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in Polen, ward 1793-97 im Ooii^ium (lki-mani- cum zu Rom [* 1] gebildet, 1808 Kanonikus in Gnesen, 1824 in Posen [* 2] und gleichzeitig Provinzialschulrat, darauf Wcibbischof des Erzbischofs von Wolicki, nach dessen Tode 1829 Kapitularvikar und Admini- strator der Diöccse und 1831 Erzbischof. Er starb Dunker ist besonders durch seinen Kon- flikt mit der prcusi. Regierung wegen der gemischten (shell bekannt. Seit 1768 waren in Polen gemischte Ehen ohne Anstand von der kath. Geistlichkeit ein- gesegnet worden und von den Kindern folgten die Söhne dem Vater, die Töchter der Mutter. Als aber der Kölner [* 3] Kirchenstreit (s. Droste zu Vische- ring) ausbrach, erlieh Dunker 1838 an die Geistlichen seiner Diöcese zwei Cirkulare, durch welche die bis- herige Praxis verboten und die Einsegnung ge- mischter Ehen nur gegen das Versprechen der Er- ziehung sämtlicher Kinder in der kath. Religion er- laubt wurde.
Diese Cirkulare wurden von dem Kultusminister annulliert und eine Untersuchung gegen Dunker wegen Überschreitung der Amtsgewalt eingeleitet, welche 1839 seine Verurteilung seitens des Posener Oberappellationsgerichts zu 6 Mo- uaten Festungshaft zur Folge hatte. Der König ver- wandelte die Strafe in das Verbot, Berlin [* 4] zu ver- lassen,' als Dunker dennoch abreiste, wurde er verhaftet und nach der Festung [* 5] Kolberg [* 6] gebracht. Als Fried- rich Wilhelm lV. zur Regierung kam, wurde Dunker Aug. 1840 wieder in sein Amt eingesetzt, ohne indes seine Cirkulare vom I. 1838 zurückzuneh- men; nur das Zugeständnis machte er, die Priester sollten in Zukunft bei gemischten Ehen kein aus- drückliches Versprechen wegen der Kindererziehung fordern. -
Vgl. Hase, [* 7] Die beiden Erzbischöfe (Lpz. 1839);
Rinteln, Verteidigung des Erzbischofs von Gnefen und Posen, M/von Dunker (Würzb. 1839); Pohl, Martin von Dunker (Marienburg [* 8] 1843).
Dunlt, s. Olivingestcine. /)?/nk., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab- kürzung für Wilhelm Dunter (s. d.). Dunkarts, Sekte, s. Tunker. Dunkel heißt in der Logik, im Gegensatz zu klar, eine Vorstellung, die nicht hinreichende Be- wußtseins stärke besitzt, um ihr Objekt von andern sicher unterscheiden zu lassen; in der Psychologie auch eine dem Bewußtsein entschwundene, d. h. vergessene Vorstellung, auf deren Wicdertlarwerden die Er- innerung beruht.
Dunkelarrest, soviel wie strenger Arrest (s. d.). Dünkelberg, Friedr. Wilh., Begründer der heutigen Kulturtechnik, geb. zu Schaum- burg a. d. Lahn, besuchte das landwirtschaftliche Institut Hof [* 9] Geisberg bei Wiesbaden, [* 10] die Universi- tät Gießen [* 11] und das Freseniusschc Laboratorium [* 12] in Wiesbaden. Nachdem er von 1847 bis 1855 ver- schiedene Stellen als Lehrer der Naturwissenschaften, Geodäsie und des Wiesenbaues in Merchingen (Rheinprovinz), [* 13] in Poppelsdorf und in Hof Geis- derg bekleidet hatte, wurde er 1855 Generalsekretär des Vereins Nassauischer Land- und Forstwirte und zugleich Redacteur des Vereins-Wochenblattes und Administrator der Versuchswirtschaft, ferner Kom- missar der nassauischen Regierung für die Meliora- tion des Hohen Wcsterwaldes. In dieser Stellung 1861 zum Professor ernannt und 1867 als Mitglied des königlich preuß. Landes-Ökonomiekollegiums abgeordnet, eröffnete Dunker zwei praktifch-theoretische Kurse für Wiesenbau und Drainage. [* 14] 1870 richtete Dunker das Versuchsrieselfeld für städtisches Kanal- wasscr am Kreuzberge bei Berlin ein und trug als Mitglied der betreffenden Kommission wesentlich zur Beschlußfassung der Stadtverordneten zu Gunsten dieser Einrichtung bei. 1871 wurde Dunker Direktor der landwirtschaftlichen Akademie Poppelsdorf.
