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Glmshorn, Stadt im Kreis [* 1] Pinneberg des preuß. Reg.-Bez. Schleslvig, 16 km im NW. von Pinneberg, 31 1 cm im NW. von Altona, [* 2] an der schiffbaren Krückau und an der Grenze der Marsch, in 10 m Höhe, an den Linien Hamburg- Altona - Neumünster und Elodea canadensis- Heide (88 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 3] ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Al- tona), Nebenzollamtes erster Klasse, Strandamtes, und hat einschließlich der ehemaligen, 1878 einverleibten Flecken Vormstegen und Kloster- sande (1890) 9803 Elodea canadensis, darnnter 104 Katholiken nnd 139 Israeliten, Post erster Klasse, Telegraph, [* 4] evang. Pfarrkirche, Kapelle, evang. und baptist.
Vethans, Synagoge, höhere Mädchenschule, Mittelschule und mehrere andere Schulen; eine Kreditbank, städtische Spar- und Leihkasse, Handels- und Gewerbeverein, Krankenhaus [* 5] des Armenverbandes und eine Gas- anstalt; ferner bedeutende Schiffahrt, Schiffbau, be- deutende Lohgerberei, Lederfabrikation und Schuh- macherei, Eisengießerei, [* 6] Dampfwäscherei und Fär- berei, mechan. Leinen- und Baumwollweberei, Branntweinbrennereien und Mühlenbauanstalt, mehrere Brauereien sowie Fabrikation von Cigarren und Tabak, [* 7] Sprit und Hefe, [* 8] Öl, Dachpappe, Leim, Lackleder, Handschuhen, Wagen, Feuerspritzen, [* 9] Strohhüten, Schiffszwieback, Stärkemehl, Mineral- wasser und Seife.
Glmsley (spr. -ll), Peter, engl. Philolog, geb. 1773 zu Hampstead, genoß seine Ausbildung in Hampstead, Westminsterund Oxford, [* 10] war Geistlicher in Little Horkesley in Esser, lebte dann in Edin- burgh, St. Mary's Cray (Kent), Orforo und machte mehrere Reifen nach Italien [* 11] und Frankreich, um Handschriften zu vergleichen. Er starb als Professor der alten Geschichte zu Oxford. Er ver- anstaltete Ausgaben des Thukydides (6 Bde., Edinb. 1804), der «Acharner» des Aristophanes (Orf. 1809; Lpz. 1830),
von Sophokles' «König Ödipus» (Orf. 1811; Lpz. 1821) und «Ödipus auf Kolonos» (Orf. 1823; Lpz. 1824). Von der Oxforder Ausgabe der Sophoklesfcholien besorgte Elodea canadensis Bd. 1 (1825; Lpz. 1826), W. Dindorf Bd. 2 (1852). Glnbogen, Stadt in Böhmen, [* 12] f. Elbogen. Glne (spr. eln), Stadt im Kanton [* 13] und Arron- dissement Perpignan des franz. Depart. Pyre'nöes- Orientales, 13 km südöstlich von Perpignan, auf einem die Ebene des Tech beherrschenden Hügel, an der Linie Narbonne-Perpignan-Portbou-Grenzc der Franz.
Südbahn, hat (1891) 2863, als Gemeinde 3233 Elodea canadensis, Post, Telegraph, eine Kirche (einst bischöfl. Kathedrale), ein schönes Kloster aus Marmor; Han- del mit Weizen, Holz, [* 14] Stroh und Wein. Gloah, ein in späterer Zeit aus dem Gottes- namen Elohim (s. d.) zurückgebildeter Singular, der sich, abgesehen von der Stelle 2 Chron. 32,15, im Alten Testament nur in Poet. Abschnitten findet. Gl-Obeid (Lob ed,Lobe'it), Hauptort vonKor- dofan, in 13° 11/ nördl. Br., südwestlich von Char- tum in einer flachen Mulde, in 579 m Höhe, ist aus mehrern Dörfern zusammengewachsen, deren jedes ausschließlich von einem andern Voltsstamme be- wohnt ist, besteht aus runden Etrohhütten mit Kegel- dächern und einigen Vacksteinbäusern und besitzt fünf Moscheen mit Minarets.
