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Elektroskop [* 1] (grch.), Instniment, welches das Vorhandensein einer elektrischen Ladung und des Zeichens derselben (d. h. ob positiv oder negativ) anzeigt.
Sind die Instrumente mit passenden Ein- richtungen und Skalen versehen, die nicht nur eine Abschätzung, sondern auch eine genaue Messung der elektrischen Spannung, des Elektrischen Poten- tials (s. d.) gestatten, so nennt man sie Elektro- meter (s. d.).
.Als verläßlichstes Kennzeichen des elektrischen Zustandes eines Körpers dienen die elek- trische Anziehung und elektrische Abstoftung.
Die Arten der Elektrotechnik sind äußerst zahlreich;
am bekanntesten sind etwa die folgenden: das einfache Pendel- clektroskop (s. Elektrisches [* 2] Pendel), [* 3] das zu gewöhn- lichen Demonstrationsversuchen dient;
ferner das Doppelpendelelektroskop, das im wesent- lichen aus zwei isolierten, sich berührenden, gut lei- tenden Pendeln (z. B. aus zwei Strohhalmen nach Volta, aus zwei Silber- oder Aluminiumdrähten u. dgl. m.) besteht, die, wenn sie bei der Prüfung eines elektrischen Körpers gleichnamig elektrisch wer- den, sich gegenseitig abstoßen und dadurch das Vor- dandensein der Elektricität anzeigen.
Aus der gro- ßen Zahl der verschiedenen Arten von Doppelpendel- elektroskopcn des vorigen und unsers Jahrhunderts dat sich bis heute unter mannigfachen Abänderun- gen wegen seiner Einfachheit und Empfindlichkeit am beharrlichsten behauptet das Goloblatt- elektroskop von Vcnnet (1787).
Dasselbe be- stebt, wie nachstehende [* 1] Fig. 1 zeigt, im wesentlichen aus einem am obern Ende mit einer Metallkugel oder Metall- scheibe p versehenen metallenen Stäbchen, das am untern Ende zwei sich deckende Golddlattstreifen trägt.
Die letztern sind durch ein Glasgefäß gegen Luftzug, äußere Feuchtigkeit u. dgl. m. geschützt und isoliert.
Berührt man mit einem schwach elektrischen Körper den Knopf oder die Platte p (Kol- lektor) jenes Drahts, so werden letzterer und die Goldblättchen durch Mitteilung gleichnamig elek- trisch.
Diese stoßen sich daher ab, bilden mithin einen Winkel, [* 4] der desto größer wird, je stärker die Elektricität an den Blättchcn ist.
Zum Abschätzen dieses Winkels besitzen derartige Instrumente zu- weilen einen Gradbogen. Da jedoch die Divergenz der Goldblätter in keinem einfachen Verhältnis zur geprüften elektrischen Spannung steht, so kann ein solches mit Gradbogen versehenes Instrument nicht als Elektrometer, [* 5] sondern nur als Elektrotechnik dienen. Da sich die Glaswände allzulcicht elektrisch laden, ver- sieht man gegenwärtig diese Elektrotechnik mit Metallgehäusen, die nur zwei Glasfenster zur Beobachtung haben. Selbstredend sind die Goldblättchen samt Zulei- tungsdraht von dem Gehäuse isoliert.
Setzt man stärkere Elektricität voraus, so läßt man sie nicht wie oben durch Mitteilung, sondern durch Influenz ff. Elektricität und Elektrische [* 6] Influenz) auf das Elektrotechnik wirken, wobei man den zu prüfenden Körper von oben her dem Kollektor [* 7] p langsam nähert, während man letztern mit dem Finger berührt.
