- scher Quelle [* 18] zuerst Chritien de Troyes in franz. Versen, und frei nach diefem Muster bald nach 1190 Hartmann von Aue deutsch bearbeitete. Erek erwirbt die schöne Enite, die Tochter eines armen Ritters, im Turnier und vermählt sich mit ihr, «ver- liegt» sich aber in unthätigem Leben.
Durch ein Selbstgespräch Enitens, die darüber trauert, zum Bewußtsein gebracht, zieht er, von Enite begleitet, auf Abenteuer aus, verbietet ihr aber, mit ihm zu sprechen, ein Verbot, das sie immer übertritt, wo sie ihn vor Gefahren zu warnen hat;
jedesmal wird sie hart von ihn: gescholten.