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Salisbury als zweiter Bevollmächtigter Englands an der dortigen Konferenz teil, wurde indessen wegen seiner türkenfreundlichen Haltung abbe- rufen. 1877-83 war er Botschafter in Wien [* 1] und nahm dann feinen Abschied. Elliott, Ebenezer, engl. Volksdichter, geb. zuMasborough nnKirckspiclRother- ham. Sein Vater war Aufseher einer Eisengießerei, [* 2] in der Ellipsenzirkel [* 3] im 12. Jahre als Lehrling angestellt ward. Die Liebe zur Natur und das Lesen von Thomsons «Jahreszeiten» [* 4] erweckten in ihm die Neigung zur Dichtkunst, während eine von einem befreundeten Geistlichen seinem Vater hinterlassene Büchersamm- lung ihm Gelegenheit gab, die Lücken seiner Bil- dung einigermaßen auszufüllen.
Seine ersten Ge- dichte, die er 1823 veröffentlichte, erregten wenig Aufsehen. Mit aller Kraft [* 5] seines Geistes schloß er sich der Reformbewegung von 1830 und der Agita- tion gegen die «Brotsteuer» an; daraus entstanden die «öoi'Q-ilnv rii^mLä» (1831). Trotz mancher Ver- stöße gegen den guten Geschmack fand das wahre und starke Gefühl, das sich darin ausfprach, allgemeine Anerkennung, und die natürliche Beredsamkeit, mit der er die Sache der Armen und Unterdrückten führte, gewann ihm einen Einfluß auf die Massen, der sich in den spätern Freihandelskämpfen oft geltend machte. Er starb auf seiner Farm Great Houghton bei Barnsley.
Außer seinen Gedichten («?0Lticu1 nork8», Edinb. 1840; neue Ausg., 2 Bde., 1876) hat er mehreres in Prosa geschrieben, das zum Teil in «I^it'8 Na^^ius» veröffentlicht wurde. Sein Nachlaß («^lors vei'86 anä proLL», 2 Bde., Lond. 1850) ist weniger bedeutend, obgleich er ein- zelnes vorzügliche Lyrische enthält.-
Vgl. Watkins, I^ike, z)06tr^ anä leUerä ok I5d6ii026l- ^. (Lond. 1850);
Scarle, I^ils, enaractei' and ss6uiu8 ot' N. U. (ebd. 1850);
ders., Nenwii^ ol N. N. (ebd. 1850); I.W.King, N. Q, ^ 8k6wk, nitii cnpion3 6xti-act8 kroniQi3 ä68ei'i^tiv6p0Lin3 (Sheffield [* 6] 1854);
biogr. Skizze von Dowdcn in Wards «I^u^iizli i06t8» (2. Aufl. 1883).
Glliott, Sir Henry Miers, engl. Geschichtschrei- ber, geb. 1808 zu Pimlico Lodge (Westminster),
er- hielt «seine Bildung zu Winchester und Orford, be- gab sich im Civildienst der Ostindischen Compagnie nach Indien, wo er Assistentenstellen zu Barelly, Dchli und Muradabad bekleidete. Später wurde er 'bei der Finanzverwaltung der Nordwcstprovinzen angestellt und 1847 Sekretär [* 7] der auswärtigeil Angelegenheiten bei dem Generalgouvernement vom engl. Ostindien [* 8] während der ereignisreichen Regierungen der Lords Hardinge und Dalhousie. Ellipsenzirkel starb am Kap der Guten Hoff- nung. Schriften von ihm sind: »8uiiMni6ut to tno ^03Lll.r)l ok Inäian toi-in8" (1846; in 2. Aufl. hg. von Veames als «^leinoii-» 011 tii6 1ii8toi'^, loil^- 1or6 Huä (Ii8t!-idutwQ ol tQ6 rac68 ol tli6 ^lurtii- V68t6i'Q I)i'0vinc68 ok Iiiäiir", 2 Bde., Lond. 1869), «LiI)1i0Fi'^Iiicg1 inclex to t1i6 Iii8t0iiHU3 ol Nn- 1iHmm6äau Inäia» (1849; fortgeführt von Dowson n. d. T. «1^6 1ii8t0i'^ ol lnäia ll3 toid d^ it3 o^vii Ki8wi'iauä», 8Bde.,ebd. 1867-77; Fortsetzung von Ellipsenzirkel C. Baylcy, ebd. 1886). Ellipse [* 9] (grch.), in der Geometrie eine länglich- runde krumme Linie zweiten Grades, einer der drei Kegelschnitte [* 10] (s. d.). Man kann sie als diejenige krumme Linie definieren, welche die Eigenschaft hat, daß die Abstände jedes ihrer Punkte von zwei be- stimmten Punkten (den Brennpunkten) dieselbe Summe geben. Die durcy die beiden Brennpunkte gezogene, zwei entgegengesetzte Punkte der Ellipsenzirkel ver- bindende gerade Linie heißt die große Achse; die auf ihr im Mittelpunkt senkrecht stehende Linie die kleine Achse. Je kleiner die Ercentricität (s. d.) ist, desto mehr nähert sich die Ellipsenzirkel einem Kreise, [* 11] und die- ser kann als eine Ellipsenzirkel angesehen werden, dessen Brenn- punkte zusammenfallen oder dessen Achsen einander gleich sind.
