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Stämmen und Wen und ledcrartig derben, immer- grünen, glänzenden
Blättern umsaßt. Die zu
Dol- den geordneten
Blüten haben
einen untcrständigen
Fruchtknoten, welcher zu einer sünffächerigen
Beere wird, einen kurz-fünfzähnigen
Kelch und 5 -10
Blumenblätter, die an der
Spitze in Form eines Mützchens zusammenhängen. Bemerkenswert ist, daß die
Blätter ausrechter,
vorzugsweise blühender Zweige ihre Form verändern. Bei dem gemeinen Ephoren
z. B.
wird das sünflappige
Blatt
[* 1] größer, ver- liert die Lappen, wird länglich und spitz und nimmt ein lebhafteres
Grün an. Von
den verschiedenen
Arten der Gattung ist der schon genannte gemeine Ephoren
(Iledera Iiolix
/v., s.
Tafel: U m bellislorenII,
[* 2]
Fig. 4), meistens klein- blätteriger Ephoren
genannt, durch den
Glanz und die Frische seiner
Betäubung und die Leichtigkeit, mit
welcher er sich vermittelst seiner
Klammerwurzeln in die .höhe arbeitet, ganz besonders aber wegen seiner gröhern Winterhärte
wie die aller andern
Arten und Formen für die Gärten landschaftlichen
Stils die wichtigste geworden.
Er überkleidet rasch den
Boden, klettert
bis in die
Spitze der höchsten
Bäume, klimmt an den glattesten Felswänden empor
und bedeckt Mailern und
Wände mit einem dichten
Tep- pich und läßt sich sogar baumförmig erziehen (116- dei-I. Ni'doi-oa).
Besonders malerisch gestaltet er sich in Südeuropa und England. Die meiste Verwen- dung findet der kleinblätterige
Ephoren
zur
Bekleidung der Grabhügel. Für diesen Zweck wird er in den Handelsgärtncreien in großen Mengen meist aus
Stecklingen,
seltener aus Rainen angezogen. Der großblätterige oder irländische Ephoren
(IleäeiH dslix vki'. liidornioa, //o'5.)
hat größere und schönere
Blätter und einen viel schnellern Wuchs als der tlein- blätterige, muß
jedoch in
Deutschland
[* 3] im Winter gegen Kälte geschützt werden. An
Spalieren wird er häufig auch in Wohnräumen unterhalten
und hier sogar zur
Bildung kleiner Lauben benutzt.
Für die Kultur in Töpfen eignen sich vorzugs- weise seine etwas weniger üppigen Spielarten. Unter diesen zeichnen sich
folgende durch ihre Zier- lichkeit und Eleganz aus: vai-. Mlmata mit kleinern handteiligen, bei einer
Untervarietät (v^i-. ^ui-ea) ganz goldgelben, var. äi^itatN mit sehr tief einge- schuittcnen
kleinen, var. äoutlUa, mit großen dun- kelgrünen, flach gebuchteten, abgerundet dreieckigen,
V3.r. LÄFiNaet'oIia. mit sehr spitzlappigen, var. ar- ß6llt60-v9,riLAÄtH mit weißbunten,
vai'. inn-eovario ßata mit gclbounten
Blättern u. a. in. Der K au k
as u s ep h eu, IIoäLiH ooleliieH 0. Xoc/i
(Iloäorll. NoLFULi'mua, und taurica ^/o?'t.), hat größere, derbere, weniger gelappte, und der
can arische Ephoren
, IIodsi'H
cau3.riüli8i3 ^7? grö- ßere, mchr breite als lange, derbere, am
Grunde herzförmige
Blätter.
Der Ephoren
war schon im höchsten
Altertum eine volks- tümliche, vielfach gefeierte
Pflanze, in
'Ägypten
[* 4] dem
Osiris,
[* 5] in
Griechenland
[* 6] dem Dionysos
[* 7] geweiht, der ihn bei
Nysa am Indus gepflanzt haben soll (daher Oi0n^808), und die Mänaden
sah man mit Ephoren
be- kränzt. Auch die Dichter trugen bei festlichen
Ge- legenheiten Epheukränze. Er galt als
das
Sinnbild der Freundschaft und der Liebe. Das gelbliche Holz
[* 8] eines dicken
Stammes ist so porös, daß man es zur Rö'mcrzeit
dazu benutzte,
Wein und andere Flüssigkeiten zu filtrieren.
