forlaufend
253
mittlere Tiefe beträgt beim Großen Ocean un- gefähr 3870, beim Atlantischen 3330, beim In- dischen 3600, insgesamt 3650 m. (S. die Artikel Land und Meer.) Über Verteilung der Wärme, [* 1] der Niederschläge und über den Erdmagne- tismus s.Temperaturverteilung (mitHarte: Tem- peraturverteilung auf der Erde), Negenver- teilung (nebst Karte: Reg entarte der Erde) und Magnetismus [* 2] der Erde. Über die Verteilung der Pflanzen-und Tierwelt auf der Erden s. Pflanzen- geographie und Tiergeographie (nebst Karten).
Die Gesamtbevölkerung der Erden wird zu 1479729000 Menschen berechnet: davon entfallen auf Europa [* 3] 357379000, Asien [* 4] 825951000, Afrika [* 5] 163 953000, Amerika [* 6] 121713000, Australien [* 7] 3230000, Oceanische Inseln 7420000 und die Polargebiete 80400 Bewohner. Die Vevölkcrungs- dichtigkeit ist am größten in Europa, in China, [* 8] Ostindien, [* 9] im Nilthal und in den Neuengland- staaten Nordamerikas, am dünnsten in der Sahara, Inneraustralien und in den Polarländern (vgl. Be- völkerung und Erdkarten 1: Vevölkerungs- dichtigkeit auf der Erde).
Den Nassen nach verteilen sich die Menschen zu ungefähr 633 Mill. 142,8 Proz.) auf den indisch-europäischen, 589 Mill. Proz.) auf den afrikanischen und semitischen, 33 Mill. (2,2 Proz.) auf den oceanischen, 11 Mill. (0,7 Proz.) auf den amerik. Stamm und 40 Mill. (2,? Proz.) auf die Dravidavölker. (S. Menschenrassen [* 10] nebst Karte: DieVerbreitung der Menschenrassen nach F. Müller und O. Peschel.) Der Religion nach giebt es etwa 448 Mill. Christen (Europa, Nord- amerika, mit Ausnahme der Polargebiete, Süd- amerika, ausgenommen das Amazonentiefland und Patagonien, Kapland, östl. Madagaskar, [* 11] Ost- und Eüdwestaustralien), nahezu 7 Mill.'Iuden, 173 Mill. Mohammedaner (Osmanisches [* 12] Reick, Iran, Inner- asten, Ostindien, inneres China, Malata, Sumatra, Java, Borneo), 730 Mill. Verehrer des Brahma (Ostindien) und Buddha (Ostindien, Tibet, Mon- golei, China und Japan) und etwa 126 Mill. Ve- kenncr anderer heidn.
Neligionen (Äquatorialafrika, [* 13] Australien, Nord- und Ostsibirien, Amazonentief- land, Malaiischer Archipel, Polynesien und Polar- landcr).
Vgl. hierzu Erdkarten II: Verteilung der Neligionen auf der Erde. Eine Erdkarte [* 14] in einheitlichem größerm Maß- stabe wurde 1891 von Penck auf dem 5. internatio- nalen Geographenkongreß in Bern [* 15] angeregt und die Ausführung ist geplant. Sie wird bei einem Maßstab [* 16] von 1:1000000 in Polycderprojektion gezeichnet und in Blätter von5"-Feldern eingeteilt. Litteratur. A. von Humboldt, Kosmos (5 Bde., Stuttg. 1845-62; neue Aufl., 4 Bde., 1889);
Vur- meister, Geschichte der Schöpfung (7. Aufl., Lpz. 1872); Ule, Die Erden und die Erscheinungen ibrcr Oberfläche (2Vde., ebd. 1873-76; Such, Das Antlitz der Erden (2 Bde., Prag, [* 17] Lpz. u.Wien 1883-88); Kirchhofs, Unser Wissen von der Erden (ebd. 1886 fg.); Neumayr, Erdgeschichte (2 Bde., Lpz. 1886-87); Noßmäßler, Geschichte der Erden (4. Aufl. von Engel, Stuttg. 1883);
Wagner und Supan, Bevölkerung [* 18] der Erden (ebd. 1891).