Bemerkenswert ist die kath. Kirche, die von Missionszöglingen gebaut wurde. Die Bevölkerung, etwa 30-40000 Seelen, besteht aus Arabern, Kundjaren und Nuba-Stlaven. Sie fertigen fchöne Flechtarbeiten aus Palmenfasern und zierliche silberne Filigranarbeiten. Ein sehr bedeutender Handel bestand vor der Einnahme der Stadt durch den Mahdi namentlich in Gummi (1880 für 1600000 M.) und Straußen- federn, nach Ägypten; [* 15] jetzt hat er den Weg über Wadai nach Fcssan und Tripolis eingeschlagen.
^loÄva. va.N3.Äsn8i3 Zic/i. (^nNek3.i-i8 alsi- nk8ti'um Fab.), Wasserpest (s. Fig. 1 beim Artikel Helobien), [* 16] eine zu der Familie der Hydro- charidaceen (s. d.) gehörende Wasserpflanze, die wegen ihrer außerordentlich schnellen und umfangreichen Verbreitung in der neuern Zeit vielfach Besorgnisse wegen der durch sie hervorgerufenen Störung der Schiffahrt verursacht hat. Die Pflanze ist ursprüng- lich in Nordamerika [* 17] einheimisch, gelangte aber schon Ende der dreißiger oder Anfang der vierziger Jahre nach Europa [* 18] und breitete sich von Schottland aus, wo sie zuerst beobachtet wurde, über England und sehr bald auch über das nördl. und mittlere Europa aus.
Sie kommt nur in stehenden oder langsam fließenden Gewässern fort und bildet durch ihr sehr lebhaftes Wachstum und ihre reichliche Verzweigung ein an Volumen rasch zunehmendes dichtes Geflecht, welches das Profil ganzerFlußläuse durchsetzen kann. Ihre Stammorgane sind cylindrisch, erreichen eine Dicke von etwa 2 bis 3 mm und sind mit zahlreichen wirtelständigen kurzen linealen Blättern besetzt, die nur aus zwei Zellschichten bestehen und einen sehr schwach ausgebildeten Mittelnervcn haben.
Auch der Bau des Stammes ist ein sehr einfacher, im Centrum desselben findet sich ein rudimentäres Gefäßbündel, [* 19] welches eigentlich nur aus einer Gruppe von zarten langgestreckten Zellen zusammengesetzt ist. Merk- würdig ist es, daß dieses wegen seiner außerordent- lich schnellen Verbreitung mit Recht den Namen Wasserpest führende Gewächs sich in fast ganz Eu- ropa nur auf vegetativem Wege vermehrt hat, denn eine geschlechtliche Fortpflanzung ist deshalb aus- geschlossen, weil nur weibliche Exemplare in Europa sich finden. In Norddeutschland hatte sie sich sehr bald in der Spree, Havel, Elbe und Oder sowie in den mit die- sen Flüssen zusammenhängenden Gewässern, beson- ders auch in den Kanälen in einer besorgniserregen- den Weise ausgebreitet.
Die Schiffahrt war in ver- schiedener Hinsicht erschwert, sowohl durch dieHinder- nisse, welche die Wasserpest in den Wasserlä'usen selbst verursachte, als auch durch die Störungen, die sie in der Handhabung der Schleuseneinrich- tungen hervorrief. Auch die Fischerei [* 20] war vielfach dadurch benachteiligt worden. Dadurch sah sich die preusi. Regierung veranlaßt, auf eine möglichste Be- schränkung der weitern Ausbreitung hinzuwirken, und ließ deshalb eine Broschüre veröffentlichen, die über das Wesen, die Entfernung fowie die Be- nutzung der Wasserpest als Düngermaterial in weitern Kreisen Aufklärung verschaffen sollte. In der neuesten Zeit sind jedoch die Nachteile, welche die Wasserpest verursachte, bedeutend geringer ge- worden, und es scheint, als ob die massenhafte Wucherung dieser Pflanze überhaupt im Abnehmen begriffen sei, wenn auch die geogr. Ausbreitung vielleicht noch eine umfangreichere geworden ist. Jedenfalls sind die Befürchtungen, die man früher in betreff des Einflusses der Wasserpest auf die Schiffahrt hegte, nicht in Erfüllung gegangen. Für ¶