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Groß-Bassam (200 km), begrenzt durch die Flüsse [* 1] San Pedro und Lahn, ist dicht bis an das Meer heran hügelig;
einzelne Gipfel erheben sich bis zu 300 in. Vom Hintcrlande haben bis jetzt nur die weit aus dem Norden [* 2] zur Küste ziehenden Mandingo- Karawanen Kunde gebracht;
das Konggebirge, das nach diesen Berichten im Innern liegen sollte, exi- stiert nicht, wie die neuesten Erforschungen ergaben. Dcr Küstenstrich wird von den heidn. und wilden Gleboe bewohnt.
Zwischen den Flüssen Lahn und Tanno ziehen sich auf einer Strecke von 220 km zusammenhängende, buchtenreiche Lagunen hin, in welche ein Netz von Flüssen mündet.
Die Küste hat wegen der heftigen Brandung nur an dcr Mündung des Komoe oder Atoa bei Groft-Bassam einen für Seeschiffe günstigen Zugang.
Ein paar Tagereisen landeinwärts Hort jede Kenntnis des Landes auf. Drei Ströme fließen aus dem Innern der Küste zu: der in der Regenzeit ungemein reißende Komoe oder Akba, der Via (Songan) und Tanno.
Die beiden !etztern, eine ziemliche Quantität Goldglimmer mit sich führend, münden in den See Assini (auch Tando- Lagune genannt).
Der tleine Fluß Assini, für tleine Barken befahrbar, bildet den Abfluß zur See.
Das Klima [* 3] erscheint etwas weniger ungünstig, als das von Liberia. [* 4]
Die Regenzeit dauert von Mai bis Mitte August und von Oktober bis Mitte November. Die reiche Vegetation liefert Palmöl und Palmkerne, Erdnüsse, Gnmmi, Farbhölzer und namentlich Kaffee. Auch Elfenbein wird in den Handel gebracht.
Die Bewohner zeichnen sich durch massenhaften Ver- brauch von Seife aus.
Im N. der Lagune von Tando existiert das Königreich Assini (s. d.).
Franz. Fak- toreien befinden sich in Groß-Vassam (s. Vassam), Assini ss. d.) und Dabu (s. d.);
sie gehören zur Ko- lonie Guine'e francaise, stehen aber unter gesonder- ter Verwaltung.
D'er Wert der Aussuhr aus den franz. Besitzungen beträgt an Palmöl 800000 M., an Goldstaub 380000 M. jährlich. (S. die Karte: Guinea.) sund Enkaustiercn.
Elfenbeinmafse, für Gipsabgüsse, s. Abguß Elfenbeinmöve (I^ru8 edui-neug !.), eine schöne, 52 cm lange Möve der hochnordischcn Ge- genden, mit reinweißem, im Hochzeitskleid rosig überbauchtem Gefieder. Elfenbeinnuß, vegetabilisches Elfen- bein, Steinnuh, Taguanuß, Corusconuß, die Samen [* 5] zweier Arten von ?1i.vt6loi)Ii^8 (s. d.), die als Ersatz des Elfenbeins für billigere Drcchsler- ardeitm namentlich in der Knopffabrikation einen bedeutenden Handelsartikel bilden.
Die Haupt- menge kommt von Ecuador [* 6] und Columbia: [* 7] Haupt- einfuhrhafen ist Hamburg, [* 8] das 1890 265400 Ctr., 1891 170000 Ctr. empfing.
Die Preise schwanken nach der Menge der Zufuhren und Qualität zwischen 5-20 M. für den Ccntncr. Elfenbeinpalme, s. i'livtLio^iag.
Elfenbeinpapier, ein an Stelle von Elfen- beinplattcn zur Miniaturmalerei u. s. w. benutztes Papier, welches aus mehrern aufeinander geleim- ten, straff angespannten Blättern guten Zeichen- papiers in der Art hergestellt wird, daß man die Oberfläche mit feinem Glaspapier abfchleift, hier- auf einen Anstrich von Gips, [* 9] mit Leimwasscr ange- rührt, giebt, diesen Anstrich nochmals abschleift und sodann das Ganze wiederholt mit einer schwachen Leimlösung tränkt. Elfenbeinporzellan, eine Art Porzellan, das den milden, gelblichen Ton des Elfenbeins nach- ahmt. Mit Gefäßen dieser Art (Vasen, [* 10] Iardiniö- ren u. dgl.) machte auf den Weltausstellungen von 1873 und 1878 die königl. Porzellanfaorik in Wor- cestcr großes Aufsehen. An Nachahmungen hat es dann nickt gefehlt. Glfenbeinschnabel (?icu3 8. (^ainpoMWg pi-inciimiis (?i'tt?/), die größte, Nordamerika [* 11] be- wohnende Spcchtart (s. Spechte). Elfenbeinschnecke Murna), Gattung der Vorderliemcr, vom HMtus der Wellhörncr (s. d.), mit wulstiger Spinde und scharfkantigem Außen- rand, platt, glänzend weiß oder geld. 12 Arten in den tropischen Meeren beider Hemisphären.
