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Bruder, Sir George Douglass von Pittendriech, zur Se'üe gestanden, der Vater von James Douglass, be- kannter unter dem Namen des Grafen vonMor - ton, einem Titel, den er durch seine Gattin Elisa- beth, die Erbin James', des dritten Grafen von Morton, 1553 erhielt. Er war Mitglied der ersten Kongregation der protestantischen schott. Lords 1557; unter Maria Stuart nahm er als Lord- kanzler zuerst eine vermittelnde Haltung an, aber als die Königin eine kath. Politik einschlug, trat er zu ihren Gegnern. Er war 1566 unter den Ge- nossen Darnleys bei der Ermordung von Marias Sekretär [* 1] Nizzio und mußte vor Maria nach Eng- land entweichen.
Bald wurde er begnadigt und schloß sich mit Bothwell und Murray den: Bunde gegen Darnley an, ebenso nachher gegen Bothwell. Als Maria in die Gefangenschaft der Lords gekom- men war, brachte er sie nach Lochleven, und er vor allen entschied nach ihrem Entkommen den letzten Kampf bei Langside (1568). Mit Murray erschien er in England als einer der Ankläger gegen die des Gattenmordcs beschuldigte schott. Königin. Nach der Ermordung des Regenten Murray (1570) setzte er die Einsetzung von Darnleys Vater Lennor durch, nach dem Tod von dessen Nachfolger Graf Mar (1573) wurde er felbst Regent.
Mit Kraft [* 2] und Energie waltete der verschlagene Mann seines Amtes, schlug die kath. Partei der gefangenen Ko- nigin Maria mit engl. Hilfe nieder und ließ die Häupter hinrichten. Aber die Widersacher, die seine Härte und Anmaßnng erweckten, nötigten ihn, sein Ämt vorübergehend niederzulegen (1578), ein Kom- plott von Günstlingen des mündig gewordenen Ja- kob VI. brachte ihn ganz zu Fall, er wurde vor Gericht gestellt und öffentlich zu Edin- burgh enthauptet.
Der Titel eines Grafen Angus war vom sechsten Grafen Archibald auf feinen Neffen David Douglass, Mortons Bruder, übergegangen, und diesem folgte sein einziger Sohn Archibald Douglass, achter Graf Angus. Ihm wurden 1587 die von seinem Oheim Morton ihm zugedachten Güter und der Titel eines Grafen von Norton bestätigt. Da er schon 1587 ohne männlichen Erben starb, so gingen seine Titel auf zwei Seitenlinien über. Die Würde eines Gra- fen Morton erhielt William Douglass von Lochleven (gest. 1606), dessen Nachkommen sie noch führen, jetziger Inhaber ist Sholto Douglass, einundzwanzigster Graf von Morton, geb. 5. Nov.1814.
Den Titel eines Grafen AnguserhieltSirWilliamD. von Glenbervie (gest. 1591). Dessen Enkel William el st er G r afAn g us (gest. 1660), war Anhänger Karls I., der ihn 1633 zum MarquisvonD. erhob und zu wichtigen Verhandlungen bei seinem begin- nenden Zerwürfnis mit Schottland benutzte. Ihm folgte als zweiter Marquis fein Enkel James Douglass (gest. 1700), dessen Sohn Archibald Douglass 1703 zum Herzog vonD. erhoben wurde, aber erbelos starb (1761). Die Herzogswürde erlosch, das Marquisat kam an den siebenten Herzog von Hamilton (s. d.), einen Nachkommen des jüngern Sohnes des ersten Marquis Douglass. Der Schwestersohn des Herzogs von Douglass, Archibald Stuart, geb. 1748, erbte nach einem langen Prozeß die alten Familiengüter, nahm den Namen Douglass an und ward 1790 als Lord Douglass von Douglas-Castle zum Peer erhoben. Ihm folgten seine drei Söhne Archibald, Charles und James, die aber alle kinderlos starben, der letzte -
Vgl. Hume of Godscroft, lliLtor? ok tk6 Ü0U86 0k I).
