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teten befreit werden.
Auch ohne Notadre^e kann e'm Dritter, wenn der Wechsel durch Nichtannahme oder Nichtzahlung Not leidet und dies durch Protest festgestellt ist, sich zum Accept oder zur Zahlung zu Ehren eines Regreßpflichtigen erbieten;
er inter- veniert, tritt dadurch ein für den bezeichneten Re- greßpflichtigen;
wenn er keinen bezeichnet, für den letzten Regreßpflichtigen.
Der Eintretende wird Hon orant, derjenige, für den er eintritt, Honorat genannt.
Für die Zahlung darf der Eintritt auch eines solchen Dritten nicht abgelehnt werden, der nicht durch Notadresse beauftragt ist;
andernfalls verliert der Wechselinhaber seinen Regreß gegen die Nachmänner des Honoraren.
Wird die Ehren- zahlung nicht rechtzeitig von dem Notadressaten oder dem Ehrenacceptanten gefordert und im Nicht- zahlungsfalle Protest erhoben, so verliert der In- haber seinen Regreß gegen den Honoraten und dessen Nachmänner.
Der Ehrenacceptant haftet aus seinem Accept den Nachmännern des Honoraten; seine Verpflichtung erlischt aber (im Gegensatz zum eigentlichen Acceptanten), wenn ihm der Wechsel nicht spätestens am zweiten Werktage nach dem Zahlungstage zur Zahlung vorgelegt ist.
Der Ehrenzcchler tritt übrigens in die Rechte eines Wechselinhabers ein, hat also Wcchselrecht gegen den Honoraten, dessen Vormänner, den Acceptanten des gezogenen, bez. den Aussteller des eigenen Wechsels. Ehrenberg (Alt-Ehrenberg), Dorf in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Schluckenau in Böhmen, [* 1] hat (1890) 3350, als Gemeinde mit Neu-Ehrenberg und Wald ecke 5015 Ehrenbreitstein, Post, Webereien und Manchestermanu- fakturen. Ehrenberg, Christian Gottfr., Naturforscher und Reisender, geb. zu Delitzsch, [* 2] studierte seit 1815 zu Leipzig [* 3] Theologie, wandte sich aber bald den Naturwissenschaften und der Medizin zu und setzte seit 1816 sein.e Studien in Berlin [* 4] fort.
Auf Kosten der Akademie der Wissen- schaften unternahm er 1820 mit Friedrich Wil- helm Hemprich (geb. zu Glatz) [* 5] eine Reise nach Ägypten [* 6] und den Nachbarländern, diesich auf 6 Jahre erstreckte.
Hemprich stard30.Iuni 1825 zu Massaua, [* 7] Ehrenbreitstein selbst kehrte im Frühjahr 1826 nach Berlin zurück und wurde zum außerord.
Pro- fessor der Medizin ernannt, 1827 auch als Mitglied in die Akademie aufgenommen.
Hierauf begleitete er 1829 A. von Humboldt auf dessen Reise nach Asien [* 8] bis an den Altai, erhielt 1839 eine ord.
Pro- fessur, wurde 1842 beständiger Sekretär [* 9] der Akade- mie und bekleidete die Professur bis zu seinem am in Berlin erfolgten Tode. Von seinen zahlreichen Schriften sind besonders hervor- zuheben: «8)'ind0ia6 pk)'Lica6» (4 Bde., Verl. 1828 -34), «Die Korallentiere des Noten Meers» (ebd. 1834),
«Zur Erkenntnis der Organisation in der Richtung des kleinsten Raumes» (ebd. 1830 -34), nebst «Zusätze zur Erkenntnis großer Or- ganisation im kleinen Raume» (ebd. 1836),
und seine beiden Hauptwerke: «Die Infusionstierchen als vollkommene Organismen» (Lpz. 1838) und «Mikrogeologie» (ebd. 1854). Ehrenberger Klause, ein vormals sehr fester Punkt im Norden [* 10] Tirols, unweit der bayr. Grenze, am Lech, oberhalb des Fleckens Reutte, auf der jetzi- aen Kunststraße von Füssen thalaufwärts nach Inns- oruck und dem Obcrinnthal, benannt nach der den dortigen Gebirgspaß beherrschenden, während des franz. Revolutionskrieges geschleiften Feste Ehren- berg, wurde im Schmalkaldischen Kriege von Sebastian Schertlin und von Kurfürst Moritz von Sachfen weggenommen. Im Dreißigjährigen Kriege wurde die Feste 1634 von Bernhard von Weimar [* 11] vergebens belagert, dagegen 1703 von den Bayern [* 12] und kurz nachher wieder von den Kaiserlichen erobert. Ehrenbezeigungen, s. Honneurs, Ehrenposten, Ehrenschüsse, Ehrenwachen.
