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Dlvojodaner, s. Altai (Bd. 1, S. 457a). Dworjane (vom russ. ävor, «Hof»), [* 1]
die Hof- leute der russ. Fürsten, die seit dem 12. und 13. Jahrh, an die Stelle der Gefolgschaft, vruiina, traten (s. Dienstleute).
vv?t., Abkürzung für Pennyweight (s. d.). Dyadik (grch.) oder Dyadisches System, das einfachste aller Zahlensysteme, worin schon zwei Ein- heiten einer Klasse eine Einheit der nächstfolgenden Klasse bilden. Es gehören dazu nur zwei Ziffern, 1 und 0, während man zu dem dekadischen System zehn Zifsern nötig hat.
Die 1 bedeutet in der Dyck auf der ersten Stelle von der rechten zur linken Hand [* 2] eins, auf der zweiten aber zwei;
die 0 dient bloß zur Bezeichnung der Stelle, welche die 1 ein- nimmt; auf der dritten Stelle bedeutet die 1 vier, auf der vierten acht u. s. w. Da gröhere Zahlen nach der Dyck sich nur durch eine große Menge von Ziffern ausdrücken lassen, so ist dieselbe für den Ge- drauck nicht geeignet.
Auf gewisse theoretische Vor- teile derselben hat, nachdem schon Joh. Caramuel in seiner «NHtk68i3 die6p8» (1670) darauf hin- gewiesen, auch Leibniz aufmerkfam gemacht. Dyadisches System, s. Dyadik. Tyak,engl. Schreibweise des Wortes Dajak(s.d.).
Dyakisdodekaeder, eineKrystallsorm des regu- lären Systems, Halbstächner des Hexakisoktacders, von 24 gleichschenkligen Trapezoiden umschlossene Form. (S.Tafel: Krystalle 1, [* 3] Fig. 22.) Dyas, s. Permische Formation. Dyäus, Djaus, in der ind. Mythologie der Gott des Himmels. Er erbält im Rigveda die Veiworte HZura, «Herr», und pitar, «Vater», und deml))^u8li pitllr, «Vater Himmel», [* 4] steht zur Seite die ?rt1iivi m^r, «Mutter Erde». Dyck ist der höchste Gott der Indogermanen gewesen;
dem D^äusli pitar ent- sprechen grch. 2eu8 piUßr und lat. Rigveda tritt Dyck bereits ganz in den Hintergrund gegenüber dem rein ind. Gotte Indra. (S. Asura.) Dyce (spr. deiß), Alexander, engl. Litterarhisto- riker, geb. zu Edinburgh, erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf der dortigen Hoch- schule und in Oxford, [* 5] ließ sich 1827 in London [* 6] nieder und starb daselbst Die litterar. Lausbahn begann er mit «Zolect trtm8la.tioii8 ti-oni derHerausgabeältererengl.DichterundSchriststeller widmete. Nacheinander erschienen Ausgaben von Collins, George Peele, Rob. Greene, John Webster, Shirley, Ventley, Th. Middleton, Skelton, Veau- mont und Fletcher (11 Bde., Lond. 1843-45) und Marlowe (3 Bde., ebd. 1849-50) unter seiner Lei- tung, mit wertvollen Biographien und Anmerkungen. Auch die Dichtungen von Shakespeare, Pope, Aken- side und Veattie gab er für Pickerings »^läiiio eäi- tion ok tiis p06t8" heraus. In Verbindung mit Collier, Halliwell und Wright gründete er 1840 die Isr(^ 3ooi6t^ zur Herausgabe von altengl. Schrift- werken und besorgte selbst den Druck mehrerer der- selben. In «I^marii^ 011 ^0i1i6l'8 and I5iiiFli5'8 eäiUon8 ol 31iak68i)6ai-6» (Lond. 1848) deckte er mehrere von den neuern Kommentatoren begangene Irrtümer auf und erklärte sich in «^ lo^v not68 ou 8d^8p6lii'6» (ebd. 1853) gegen die von Collier ver- öffentlichten, angeblich aus der ersten Hälfte des 17. Jahrh, stammenden Besserungen zu den Dramen. Ein Werk langjährigen Fleißes ch die Ausgabe der «^0ik8 ol 8Kak8i)oar6» (6 Bde., Lond. 1853-58; 5. Aufl., 10 Bde., ebd. 1885-86),
wertvoll auch die «K6c0ll6ctioii3 0k tli6 tadio-talk ot 33.muel K0Z6I-8» (1856; neue Ausgabe 1887). Dych-Tau, einer der Gipfel des Kaukasus, im höchsten Teile des Gebirges, südöstlich vom Elbrus, erhebt sich neben dem 5151 m hohen Koschtan-Tau zu 5211 m Höhe. Dyck (spr. deik), Anton van, niederländ. Maler, geb. zu Antwerpen, [* 7] war der Sohn des Glasmalers Franz van Dyck, der ihn in Gemein- schaft mit der Mutter, welche die Landschaftsmalerei übte, in den Anfängen der Kunst unterrichtete. Dyck kam 1609 zu H. van Valen in die Lehre, [* 8] wo er bis 1615 blieb.
