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der ersten Menschen und beschreibt die Engel als reine, ! aber erschaffene und endliche Geister, als unver- ! gänglich, unsichtbar und nnra'nmlich, obwohl sie! sichtbar werden können und immer irgendwo sind, ! wenn auch ohne durch die Schranken des Raums an , ihren gedankenschnellen Bewegungen gehindert zu ^ sein. Trotz ihrer hohen geistigen und sittlichen Voll- kommenheit konnten sie fallen wie die Menschen, wenngleich ihre Sünde eine rein geistige war. Die ! der Versuchung widerstanden, sind unwandelbar im ! Guten befestigt worden («gute Engel»),
die Gefallenen ^ sind samt ihrem Obersten, dem Teufel, ewig ver- ! dämmt. Der guten Engel bedient sich Gott besonders ! zum Schutze seiner Kirche und der Gläubigen. Wäh- rend die Reformation nur die Engelverehrung als abgöttisch wieder beseitigt hatte, ist das moderne Bewußtsein mit der Vorstellung endlicher und doch l rein geistiger höherer Wesen, die nach geocentrischer Denkweise doch nur zum Dienst der Menschen da sein sollten, immer tiefer zerfallen. Der Nationalis- ^ mus sah in den Engel die auf «bessern Sternen» fort- ^ lebenden Seelen tugendhafter Verstorbener, die mit ihren zurückgelassenen Lieben noch immer in geheim- ^ nisvoller Verbindung stünden; der Supcrnaturalis- mus Wesen höherer Art, die als Bewohner voll- ^ kommener Himmelskörper auf die menschlichen Ge- i schicke einen nicht näher zu bestimmenden, aber noch ! weniger zu leugnenden Einfluß hätten. Die neuere ! Theologie sieht in den Engel nur eine poet. Personifi- ^ kation der im natürlichen wie im geistigen Leben ^ wirksamen schöpferischen Kräfte, die in ihrer Verein- z zelung aufgefaßten Erscheinungsformen der das All durchwaltendcn göttlichen Geistesmacht. Die neueste Orthodoxie bat auch hier die alttirchlichen Vorstellungen möglichst wiederhergestellt. -
Vgl. Oswald, Ängelologie, das ist Lehre [* 1] von den guten und bösen Engel. Im ^inne der kath. Kirche dargestellt (2. Aufl., Paderb. 1889).
Engel, Eduard, Schriftsteller, geb. zu Stolp [* 2] in Pommern, [* 3] studierte 1870-73 zu Berlin [* 4] Sanskrit und neuere Sprachen, worauf er, wie auch später, auf längern Reisen das Ausland ! kennen lernte. Seit 1871 im amtlichen Stenogra- phenbureau des Deutschen Reichstages zu Berlin thätig, wurde er 1882 zu einem der Vorsteher des- selben ernannt. 1879-83 gab er das «Magazin für die Litteratur des In- und Auslandes» her- aus. Er veröffentlichte: «Ital. Liebeslieder» (Aschers- leden 1876),
«Lord Byron. Eine Autobiographie nach Tagebüchern und Briefen» (3. Aufl., Minden [* 5] i. W.1884),
«Geschichtederfranz.Litteratur» (3.Aust., Lpz. 1891),
«Geschichte der engl. Litteratur. Mit einem Anhang: Die amerik. Litteratur» (3. Aufl., ebd. 1891),
«Die Ubcrsetzungsseuche in Deutschland» [* 6] (4. Aufl., ebd. 1879),
«Hat Francis Vacon die Dra- men Shakespeares geschrieben?» (2. Aufl., ebd. 1883), «Psychologie der franz. Litteratur» (2. Aufl., Teschen 1884),
«Griech. Frühlingstage» lIena 1887; 1890 preisgekrönt),
«Aussprache des Griechischen» (ebd. 1887 5 für die neugriech. Aussprache der antiken Sprache [* 7] eintretend). Seine Novellensammlungen «Wand an Wand» (Dreod. 1890) und «Ausgewie- sen und andere Novellen» (ebd. 1891) huldigen einem gemäßigten Realismus. Neuerdings trat Engel in Wort und Schrift als Verfechter einer prakti- schen Eisenbahntarifreform auf («Eisenbahnreform», Jena [* 8] 1888; 4. bis 10. Aufl. als «Der Zonentarif», ebd. 1891) und gründete 1890 in Berlin einen Ver- ein zur Förderung dieser Bestrebungen.
