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Chartismus (s.d.), für Ausdehnung [* 1] des Wahlrechts, sür gchnme Abstimmung sowie für Trennung von Kirche und Staat. Besonders griff er 1844 den Staatssekretär des Innern Graham wegen der Er- öffnung der Briefe Mazzinis an und entfesselte einen Sturm des öffentlichen Unwillens gegen ihn. Wegen seiner den Ungarn [* 2] während des Aufstandes 1848/49 bewiesenen Sympathien wurde ihm von diesen ein Dankschreiben übersandt; später gehörte er zu den Freunden und Anhängern des Prinzen Napoleon. Dundee [* 3] starb zu Brighton. - Von seinem Sohn erschien «1!i6 lils anä correZponäeuce ok ^Ii. I.. 3.» (2 Bde., Lond. 1868). Dundalk (spr. dönndähk), .Hauptstadt der irischen Grafschaft Louth, 80 km im N. von Dublin, [* 4] an der Mündung des Castletown in die Dundalkbai, ist Eisenbahnknotenpunkt, hat (1891) 12449 E., Brauereien, Mahlmühlen, Brennerei, Schiffbau, Flachsspinnerei und Nägelfabrikation. Zu D. ge- Kören (1888) 24 Seeschiffe von 3218 t; es liefen 724 Schiffe [* 5] von 115 979 t ein. Ausgeführt werden Ge- treide, Vvch und Lebensmittel nach Liverpool, [* 6] wo- hin viermal wöchentlich Dampfer gehen. - In Dundee wurde der letzte König Irlands, Eduard Bruce, ge- krönt, der 1318 in der Nähe gegen die Engländer fiel. Welville.
Dundas (spr. dönndäh), schott. Familie, s. Dundas (spr. dönndäh), Sir James Whitley Deans-, brit.Admiral, geb. 4.Dez. 1785 als Sohn des Arztes James Deans in Kalkutta, [* 7] trat 1799 in die Marine, zeichnete sich als Midshipman beider Belagerung von Alexandria und der Blockade von Nochesort aus, wurde 1805 Lieutenant und nahm 1807 an der Verteidigung von Stralsund [* 8] und an der Expedition gegen Kopenhagen [* 9] teil, wo er durch das Platzen einer Bombe verwundet wurde. Znm Kapitän ernannt, diente er noch mehrere Jahre in der Ostsee, nachdem er 1808 seine Cousine Ianet Dundee geheiratet hatte, die ihm bedeutende Güter in Wales als Mitgift brachte, wodurch er sich veranlaßt sah, ihren Familiennamen dem seinigen hinzuzufügen.
Als Befehlshaber der Fregatte Pyramus eroberte er 1813 und 1814 einige franz. Schiffe und befand sich 1815-19 bei der Flotte im Mittelmeer. Mit dem Prinz-Regent von 120 Kanonen, dem Flagg- schiff des Admirals Parker, segelte er 1830 nach dem Tejo, um bei den portug. Wirren die Interessen Englands wahrzunehmen. Von 1836 bis 1838 war Dundee als Flaggenkapitän im Hafen von Ports- mouth thätig, wurde 1841 Konteradmiral und 1846 zum Lord der Admiralität ernannt; gleichzeitig trat er für die Stadt Greenwich ins Parlament.
Ende 1851 übernahm er den Oberbefehl über die mittel- ländische Flotte und erhielt, 1852 zum Viceadmiral aufgerückt, beim Eintritt der orient. Verwicklung die Anweisung, sich mit der ihm anvertrauten Seemacht der türk. Hauptstadt zu nähern, um sie gegen einen Handstreich der Russen zu sichern. Nachdem der Krieg gegen Ruhland erklärt worden war, erschien Dundee vor Odessa, [* 10] gegen welches er ein Bom- bardement eröffnete, das jedoch ohne Folgen blieb. An der Expedition nach der Krim [* 11] beteiligte er sich nur ungern, und sein Verhalten bei der Lan- dung und bei dem Angriff auf Sewastopol [* 12] 17. Okt. gab zu vielen Kritiken Veranlassung. Er legtc daher im Dez. 1854 das Kommando nieder, avan eierte 1857 zum Admiral der Blauen Flagge, spä- ter zum Admiral der Weihen Flagge und starb in Weymouth. V Dundas (spr. dönndäh), Sir Richard Saunders, engl. Admiral, Sohn des Ersten Lords der Admi- ralität, Viscount Melville, geb. Er trat sehr jung in den Marinedienst und be- fehligte 1827 - 28 das Linienschiff Worspite von 76 Kanonen, das erste Fahrzeug dieser Klasse, welches eine Reise um die Welt ausführte.