(S. auch Geographie.) Grdöbil, pers. Stadt, s. Ardebil. Grdeichel, s. ^i-acki8. ftürgens. Grdely (spr. srdehlj), ungar. Name Sieben- Grdelyi (spr. e'rdehlji), Joh., ungar. Schrift- steller, geb. 1814 zu Kapos im Komitat Ung, stu- dierte im reform. Kollegium zu Särospatat, von wo er als Erzieher nach Pest kam. Hier trat er so- fort als lyrischer Dichter und ästhetisch-kritischer Schriftsteller auf und errang solche Anerkennung, daß ihn die Akademie schon 1839 zu ihrem Mit- glied wählte. 1841 machte er mit seinem Zögling eine große Neise durch den Westen und Süden Eu- ropas.
Nach seiner Nückkehr gab er seine gesammel- ten Gedichte (Ofen 1844) und, im Auftrage der Kisfaludy-Gesellschaft, deren Mitglied und Sekretär [* 19] er war, seine große Sammlung «Ungar. Volkslieder und Sagen» heraus, die erste in ihrer Art, die aus die Entwicklung der ungar. Dichtung von bedeuten- dem Einfluß war (3 Bde., Pest 1846-48; zum Teil deutsch von Stier u. d. T. «Ungar. Sagen und Mär- chen», Verl. 1850). Selbständige Abhandlungen über die ungar. Volksdichtung und die Sammlung «Ungar. Sprichwörter» (Pest 1851) folgten. Er gab auch «Ungar. Volksmärchen» (ebd. 1855) heraus, l^eine «Allgemeine Litteraturgeschichte» (ebd. 1869) und seine «Geschichte der Philosophie in Ungarn» [* 20] blieben Fragmente.
der 1849 Pest verlassen mußte, starb in l^ärospatak als Professor der Philosophie. Erden, in der ältern Chemie Bezeichnung sür eine Anzahl farbloser, in Wasser unlöslicher Ver- bindungen, die man damals nicht zersetzen konnte und deshalb für Elementarstoffe hielt. Man unterschied Alkalische Erden (s. d.) und eigentliche Erden, und rechnete zu letztern Thonerde, Vcryllerde, Thor- erde u. a. m. Nach Entdeckung des Sauerstoffs und der Elektrolyse [* 21] wurden die Erden als Sauerstoff- Verbindungen, Oryde und Oxydhydrate, bis dahin unbekannter Elemente, namentlich leichter Metalle (f. Erdmetalle) erkannt. In derGeologie werden unter Erden (Erd krume) die zum Teil durch Wasser von ihrem Ursprungsort weggeschwemmten und dann wieder abgesetzten sandig-thonigen Verwitterungsreste und Zerkleinc- rungsprodukte der Gesteine [* 22] verstanden, denen oft venvesende organische Substanzen beigemischt sind.
Der wichtigste Bestandteil der Erdkrume ist das wasserhaltige Thonerdesilikat, die Thonsubstanz, die aus der Zersetzung der Feldspatgesteine hervorgeht. Die Erden oder Erdarten der Gärtnerei sind teils organischer, teils anorganischer Herkunft. Zu den aus tierischen und pflanzlichen Nesten entstandenen Erdarten gehören: die Laub-, Dünger-, Heide-, Moor-, Nasen-, Schlamm- und Torferde. Die Laub erde entsteht in natürlicher Weise durch Ver- wesung von Blättern und andern Pflanzenabfällen an muldcnartigen Bodensentungen oder an sonstige!^ gegen den ^lind geschützten Stellen des Waldes.
Fast in den meisten Gärten bereitet man sie aus reinem Laub, welches man auf Haufen setzt und von Zeit zu Zeit unter Zusatz des vierten Teiles Sand durch- arbeitet, um den Zutritt der Atmosphärilien zu beför- dern ilnd dadurch dieZersetzung zu beschleunigen. Die Düngererde wird meist bereitet aus reinem, stroh- losem Nindermist von Weideplätzen oder aus den Ställen. Man behandelt diesen wie die Lauberde, hauptsächlich zur Zeit starker Fröste. Die Heide- erde entsteht aus den verwesten Blättern der Hei- dclsträucher (Vaccinwekas), wie Heidcl- und Prei- ßelbeere und des Heidekrautes (lli-ica), sowie aus Tannennadeln an den natürlichen Standorten die- ser Pflanzen. Am besten ist sie, wenn sie aus dem Boden, auf dem sie sich bildet, reichliche Mengen Ouarzsandes aufnimmt. Sie eignet sich ¶