forlaufend
730
Egeln, Stadt im
Kreis
[* 1] Wanzleben des preuß. Reg.-Bez.
Magdeburg,
[* 2] 14 km südlich von Wanz- leben, an der zur
Saale gehenden Vode
und an der Linie
Magdeburg-Vlumenberg-Stahsurt der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 3] hat (1890) 5497 Eger
,
[* 4] darunter 1059 Katholiken und 57 Israeliten,
Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 5]
Amtsgericht (Landgericht Halber- stadt);
Fabrikation von Zucker, [* 6] landwirtschaftlichen Maschinen und Dachpappe, sowie Vierbrauereien, bedeutende Lohgerberei, Dampfmühlen und Ziegel- brennereien.
Nahebei die
Domäne
Eger
mit 83 Eger
und das Gut Marienstuhl mit 94 Eger, ehemals ein Cistercienfernonnenkloster, 1262 von
der Gräfin Gutta von Vlankenburg gestiftet. Ggelseuche, s.
Leberegelseuche.
Ggenolff (Egenolphus), Christian, Buch- drucker, geb. zu Hadamar im Nas- sauischen, kam 1516 nach Mainz, [* 7] um humanistische Studien zu treiben, und lernte später die Buch- druckerkunst.
Anfang 1529 befand er sich als selb- ständiger Drucker in Straßburg, [* 8] doch erwarb er 1530 in Frankfurt [* 9] das Bürgerrecht und siedelte Anfang 1531 mit seiner Druckerei dahin über, wo zur Zeit keine Buchdruckern bestand.
Sein erstes in Frankfurt gedrucktes Werk war des Stadtschrei- bers Jak. Köbel zu Oppenheim «Stab [* 10] Jakob», eine Anleitung zum Messen, welche im Mai 1531 erschien. Seine humanistische Bildung sowie seine persön- lichenBeziehungen zu verschiedenen Gelehrten kamen ihm beim Druck und Verlag seiner Schriften sehr zu statten.
Die 1533 herausgegebene Chronik der Welt stellte er selbst zusammen;
viele seiner Verlags- werke sind mit Illustrationen versehen. In Mar- burg besaß er seit 1542 eine Filiale.
Altaische Sprachen - A

* 11
Altar.
Sein
Drucker- zeichen war ein
Altar
[* 11] mit brennendem
Herzen. Eger
starb Das Geschäft wurde
von seiner
Witwe Margarete (gest. 1577) fortgeführt. -
Vgl. H. Grotefend,
Christian Eger
(Frankf. 1881).
Gger, rechter Nebenfluß der Wörnitz, entspringt im württemb.
Oberamt Ellwangen, tritt bei Nörd- lingen in
Bayern
[* 12] ein und
hat 52 Km Länge. Gger, linker Nebenfluß der
Elbe im nordwestl. Böhmen,
[* 13] entspringt im Fichtelgebirge im bayr. Reg.-Bez. Oberfranken,
an der Kalten
Buche des
Schneebergs, in 695 m Höhe, und tritt nach 19 Kni Laufs (in 406 m Höhe) in
Böhmen
ein, fließt nach ONO., berührt die Städ e Eger
(448 m) und Karlsbad (370 m) und fließt durch einen engen Felseneinschnitt
in Granit, Porphyr und Vasalt, begleitet von der Vuschtiehrader
Bahn bis Klösterle (292in);
dann wendet sie sich zwischen Ufersümpfen nach O. und SO., bei Saaz (200 m) nach O. und darauf plötzlich rechtwinklig nach N. bis Theresien- stadt, in dessen Nähe sie in 132 m Höhe, oberhalb von Leitmeritz, 31 in breit, die Elbc erreicht, unter- halb der Ruine des Schlosses Schreckenstein.
Sie ver- folgt in ihrem Laufe (310 km) den südöstl.
Fuß des sächs.-böhm. Erzgebirges.
Sie fällt um 563 m, alfo 1,8 m (in Bayern 12 m) auf jedes Kilometer: Schiffahrt ist daher nur teilweise möglich.
Die
Farbe der Eger
ist rötlich;
sie ist reich an Fischen.
Ihre Zuflüsse sind rechts bei Karlsbad die Tepl (s. d.) und links bei Falkenau die Iwodau aus dem sächs. Vogtlande und die Rohlau. Gger.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen, hat 455,32 ykm und (1890) 56790 (27444 männl., 29346weibl.)E.,darunter2819Evangelische,53337
Katholiken und 627 Israeliten: 571 Militärper- sonen, 5597 bewohnte
Gebäude und 11911 Haus- haltungen in 51 Gemeinden mit 145 Ortschaften:
sie umfaßt die Gerichtsbezirke Eger
und Wildstein. - 2) Eger
, czech.