Hierauf nahm er 1840 an dem Kriege gegen China [* 13] teil, wo er sich bei der Eroberung der Insel Tschusan her- vorthat. Seit 1852 versah er das Amt eines jün- gern Lords der Admiralität und ward 1853 Konter- admiral. Nach der Entlassung Napiers erhielt er das Oberkommando der Ostseeflotte und segelte im April 1855 aus den Dünen ab. Indessen verlief der größte Teil des Feldzugs ohne entfcheidende Operationen, bis sich Dundee zum Bombardement von Sweaborg (9. bis 11. Aug.) entschloß. Im Winter 1856 - 57 kommandierte Dundee ein Geschwader im Kanal [* 14] und an den Küsten von Portugal, [* 15] wurde dann wieder Lord der Admiralität und 1858 Vice- admiral der Blauen Flagge. Er starb zu London. [* 16] Dundee (spr. dönndih), Municipal- und Parla- mentsborough (2 Abgeordnete) in der schott. Graf- schaft Forfar, 70 km im NNO. von Edinburgh, nach Edin- burgh und Glasgow [* 17] die volk- reichste Stadt, nach Leith [* 18] und Aberdcen der wichtigste Hafen an der fchott. Ostküste, zieht sich am nördl. Ufer des Tay- bufens hin, den nach dem Ein- sturz der alten Brücke [* 19] seit 1887 eine neue über- spannt (s. Tafel: Eifenbrücken I, [* 3] Fig. 1). Dundee hat (1891) 153 587 E. gegen 78 931 im I. 1851, einen für die größten Schiffe zugänglichen Hafen mit fünf Docks (13,3 d^), worin jährlich Schiffe von einer halben Million Tonnen verkehren.
Die ältern Stadtteile enthalten krumme und enge, die amphi- theatralifch ansteigende Neustadt [* 20] gerade und breite Straßen, in den Vorstädten finden sich elegante Villen. Die Stadt besitzt ein schönes, 1743 er- bautes Stadthaus, eine Börse im griech. Stil, Kornbörse, Kaufmannshalle, über 30 Kirchen und Kapellen, einen merkwürdigen, 48 m hohen Turm [* 21] (01ä 8t6pl6), das got. Albert-Institut mit Museum von G. G. Scott (158 Studenten), Lateinschule, Hnivsi-Lit^ O0U6F6 (17 Docenten, 89 Studierende); ferner ein schönes Krankenhaus, [* 22] Taubstummen- und Irrenanstalt, Waisenhaus, Gefängnis und ein Thea- ter.
Die Esplanade am Tay, der Vaxterpark, eine Stiftung David Vaxters, dem Dundee den Aufschwung seiner Leinenindustrie verdankt, und der Dundee- Law,ein 160 m hoherHügel, gewähren Aussicht über Stadt und Meer. 6 km unterhalb liegt Broughty - Ferry, der Wohnort der reichen Kaufleute. Dundee ist der Hauptsitz der Lcinenindustrie und des Leinwandhandels von Großbritannien. [* 23] Es beschäf- tigt in seinen Leinwand-, Drillich-, Segeltuch-, Beu- teltuch- und Sacktuchfabriken gegen 25000, in der Juteweberei über 20000 Ardeiter, hat Seilereien, Gerbereien, Lederhandschuh-, Strumpffabriken, bc- rühmte Orangemarmeladenfabrik, außerdemSchiffb- werfte, Mafchinenbauanstalten und Dampfmühlen. Die Einfuhr an Jute [* 24] betrug (1892) 938277 Ballen, an Flachs und Hede 27181, Espartogras 14209 t. Iährlick wird für 5^ Mill. Pfd. St. fabriziert. An Holz [* 25] wurden 60885 Loads importiert. Der ¶