Die Gleichung der Ellipsenzirkel, auf die Haupt- achsen oder auch auf beliebige konjugierte Durch- messer bezogen, hat die Form: ^^ ^ ^2^,2 ^ ^2^ worin a und d die Halbachfen der Ellipsenzirkel sind. Die Gleichung ihrer Tangente, für den Punkt x^, lautet: 9.2^ ^ i^x^ --- l^I^. Die Koordinaten [* 12] des Krümmungsmittelpunktes sind, wenn 6 die Er- centricität der Ellipsenzirkel und der Krümmungsradius ist: Der Inhalt der Ellipsenzirkel ist 71 a, d. Der Bogen [* 13] ist durch ein elliptisches Integral auszudrücken. Tafel: Kurve n I, [* 14] Fig. 1 zeigt eine Ellipsenzirkel mit ihrer Evolute, [* 14] Fig. 9 eine solche mit Parallclkurven;
in [* 14] Fig. 12 ist eine Schar Ellipsenzirkel mit konfokalen Hyperbeln gezeichnet.
Über mechan. Konstruktionen der Ellipsenzirkel s. Ellipsenzirkel. In der Grammatik und Rhetorik bezeichnet Ellipsenzirkel die Weglassung eines Wortes, das aus dem Zusammenhang ergänzt werden muß. Die Ellipsenzirkel ist bedingt teils durch den Afsekt des Sprechenden, teils dnrch den Nachdruck, den man durch die Kürze er- reichen will, was besonders bei Sentenzen und sprichwörtlichen Redensarten der Fall ist. Den Gegensatz bildet der Pleonasmus. Ellipfenlenker, s. Geradführung. [* 15] Gllipscnzirkel, auch Ellipsograph oder Ovalzirkel genannt, Instrument zum Zeichnen von Ellipsen beliebiger Größe, deren Achsenverhält- nis gegeben ist. Eine Ellipse von gegebenen Achsen zeichnet man am einfachsten mittels eines in den Brennpunkten 1^ und 1^ (s. beistehende [* 14] Fig. 1) befestigten Fa- ^ dens, wenn man denselben mit einem Zeichenstift 3 fpannt und dic- fen herumführt.
Diefe Konstruk- tion, welche von den Gärtnern bei der Anlage ova- ler Beete benutzt wird, beruht auf .der Eigenfchaft der Ellipse, daß die Summe der Nadienvektorcn konstant ist (im vorliegenden Falle gleich der Fadenlänge). Nach einem andern Verfahren werden durch den Punkt der Platte? (f. umstehende [* 14] Fig. 2), der Mittel- punkt der Ellipse werden soll, zwei sich recht- winklig schneidende Nuten gezogen; in jeder Nute bewegt sich ein Schieber (^ und 15), die beide durch Zapfen [* 16] mit der Stange W verbunden sind. Jeder Punkt der Stange muß, wenn man diefe nm den einen Endpunkt (^ dreht, eine Ellipse beschreiben: denn es sei: [* 14] Fig. I. ¶