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Kanlmergütcr bezeichnet, welcher nicht zur Staats- kasse fließt, sondern zur Civilliste verwendet wird. Donlianinni (mittellat.), Domäne. Domb, Dorf im Kreis [* 1] Kattowitz [* 2] des preuh. Neg.-Bez. Oppeln, [* 3] 2 I^in im NW. von Kattowitz, hat (1890) 4138 E., eine Dampfmühle und in der Nähe das Eisenwert Vaildonhüttc und die Kohlen- zeche Waterloo. [* 4] Dombasle (spr. dongbahl), Matthieu de, franz. Agronom, geb. zu Nancy, [* 5] gest. da- selbst Namentlich ist die Einführung der Merinoschafzucht, die Anwendung verbesserter Maschinen und Geräte seinem Einflüsse und seinen: Vorbilde, das er durch die in Gemeinschaft mit Ver- tier zu Roville bei Nancy eingerichtete Musterwirt- schaft gab, zu verdanken.
Eine besondere Pflugkon- struktion hat feinen Namen erhalten. Er schrieb: «vo 8»1'ipti0Q8 ä68 N0UV6ÄUX 1I1Lti'Ull16Nt8 (1'll.FI iculture" (nach Thaers Werk aus dem Deutschen überseht, Par. 1822), «Oaienäliei'äu dou onitivatLur» (ebd. 1821; 10. Aufl. 1860),
«^conomis Z)o1iti 6t a^i-icole» (ebd. 1861),
«I^a, rio1i6886 äii cnitivatsur» (Vrüss. 1863),
«Iraitö ä'^wilturc» (4 Bde., Par. 1861 -64), «^niial63 ll,Fric0i68 ä6 liovilis» (9 Bde., ebd. 1824-32; neue Aufl. 1861). -
Vgl. Mcus, Nat- Hieu äti v., 8H V16 6t 863 wuvr68 (Nancy 1874).
Tombes (spr. dongb), Landschaft im östl. Frank- reich, jetzt zum Depart. Ain gehörig und etwa das Arrondissement Tr^voux umfassend, ist feucht, unge- sund und fpärlich bevölkert. Indessen ist in neuester Zeit durch Anstrocknung vieler Sümpfe das Klima teilweife gebessert. Auch sind Straßen und eine Eisen- dahn (Lyon-Bourg) durchgelegt worden. - Dombrowski ge- borte im 11. und 12. Jahrh, den mächtigen Herren von Vaugs, kam dann an die Varonie vonBeaujeu (Beaujolois) und 1527 an Frankreich, mit dem es 1762 schlichlich vereinigt wurde.
Dombovär, Groß - Gemeinde und Hauptort des Stuhlbezirks Dombrowski (64678 E.) im ungar. Komitat Tolna, am Kaposflusse und am Varanyakanal, an den Linien Budapest-Fünfkirchcn und Vattafzck- Zakäny der Ungar. Staatsbahnen, [* 6] besteht aus den beidenGroß-Gemeindent)-(Alt-)Dombovärmit 3300 magyar. röm.-kath. E. (522 Israeliten) und Uj-(Neu-)Dombovar mit 3967 magyar. kath. E. und hat Post, Telegraph, [* 7] Landwirtschaft und Tabakbau. ^in Galizien, f. Da.browa. Dombrowa,Bezirkshauptmannfchaft und Markt Dombrowka, zwei Dörfer im preuß. Neg.-Bez. Oppeln, an der Linie Breslau-Sosnowice (Station Georggrube) der Preuh.
Staatsbahnen; Groß- Dombrowka, im Kreis Veuthen, 6 1 cm östlich von Beuthen, [* 8] mit (1890) 2327 E., Postagentur, Fernsprechverbindung und der Galmeigrube Sa- umelsglück; Klein-Dombrowka, im Kreis Kat- towitz, 2 km im NW. von Schoppinitz, an dcr Brinitza und an der rusf. Grenze, mit 5125 E., Nitter- aut, den Kolonien Vurowietz, Pniaki und Czakai, Postagentur, Fernsprechverbindung, Steinkohlen- grube Georg, Zinkhütte Paul und der Blei- und Silberhütte Walter-Chroneck.