Für die Landwirtschaft höchst segensreich hat Dunker hier na- mentlich durch die im Eommersemester 1870 be- wirkte Gründung eines besondern Kursus für Kul- turtcchnik gewirkt. Dunker ist seit 1887 Mitglied des preuß. Abgeordnetenhauses. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Der Wiesenbau in seinen landwirtschaftlichen und technischen Grundzügcn» (2. Aufl., Vraunschw. 1877),
«Encyklopädie und Me- thodologie der Kulturtechnik» (2 Bde., ebd. 1883), (ebd. 1889-90), «Allgemeine und angewandte Viehzucht» [* 15] (ebd. 1892). Dunkeld (fpr. dönnkeAd^), Marktflecken in der schott. Grafschaft Perth, 18 Km im NW. von Perth, am Tay, hat (1891) 720 gaelisch iprcä)ende E., eine 1318-1477 erbaute, bis auf den Chor ver- fallene Kathedrale. Dunker soll Residenz der Pikten- könige gewesen sein. (S. auch Caledonia.) In der Nähe Sitz und Park des Herzogs von Athole. 5 km südlich der Berg Virnam (s. d.). Dunkelkammer, s. (^mera odscura. Dunkelmänner, Übersetzung des lat. owcm-i viri, s. NsNLwiae odLourorum virorum und Reuchlin. Dunkelfchlag, Samen- oder Besamungs- schlag, in der Forstwirtschaft die erste Lichtung oder, wenn ein Vorbereitungsschlag (s. d.) voraus- gegangen ist, die zweite Lichtung eines alten Be- standes zum Zwecke der Verjüngung im Plenter- schlag- oder Femelschlagbetricb (s. d.). Durch den Dunker soll der Boden für die Besamung empfänglich gemacht werdeil; diese erwartet man entweder von dem Abfall des auf den stehen bleibenden Bäumen wachsenden Samens oder bewirkt sie unter An- wendung künstlicher Bodenbearbeitung durch Unter- bau (natürliche oder künstliche Vorverjüngung); ferner foll der bleibende, licht gehauene Bestand dem jungen Nachwuchs Schutz gegen Frost und Unkräuter gewähren.
Nach Holzart und Standort ist der Grad der Lichtung sehr verschieden. Die Schatten [* 16] ver- tragenden Holzarten (z. B. Buche, Tanne) [* 17] gestatten eine dunklere, Lichtholzarten (z. B. Eiche, Kiefer) fordern sehr lichte Stellung. Auf frischem, kräf- tigem Boden, in kühlern, frischen (Nord- und West-) Lagen ist eine dunklere Stellung des Schlags mög- lich als auf armen:, trocknem Boden in warmen Lagen, für den sich überhaupt diese Betriebsform wenig empfiehlt. Dunkelstarre, Bezeichnung für die an manchen Pflanzen durch längeres Verdunkeln hervorgerufene Unfähigkeit, gewisse Bewegungen, Krümmungen u. dgl. auszuführen.
Eine solche Dunker tritt beispiels- weise ein bei der Sinnpflauze, Nimoza. puciica /^., wenn sie etwa 3-4 Tage verdunkelt wird'. die Blät- ter sind dann nicht mehr reizbar und führen auch ihre periodifchen Bewegungen nicht mehr aus. Dunker, Wilh., Mineralog und Geolog, geb. zu Eschwege, widmete sich dem prak- tischen Berg- und Hüttenfach, zunächst auf einigen Hess. Bergwerken, und studierte in Göttingen. [* 18] Nach- dem er beim Bergamt in Obernkirchen als Prakti- kant gearbeitet hatte, wurde er 1837 Lehrer an der Polytechnischen Schule zu Cassel, 1854 Professor der Mineralogie und Gcognosie an der Universität Marburg. [* 19] Dort starb er Dunker schrieb «Beiträge zur Kenntnis des norddeutschen ¶