Ehrenbote vomRH ein, s.Zweter,Reinmarvon.
Ghrenbreitstein, auch Thalehrenbreitstein genannt, Stadt im preuß. Neg.-Vez. und Landkreis Koblenz, [* 13] rechts des Rheins in einer Thalwindung, am Fuße der Festung [* 14] Ehrenbreitstein und an der Linie Nieder- lahnstein-Konigswinter der Preuß.
Staatsbahnen, [* 15] mit Koblenz durch eine Schiffbrücke und feit 1864 durch eine große Eisenbahnbrücke verbunden, ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Neuwied), und der zur Diöcese Trier [* 16] gehörigen bischöfl.
Delegation für sämtliche Kirchen des ostrhein.
Teils des Reg.- Bez. Koblenz, hat (1890) mit der Festung Ehrenbreitstein 5278 Ehrenbreitstein, darunter 1449 Evangelische und 30 Israeliten, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 17] zwei kath.Kirchen, ein Kapu- zinerklostcr, ein ehemaliges turtriersches Dikastcrien- gebäude, jetzt Proviantmagazin, eine Synagoge, einen schon im 14. Jahrb. bekannten Sauerbrunnen;
Wein- und Speditionshandel.
Auf dem Asterstein befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an die 1866 Gefallenen.
llberdicGarnisonderFestungs.Koblenz. Es besteht noch das Zaus des kurtrierschen Kanzlers Laroche und seiner als Schriftstellerin und Jugend- freundin Wielands bekannten Gattin Sophie, in welchem 1774 Goethe heitere Stunden verlebte. Eüdlick vom Ehrenbreitstein, jenfeit der Thalschlucht der Stadt, erbebt sich auf der Pfaffendorfer Höhe das Forr Asterstein, welches im Zusammenhange mit der Festung Ehrenbreitstein die Befestigung des rechten Rheinufers bildet und durch vier vorgeschobene Werke verstärkt ist.
Einige Werke östlich von der Stadt schützen die letztere gegen einen Handstreich und sperren die Thalschlucht. Am westl. Abhang ist 1856 der zu Ebren der Groftherzogin von Baden [* 18] benannte Luisenturm erbaut worden. Über die Stadt, die noch im 17. Jahrh. Moelen oder Müelcn imThale und dann kurze Zeit Philipps- thal genannt wurde, erhebt sich, der Moselspitze gegenüber, auf einem steilen, 118 in über dem Rhein und 174 in über dem Meer gelegenen Felsen die neuerdings durch vorgeschobene Erdwerke verstärkte Festung Ehrenbreitstein, nebst den gegenüberliegenden Werken von Koblenz eine der bedeutendsten «Europas, mit schönen Aussichten auf das Rhein- und Moselthal. - Ob dieser militärisch wichtige Punkt schon von den Römern befestigt war, läßt sich nicht nachweisen. Die Burg Ehrenbreitstein soll schon 636 der Frankenkönig Dago- bert dem Erzstift Trier geschenkt haben. Gewiß ist, daßKaiserHemrich II. dies Besitztum 1018 bestätigte. Der Erzbischof Hermann oder Dillin (1152-69) ließ die Gebäude der Burg herstellen, die Befesti- gungen verstärken und auf dem südlichen, tiefer ge- legenen Vorsprunge des Felsens eine zweite Burg, den Hillin- oder Hermannstein, später Helfenstein, bauen. Eine regelmäßige Befestigung des Ehrenbreitstein kam erst 1672 durch den Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen (1652-76) zu stände. Durch den Kur- fürsten Philipp Christoph von Sötern kam die Festung 1631 in die Hände der Franzosen und erst 1637 wieder an die Kaiserlichen unter Johann von ¶