Seine künstlerische Vollendung suchte er dann in der Schule des P. P. Rubens, in der er so schnelle Fortschritte machte, daß der Meister ihn bald bei Ausführung seiner großen Arbeiten ver- wenden konnte. Dyck eignete sich indes anfänglich die Eigentümlichkeiten seines Lehrers mit jugendlicher Übertreibung an, und erst das Studium der Ita- liener gab seinem Streben eine andere Richtung. Er ward bereits 1618 in die St. Lnkasbrüderschaft seiner Vaterstadt als Meister eingeschrieben und er- langte bald einen so ausgedehnten Ruf, daß er 1620 an den Hof König Jakobs I. nach London berufen wurde. Im folgenden Jahre reiste er nach Italien, [* 9] wo er in Rom [* 10] den Kardinal Ventivoglio (Florenz, [* 11] Palast Pitti) malte.
Darauf begab er sich nach Bo- logna und Venedig, [* 12] wo er vornehmlich Tizian und Paolo Veronese studierte. 1623 folgte er dem Rufe des Vicekönigs Philibert Emanuel von Savoyen nach Palermo, [* 13] von wo ihn jedoch die ausbrechende Pest bald wieder vertrieb.
Nach Ausführung zahl- reicher Werke, namentlich von Bildnissen, landete er in Marseille, [* 14] besuchte Paris [* 15] und be- gab sich nach seiner Vaterstadt, wo er sechs Jahre angestrengt thätig war.
Mißverhältnisse zwischen ihm und seinem Lehrer trübten indes diese Zeit, so- daß er bereitwillig einer Einladung des Prinzen Friedrich von Oranien nach dem Haag [* 16] folgte, wo er wiederum viele angesehene Personen malte. Er ward 1632 zum zweitenmal nach England berufen, wo König Karl I. ihm einen Jahresgehalt von 200 Pfd. St. aussetzte und ihn auch sonst mit Ehren und Wohlthaten überhäufte. Dyck ward hier in das ver- schwenderische Leben des Hofs gezogen, und sein Haus war der Sammelplatz der vornehmen und ge- bildeten Welt. Er verheiratete sich in England mit Marie Nuthwen, der schönen, aber armen Tochter des Grafen Gowrie, und begab sich dann infolge der revolutionären Ereignisse daselbst in seine Hei- mat, von da nach Paris.
Da er aber nirgends ge- nügende Arbeit fand, kehrte er nach 2 Monaten nach England zurück, wo er starb und in der Paulskirche beigesetzt wurde. Dyck suchte statt des Ausdrucks gewaltsamer Affekte, wie sie Rubens liebte, mehr einen weichern, ja sen- timentalen Zug in seine Darstellungen zu legen. So malte er gern ruhige, empfindungsreiche Sce- nen, die er, wie z. B. den toten, von den Seinen beweinten Christus, oft wiederholte.
Das schönste Exemplar besitzt das Museum in Antwerpen, zwei andere die Münchener Pinakothek;
auch das Ma- drider sowie das Berliner [* 17] Museum haben derglei- chen aufzuweisen.
Ein anderer, ebenfalls vielfältig von ihm dargestellter Gegenstand ist das Martyrium des heil. Sebastian.
Endlich behandelte er gern die Heilige Familie und entwickelte darin all seine Au- mut und Liebenswürdigkeit.
Beispiele finden sich in den Galerien Zu London, Paris, Berlin. [* 18]
Eine «Ruhe ¶