Elfenbeinschnitzerei, s. Elscnbeinarbciten und Vildschnitzerei.
Elfeubeiuschwarz, s. Vcinschwarz.
Elfenbeinstifte, in der Chirurgie zur Befesti- gung von Bruchstücken des Knochens und zur An- regung derHeilung (derCallusbildung) bciKnochcn- brüchcn angewandte Stifte aus Elfenbein, die vor metallenen Nägeln den Vorzng haben, daß sie leichter cinbeilen und dann im Knocken aufgelöst werden. Elfenbeinsurrogate. Bei dcns hohen Preise des Elfenbeins hat man sich seit langer Zeit be- müht, billigere Ersatzmittel dafür anzufertigen.
Als folche sind Leimpräparate, Fabrikate aus gereinig- tem Kautschuk u. dgl. angepriesen worden, von denen sich aber keins dauernd bewährt hat.
Erst in neuester Zeit ist es gelungen, in dem Celluloid (s. d.) ein Material zil schaffen, welches zwar nicht die Festigkeit [* 12] und Dauerhaftigkeit wie das Elfen- bein besitzt, aber für eine ganze Reihe von Zwecken statt desselben verwendet werden kann. Elfern oder [* 13] Figur cnspiel, ein von 2 Per- sonen mit voller Pikcttkarte gespielcs Kartenspiel. Es zählen nur die [* 13] Figuren As, König, Dame, Bube und Zehn, von denen man 11 an sich bringen muß, um zu gewinnen.
Wer 15 [* 13] Figuren sticht, erhält doppelte Bezahlung, bci 20 sogar dreifache.
Trumpf giebt es beim Elfsborgs-Län gar nicht, auch muh nur bei den letzten 6 Stichen Farbe bekannt werden. Elfkarleby, Kirchfpiel im schwcd.
Län Upsala, [* 14] von dcr untern Dalelf durchströmt, die hier 9 km von ihrer Mündung ins Meer einen schönen Wasserfall von 16^2 in Höhe und 150 m Länge bildet (östl. Arm 28, westlicher 48 m), hat etwa 230 ciwn, (1891) 7254 Elfsborgs-Län und niehrcre bedeutende industrielle Llnlagen, darunter die Eisenhütten Elfkarleö und Harnäs. Elfric, angclsächs.
Schriftsteller, s. Älfric. Elfsborgs-Län oder Nenersborgs-Län, Bezirk im südwestl.
Schweden, [* 15] umfaßt die Landschaft Dalsland (s. d.) und den südwestl.
Teil dcr Land- schaft Weftergötland, mit Ausnahme der Spitze an der Mündung der Götaclf, hat 12 825,3 ykm, davon 894,4 ykin Seen, und (1892) 272500 Elfsborgs-Län. Die Zahl dcr Einwohner hat in dcr Zeit von 1880 bis 1892 infolge stetiger Auswanderung jährlich um etwa 1000 abgenommen.
Von dcr Gcsamtobcr- fläche (Land) sind 14 Proz. Ackerland, 10 Proz. Wiesen und 37 Proz. Wälder.
Einige Gegenden von Elfsborgs-Län, besonders das Evältorna (von Lvülta, hungern) genannte Land, östlich von Alingsas, ge- hören zu den unfruchtbarsten Schwedens, während andere, zumal in Dalsland, sich außerordentlich zum Ackerbau eiguen.
Hauptgetrcidcarten sind Roggen und Hafcr/welche auch ausgeführt werden.
Berg- bau, Waldwirtschaft und Fischerei [* 16] sind von geringer Bedeutung;
das Fabrikwesen und die Hausindustrie blühen. Diese besteht hauptfächlich aus Weberei, [* 17] ¶