Dombrowski, Ernst, Ritter von, Sohn von Raoul Dombrowski, geb. zu Schloß Ullitz in Böhmen, [* 9] trat 1878 in die Pionier-Kadcttenfchule zu Hainburg ein, schied 1881 aus derselben wegen eines Augenübels aus und widmete sich natur- wissenschaftlichen Studien. Er lebte einige Zeit in Blasewitz bei Dresden [* 10] als Redacteur des «Weid- mann» und trat dann in die Dienste [* 11] des Fürsten Neuß [* 12] älterer Linie in Greiz. [* 13] Dombrowski schrieb: «Die mittel- alterliche Iagdlitteratur Frankreichs» (Neudamm 1886),
«Geschichte der Beizjagd» (1887),
«Altdeut- sches Weidwerk» (Bd. 1, Wien [* 14] 1887),
«Die Geweih- bildung des Rothirsches» (1889);
außerdem die No- vellen: «Opfer» (1888),
«Gertrud» (Klagenfurt [* 15] 1889). Dombrowski, Iaroflav, Teilnehmer an der Pariser socialistischen Revolution von 1871, geb. 1835 in Volhynien, trat in die russ. Armee, deser- tierte 1860 und wohnte der Erpedition Garibaldis gegen Neapel [* 16] bei. Auch an der Erhebung Polens 1863 nahm er teil, flüchtete sodann nach Paris, [* 17] wo er 1870 von dem Ministerium Cousin-Montau- ban mit der Bildung einer poln. Legion beauftragt wurde. Er selbst wurde durch die Einschließung von Paris verhindert, an den Kämpfen teilzunehmen, welche die voll ihm gebildete Legion unter Garibaldi bestand.
Der ausgebrochenen socia- listischen Revolution schloß sich Dombrowski sogleich an und erhielt 7. April den Oberbefehl über die bei Asnieres aufgestellten Streitkräfte. Am 10. April befetzte er diesen Ort und hielt sich darin bis 20. Am 6. Mai erhielt Dombrowski den Oberbefehl über die Verteidigung der Westseite von Paris und 9. Mai den Oberbefehl über die gefamtcn kommunistischen Streitkräfte. Im Kampfe mit den eindringenden Regierungs- truppen siel er 24. Mai. Dombrowfki(Dqbrowski), Joh. Heinr., poln. General, geb. zu Pierszowice in der Woiwodschaft Krakau, [* 18] trat 1792 aus kursächs. Dien- sten in die seines Vaterlandes und machte unter Stanislaus Poniatowski den Feldzug gegen Ruß- land mit. 1794 schloß er sich dem Aufstand unter Kofciufzko an. Einen Teil feiner damaligen Er- lebnisse hat er u. d. T.: «Feldzug nach Großpolen» (Posen [* 19] 1839; deutsch Verl. 1845) niedergeschrieben. Nach Kosciuszkos Niederlage begab er sich zu Vona- parte nach Italien, [* 20] wo er eine poln. Legion errichtete. Mit dem Frieden von Lune'ville hörte seine militär. Wirksamkeit in Italien auf. 1802 trat er als Divifionsgcneral in die Dienste der Cisalpini- schen Republik, später in die des Königs von Neapel.
Als Napoleon nach der Schlacht von Jena [* 21] die Ab- sicht zeigte, das Königreich Polen wiederherzustellen, erließen Dombrowski und Wybicki einen Aufruf an ihre Landsleute, und bald zog Dombrowski an dcr Spitze zweier poln. Divisionen in Warschau [* 22] ein, nahm da- nach an der Belagerung von Danzig [* 23] teil und wurde bei Dirschau [* 24] und Fricdland, wo seine Divisionen viel zum Siege beitrugen, verwundet. 1807 und 1808 dlicb er im Posenschcn, vertrieb 1809 an der Spitze von fliegenden Korps die Österreicher aus der Gegend von Bromberg [* 25] bis nach Galizien und be- fehligte 1812 eine Division des 5. Armeekorps.
Auf dem Rückzüge der sranz.Armee trug er zur Forderung des Übergangs über die Berestna wesentlich bei. Im Feldzuge von 1813 zeichnete er sich, mit seinen Polen einen Teil des 7. Armeekorps bildend, besonders in den Treffen bei Teltow, Großbeeren und Iüterbog aus. Vei Leipzig [* 26] kämpfte er unter Marmont und verteidigte bis zuletzt die Hallefche Vorstadt. Nach Poniatowskis Tode übernahm er den Befehl über die poln. Truppen, kehrte nach der Abdankung Napoleons nach Polen zurück und wurde 1815 vom Kaifer Alexander zürn General der Kavallerie und zum Senator-Woiwoden der poln. Landstände er- nannt. Doch schon 1816 zog er sich auf fein Land- gut Wina-Gora im Posenschcn zurück und starb da- selbst - Vgl. Chodzko, llistoirs äss ¶