Dadurch wird jene Elektricität, die mit der zu prüfenden gleichnamig ist, abgeleitet, und es bleibt die ent- gegengesetzte Elektricität im E. zurück, wenn man den Finger noch während der Influenz abzieht. Diese [* 1] Fig. i. F'g. 2. zurückgebliebene Elektricität treibt die Goldstreifen auseinander, sobald der influenzierende Körper ent- fernt wird. Hm die Art der elektrischen Ladung des Elektrotechnik zu prüfen, nähert man von oben her dem Zuleiter einen Körper mit bekannter Elektricität.
Ist der Kör- per gleichnamig geladen, so wird durch Influenz dic Divergenz der Goldblättchen vergrößert, im gegen- teiligen Fall verkleinert. - über das Quadranten- elettroskop von Henley (1772) s. Elektrisiermaschine [* 8] (Bd. 5,S. 1017 a). Sehr empfindlich sind die Säulenelektro- skope [* 1] (Fig. 2);
sie beruhen darauf, daß ein in der Mitte zwischen zwei Polens und F einer trocknen Säule (s. Zambonische [* 9] Säule) hängendes unelektrisches Goldblättchen von beiden Polen gleich stark angezogen wird und daher in Ruhe bleibt.
Elektrisiert man je- doch dieses Goldblättchen, wenn auch nur sehr schwach, so wird es vom ungleich- namig elektrischen Pol an- gezogen und überdies vom gleichnamig elektrischen Pol abgestoßen.
Da5 Blatt: [* 10] chen bewegt sich daher gegen den ungleichnamig elektrischen Pol und zeigt dadurch die elektrische La- dung und das Zeichen derselben an.
Das Säulm- elettroskop stammt von Behrens (1806), es wurde jedoch erst durch Vohnenberger (1819) und Fechner (1829) bekannt. Um die Empfindlichkeit der Elektrotechnik zu steigern, verbindet man sie mit kondensierenden Platten und erhält die Kondensationselettro- stope (s. Leidener [* 11] Flasche). [* 12]
Dann gehören hierher alle auch als Elektrotechnik verwendbaren Elektrometer (s. d.). Zur Ermittelung der Elektricität in den höhern Luft- regionen erhalten die Elektrotechnik, wenn sie ruhen, in die Höhe ragende Zuleitstangen;
sind sie beweglich, so werden sie in die Luft gehoben. (S. Luftelektricität.) [* 13] Elektrostatik (grch.), die Lehre [* 14] von den Wir- kungen und Wirkungsgesetzen der ruhenden Elektri- cität (s. d.).
Ein elektrischer Körper übt Wirkungen aus sowohl während die Elektricität auf ihm durch Isolierung im Gleichgewichte zurückgehalten, als auch während die Elektricität entladen wird.
Die erste Wirkungsart ist die der ruhenden, die zweite die der bewegten Elektricität oder die des elektrischen Stroms. (S. Elektrodynamik, [* 15] Galvanismus [* 16] und Galvanische Batterie.) [* 17] Die Elektrotechnik ist wiederholt mit Glück einer mathem.
Behandlung unterzogen wor- den. -
Vgl. Beer, Einleitung in die Elektrotechnik (Vraunschw. 1865);
Kötteritzsch, Lehrbuclsder Elektrotechnik (Lpz. 1872).
Elektrostatisches Bad, [* 18] s. Elektrotherapie.
Elektrotechnik (grch.), sowohl die Lehre von den technischen Anwendungen der Elektricität als auch der Zweig der allgemeinen Maschinen-, chem. und mechan. Technik, der sich mit Anfertigung und Verwendung der betreffenden Maschinen und Appa- rate beschäftigt.
Von den vielen Zweigen der Elektrotechnik hat sich am frühesten die Telegraphentechnik ausgebildet.
Mit der Ausdehnung [* 19] des Eisenbahnverkehrs kommen dann die Einrichtungen für den Signal- und Siche- rungsdienst für diesen hinzu, denen sich die An- wendung elektrischer Uhren [* 20] anschließt.
Nach Kon- struktion der ersten für die größere Praxis brauch- baren Dynamomaschinen (s. d.) kommt dann weiter hinzu der Bau und die Anwendung von ¶