Württemberg und Hohenz

* 14
Württemberg.
0Ii6d, Stadt und Sitz der
Bezirks- hauptmannschaft Eger
, am
Fuße des Fichtelgebirges, in 448 m Höhe, auf einer Anhöhe rechts an der Eger
und an den Linien
Reichenbach-Eger (99,3 km) der
Sächs.,E.-Marktredwitz-Nürn- berg (151,4 km), Eger-Wiesau (26,5 km),
Hof-Franzensbad- Eger (60,2 km) der
Bayr., Eger-Pil-
sen-Gmünd-Wien (455 km) derÖfterr.StaatsbahnenundE.-Karlsbad-Komotau- Prag(241km) der
Buschtiehrader Eisenbahn,
ist Sitz einer Finanzbezirksdirektion, eines Hauptzollamtes, eines
Kreis- und eines Bezirksgerichts (278,46 ykm, 26 Gemeinden, 95 Ortschaften, 36919 Eger), sowie
einer
Handels- und Gewerbekammer und hat (1890) 18658 Eger, darunter 1040
Evangelische und 503 Israeliten, in
Garnison (571 Mann) das 4.
Ba- taillondes 73. böhm. Infanterieregiments «Wilhelm,
Herzog von
Württemberg»,
[* 14] Post,
Telegraph, Fern- sprecheinrichtung.
Die bedeutendste kath. Kirche ist die große und prächtige Dekanatskirche St. Nikolaus, im ersten Drittel des 13. Jahrh, gegründet, 1863 renoviert, 1865 wieder mit einem zweiten Turme ver- sehen und 1892 durchgreifend restauriert, Hallen- kirche im Übergangsstil mit Spitzbogen und 8 Pfei- lern, Malereien von Lukas (vor 1476; 1856 auf- gefunden) und schöner neuer Kanzel;
ferner sind zu er- wähnen eine evang. Kirche, Synagoge, Domini- kanerkloster mit der Wenzelskirche (13. Jahrh.), Franziskanerklostcr (1260), eine Kommende des ritterlichen Kreuzherrenordens mit dem roten Sterne. Eger hat ein Obergymnasium, eine deutsche Lehrer-, eine private Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Zeichen- und Modellierschule, eine gewerbliche und eine kaus- männische Fortbildungsschule, 2 Bürger-, eine evang. und 4 Volksschulen, ein Versorgungshaus für arme Bürger (Vruderhaus) und andere Wohl- thätigkeitsanstalten. Im Stadthause (früher Kom- mandantenhaus genannt) am Markt wurde Wallenstein ermordet, am Abend vorher in dem jetzt verfallenen Palas der alten kaiserl. Burg (in einem Basteiwinkel der frühern Befestigung auf einem Felsen über der Eger, um 1157 von Kaiser Friedrich I. erbaut und jetzt restauriert) die kaiserl. Generale Illo, Trcla (Schillers Terzky), Kinsty und Neumann.
Die von Wallenstein ve- wohnten Zimmer im obern Stock des Stadthauses enthalten seit 1872 das Museum der Stadt Eger und des Egergaues mit zahlreichen Erinnerungen an Wallenstein, Antiquitäten und Bildern.
An der Burg sind bemerkenswert der aus Lavablöcken vor 1100 erbaute Schwarze oder Heidenturm, die zierliche Doppelkapelle, unten romanisch (1213 vollendet), oben spitzbogig (1295), in der Friedrich Barbarossa mit Adelheid von Vohburg getraut worden sein soll. (Vgl. Grueber, Die Kaiserburg zu Eger, Prag [* 15] 1864.) Die Industrie erstreckt sich auf Fabrikation von Maschinen, Woll-, Baumwoll- und Webwaren und Leder, außerdem besteht eine Dampfbrauerei, meh- rere Mehl- und eine Dampfschneidemühle.
In der Nähe der Lavakegel Kammerbühl (500 m), von Goethe beschrieben, 5 km nördlich Franzensbad (s. d.). Geschichte. Die Gegend an der obern Eger war nach den Nariskern von Slawen bewohnt, wurde aber nach und nach germanisiert und 1002 politisch mit Deutschland [* 16] vereinigt. Im 12. Jahrh, war das ¶