Gphi, altes Hohlmaß, s. Epha. Üpkiä.1te3, s. Schlupfwespen. Gphialtes, athen. Parteiführer, der Sohn des Sophonides, ein Athener adliger Abkunft, trat nach der Vertreibung des Themistokles aus Athen [* 9] an die Spitze der jüngern demokratischen Richtung, die sich zu der mehr aristokratisch und konservativ gefärbten PolitikKimons in scharfen Gegenfatz stellte. Dem Antrage des letztern, den im dritten Messeni- schen Kriege (464-456) schwer bedrängten Spar- tanern Hilfe zu leisten, widersetzte er sich vergeblich.
Aber Ephoren
wurde der aristokratischen Partei sehr lästig durch die Zähigkeit und Schürfe,
mit welcher er bei der Nechenschaftsablegung der
Beamten auf ein ge- wissenhaftes
Verfahren drang. Historisch bedeutend für
Athen wurde er dadurch, daß er im
Bunde mit seinem jüngern Freunde Peritles die polit.
Über- macht des Äreopags (s. d.)
brach.
Bald nachher (457) wurde Ephoren
auf Veranlassung seiner Gegner durch Aristodicus^aus
Tanagra ermordet.
Ephi
altes, oder Trachinier, zeigte den Persern unter lerxes den Weg, auf welchem sie 480 v. Chr.
bei
Thermo- pylä den Griechen in den Nucken fielen (s. Leonidas
l. und
Thermopylä). Ephoren
wurde von den Amphittyonen geächtet
und in
Anticyra ermordet. ^Schwitzen. Gphidrösis (grch.), Schweißsucht, übermäßiges Gphod
(bebr.), im Alten
Testament als Bezeich- nung eines Gottesbildes und als
Name eines vom Priester als Orakel benutzten Gegenstandes
gebrauch- tes Wort; auch bezeichnet es im Priestercodex (2 Mos. ^8 u.
39) das ^chultertleid des Hohenpriesters, seine eigentliche
Amtstracht (bei
Luther
«Leibrock»).
Ephorät, Amt und Würde eines Ephorus (s. d. und Ephoren). Gphoren (grch., d. h. Ausseher), eine aus fünf Mitgliedern bestehende spartan. Behörde, die 757 v. Ehr. von den Königen Theopompus und Poly- dorus eingesetzt wurde, ursprünglich um als Stell- vertreter der Könige neben verschiedenen polizei- lichen und civilrcchtlichen Befugnissen die Aufsicht über die Unterthanen der Sparnaten, die Periöken und Heloten, zu führen. Wahrscheinlich nach dem zweiten Messenischcn Kriege wurden sie eine unab- hängige Behörde, nunmehr jährlich aus eine nicht näher bekannte Art aus sämtlichen Spartiaten ge- wählt, verwalteten ihr Amt ein Jahr und konnten nach dessen Ablauf [* 10] nur von ihren Nachfolgern zur Verantwortung gezogen werden.
Allmählich wur- den ihre Befugnisse erweitert, besonders seit der zwischen 580-570 v. Ehr. fallenden gewaltigen Verstärkung [* 11] der Aristokratie in Sparta auf Kosten des Königtums. Sie erhielten die Gerichtsbarkeit in allen privatrechtlichen Prozessen und in den Pro- zessen über Leben und Tod der Periöken;
sie waren die obersten Wächter der Gesetze und der ganzen Staatsverwaltung, die die Volksversammlungen beriefen und Gesetze vorschlugen;
sie konnten alle Beamten absetzen, mit Geldstrafen belegen, ins Ge- fängnis werfen;
selbst die Könige durften sie vor- sich laden (diese brauchten jedoch erst der dritten Ladung Folge zu leisten), bei geringern Vergehen ihnen leichtere Bußen auflegen, bei schwerern sie bei' der Gerusia (dem Senat) antlagen.
Ferner führten die Ephoren die Oberaufsicht über die Erziehung der Knaben und Jünglinge; die Verwaltung des Staats- schatzes, die Oberleitung der auswärtigen Angele- genheiten lag in ihrer Hand, [* 12] sie ernannten die Be- fehlshaber der Flotte und oft auch die der Land- heere. Ihrem Einfluß gegenüber fank die Macht der Könige immer mehr. Als Agis IV. die alte ¶