Engel, Ernst, Statistiker, geb. in Dresden, [* 9] widmete sich zu Freiberg [* 10] dem Berg- wesen und durchreiste 1846-48 Deutschland, Bel- gien und Frankreich. 1818 wurde er Sekretär, [* 11] 1849 Vorstand der Kommission für Erörterung der Ge- werbs- und Arbeiterverhältnisse im Königreich Sachsen. [* 12] 1850 sandte ihn das Ministerium des Innern nach Leipzig, [* 13] um daselbst die allgemeine deutsche Industrieausstellung zu organisieren. Noch in demselben Jahre trat er als Vorstand des zu er- richtenden statistischen Bureaus in den Staats- dienst ein, wurde 1854 zum Referendar und 1857 zum Regierungsrat ernannt, legte 1858 seine Stelle nieder und begründete zu Dresden eine Dypotheten- versicherungsgesellschajt, welchen Iweia. des Ver- sicherungswesens er überhaupt erst ins Lcben rief.
Nach Dietericis Tode zum Direktor des Statistischen Bureaus mit dem Range eines Geb.Regiernngsrats nach Berlin berufen, entfaltete Engel feit in dieser Stellung eine für die Theorie wie für die Praxis der Statistik bahnbrechende Wirksamkeit und wurde 1863 zum Geh. Oberregierungsrat ernannt. Wegen seines Festhaltens an den Grundsätzen der freiheitlichen wirtschaftlichen Entwicklung und seiner Bekämpfung des Staatssocralismus, sowie aus Ge- sundheitsrücksichten nahm Engel 1882 seinen Abschied und lebt seitdem in Oberlößnitz-Radebeul beiDresden.
Unter E.s Leitung erschienen anßer den Anffätzen in der «Zeitschrift des Statistischen Bureaus des königlich sächs. Ministeriums des Innern» und den Mitteilungen im «Staats-Anzeiger» (z. B. über die Getreidepreise, [* 14] Sparkassen, Ernteergebnisse u. dgl.) die «Zeitschrift des Statistischen Bureaus» (seit Okt. 1860),
das «Jahrbuch für die amtliche Statistik des preuß. Staats» (seit 1863) und die umfang- reiche «Preuß. Statistik» (in zwanglosen Heften, seit 1861). Von E.s eigenen Arbeiten für die er- wähnte «Zeitschrift» erschienen die meisten in der gleichfalls von ihm gegründeten Verlags Handlung des königlich preuß. Statistischen Bureaus in beson- dern Abdrücken, wie: «Die Metboden der Volks- zähluug» (Berl. 1861),
«Land und Leute des preuß. Staats» (ebd. 1863),
«Die Beschlüsse des Inter- nationalen statist. Kongresses in seiner fünften Sitzungsperiode» (ebd. 1864),
«Beiträge znr Statistik des Unterrichtswesens im preuh. Staate» (ebd. 1870), «Die Reform der Gewerbestatistik im Deutschen Reiche und in den übrigen Staaten von Europa [* 15] und Nordamerika» [* 16] (ebd. 1872),
«Die Verluste der deutschen Armeen an Offizieren und Mannschaften im Kriege gegen Frankreich 1870 und 1871» (ebd. 1872),
«Der Preis der Arbeit, zwei Vorlesungen» (2. Aufl., ebd. 1872),
«Die moderne Wobnnngsnot» (Lpz. 1873),
«Die erwerbsthä'tigen jurist. Personen» (Berl. 1876),
«Die deutsche Industrie 1875 und 1861» (ebd. 1880),
«Das Zeitalter des Dampfes» (2. Aufl., ebd. 1881),
«Das Rechnnngsbuch der Hausfrau» (ebd. 1881). Eine Schöpfung E.s ist auch das Statistische Seminar zu Berlin. Engel, Franz, Forschungsreisender, geb. zu Röbel in Mecklenburg-Schwerin, studierte Naturwissenschaft in Berlin und Leipzig. Seit 1857 bereiste Engel Venezuela [* 17] und Neugranada und sandte wertvolle Sammlungen nach Europa. Eine Zeit lang übernahm Engel die Leitung einer Plantage in Zulia und später die Verwaltung eines Großgrund- besitzes im Gebirgsland von Merida. 1863 tebrte er nach Europa zurück, machte 1870 als Freiwilliger ! den Krieg mit, trat später als wissenschaftliäcr ¶