(Lond. 1644), und Fräser, v. Look. Douglas (spr. döagläß), Stephen Arnold, nord- amerik. Politiker, geb. zu Brandon im Staate Vermont, genoß eine dürftige Erziehung und lieh sich 1834 als Advokat m Iacksonville (Illinois) nieder. Er wurde bald einer der Führer der demokratischen Partei seines Staates, die ihn im Febr. 1841 zum Richter des Obergerichts von Illi- nois erwählte. 1843 legte er dieses Amt nieder, da er in den Vereinigten-Staaten-Kongreß gewählt worden war, dem er bis zu seinem Tode, «nd zwar bis 1847 als Abgeordneter, von 1847 an als Senator angehörte. war während des größten Teils seiner parlamentarischen Laufbahn ein ent- schiedener Parteigänger des Südens, so trat er namentlich für alle auf Ausdehnung [* 3] des Sklaverei- gebietes gerichteten Bestrebungen energifch ein, sprach sich für die Annexion von Texas und Eroberung von Cuba aus und suchte bei Gelegenheit der Oregon-Vill (Aug. 1848) die Missouri-Linie bis zum Stillen Ocean auszudehnen. Als Vorsitzender des Ausschusses für die Territorien, war seine Stellung zu der Eklavereifrage ein Umstand von nationaler Bedeutung. Als im Herbst 1853 die Nebraska - Bill eingebracht wnrde, veränderte Douglass seinen Standpunkt und verlangte im Gegensatz zum Herkommen, daß alle die Sklaverei betreffen- den Angelegenheiten auf Grund »des großen Prin- cips der Selbstregierung" den Bewohnern der Ter- ritorien und der später aus ihnen gebildeten Staaten zur ausschließlichen Entscheidung überlassen bleiben sollten.
Diese sog. Squatter - Souveränitätslehre befriedigte keine der streitenden Parteien. Seine bisherigen Freunde betrachteten sie als ein An- gebot ihres Urhebers auf die Präsidentschaft; dem Süden ging sie nicht weit genng, indem er für sich das Recht beanspruchte, mit seinen Sklaven wie mit jedem andern Eigentum in die Terri- torien gehen zu können, während der Norden [* 4] diese als freies und der Sklaverei verschlossenes Gebiet betrachtet wissen wollte. Diese einander entgegen- gesetzten Ansichten führten zunächst zu den Kanfas- Wirren (f. Kanfas), in denen der Süden unterlag, dann aber zur Zersplitterung der demokratischen Partei selbst, deren südl. Flügel im April 1860 Breckinridge und deren nördlicher bald darauf Douglass zu seinem Präsidentschaftskandidaten ernannte. Beide erlitten eine Niederlage, da der Republikaner Lincoln Nov. 1860 gewählt wurde. Bei dem einige Monate fpäter ausbrechenden Bürgerkriege trat Douglass mit großer Energie für die Erhaltung der Union ein und unterstützte seinen frühern Gegner Lincoln uneigennützig mit Rat und That. Er starb auf einer Reife zu Chicago. -
Vgl. Sheahan, 1.if6 ol Douglass (Neuyork [* 5] 1860).
Douglass (spr. döggläß), Frederick, amerik. Red- ner und Journalist, als Sklave von einer schwarzen Mutter 1817 auf einer Pflanzung bei Easton im Staate Maryland geboren, kam nach Baltimore [* 6] zu Verwandten seines Herrn, denen er 1838 ent- lief. Er gelangte nach Neubedford, wo er sich einige Jahre als Arbeiter ernährte. 1841 hielt er auf einer Antifklavereiversammlung eine so glänzende Rede, daß er zum Agenten der Antisklavereigesellschaft von Masfachusetts ernannt wurde. Als solcher bereiste er 4 Jahre lang die Staaten von Neuengland. 1844 veröffentlichte er eine Autobiographie und be- gab sich dann nach England, wo er das Publikum 30* ¶