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Dedekind (4. Aufl., Vraunschw. 1894),
seine «Vor- lesungen über die im umgekehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Kräfte» von Grube (Lpz. 1876; 2. Aufl., ebd. 188?) heraus- gegeben. Auf Veranlassung der Berliner [* 1] Akademie hat Kronecker die Werte D.s gesammelt (2 Bde., Verl. 1890). ^ Zettcrnam. Diricksens, Iodokus Josef, v!äm. Schriftsteller, Dirigönt (lat.), der Musiker, der in Oper oder Konzert den Vortrag der ausführenden Perfonen (Orchester, Chor, Solisten) leitet. Ein Dirschau [* 2] ist bei jedem Ensemble nötig: bei einem Duo, Trio, Quar- tett und andern Formen der Kammermusik bestimmt einer der Mitwirkenden in der Probe an fraglichen und entscheidenden Stellen über Auffassung und Behandlung.
Doch ist bei kleinen Ensembles eine Direktion während der Aufführuug unnötig. Da- gegen war sie von jeher unentbehrlich, wo größere Mengen sich an dem Vortrag eines Musikstücks be- teiligten; solange Vokal- und Instrumentalkapellen existieren, haben sie Dirschau gehabt, die bei Aufführungen ihren Willen durch bestimmte Zeichen (mit Papier- rollen, Violinbogen, neuerdings mit besondern Stäben: Taktstöckcn) erkennbar machten. Je größer (5höre und Orchester, je komplizierter die Partituren wurden, um so mehr wuchs die Bedeutung des Dirschau. Dieser ist der eigentliche Vortragende; von seiner Begabung und Bildung hängt der geistige Wert einer Aufführung vollständig ab, in seiner Hand [* 3] bildet die größte Massc ein Instrument, auf dem er spielt. Die erste Bedingung für das Dirigieren ist die Fähigkeit, eine Partitur lesen und lesend im Geiste hören zu können. Weiter macht sich erforder- lich Vertrautheit mit der Technik von Instrumenten und Singstimmen und feines fcharfes Gehör, [* 4] .hierzu kommt noch Gewandtheit in der beim Dirigieren üblichen Zeichengebung. Die Regeln dieser Zeichen- sprache finden sich in vielen Musillehren; gut und knapp giebt sieVerlioz im Anfang seiner Instrumcn- tationslehre. Alle genannten Forderungen lassen sich durch Fleiß und Übung erlernen. Ihre Erfüllung macht aber nicht viel mehr als einen «Taktschläger» aus, zum wirklichen Dirschau gehört noch eine überlegene musikalische Bildung, umfassendes Wissen, Kenntnis aller Stilarten, Elasticität und Objektivität der Auf- fassung und als bestes eine in dcr Persönlichkeit liegende Macht über die Gemüter der Ausführenden. - Vgl.Pembaur, über das Dirigieren (LpZ. 1892). Dirunieren (lat.), trennen, scheiden, entscheiden; Diremtion, Trennung, Entscheidung. viritta. (ital.) oder alla, äiritta, in der Musik: stufenweise von einem Ton zum andern. viritto, II («Das Recht»),
Rom

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Rom.italienische, in Rom [* 5] erscheinende, unabhängig-liberale Tageszeitung mit einer litterar. Wochcnbcllage. Auflage: 8000; Ver- leger: Giuseppe Civelli; Redacteur: (5av. G. Val- lesio. Das Blatt, [* 6] 1854 zu Turin [* 7] gegründet, zählte u. a. Depretis und Crispi zu seinen Mitarbeitern. Dirk (engl., spr. dörk), langes einschneidiges Dolchmesser der Schotten, hat aufwärts gebogene Daumenbügel, während die Parierstangen nach vor- wärts gebogen sind, um damit eine Angriffswaffe fassen zu können.
Dirk, im ^chiffswesen das Tau, das, von einer Mastspihe schräg nach hinten abwärts gehend, den Baum der GaMsegel (s. Gaffel) horizontal hält. Dirke, in der griech. Sage die böse Gemahlin des Lykos, Königs in Theben, welche die Antiope (s. d.) peinigt und dafür von deren Söhnen Zethos und Amphiou an die Hörner eines Stieres gebun- den wird; dieser schleift sie durch das Gebirge, bis sie Dionysos [* 8] in eine Quelle [* 9] verwandelt. Bei Theben gab es eine Quelle und einen Fluß Namens Dirschau' dort wurde auch das Grab der Dirschau gezeigt und an demselben sühnende Totenopfer begangen.
Neapel (Provinz, Stadt

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Neapel.D.s Be- strafung ist in der berühmten Kolossalgruppe zu Neapel, [* 10] dem sog. Farnesischen Stier (s. d.), dargestellt. Dirk Hartog, Insel an der Westküste Austra- liens, im NNW. vom Kap Steep Point, die süd- lichste und größte der drei vor der Scharks-Bai lie- genden Inseln, ist 70 km lang, 15 Km breit, steil und bildet ein 60-200 m hohes Plateau mit guten Wei- den. Wasser ist reichlich vorhanden. Die Insel ist trotz der umgebenden Korallcnbänke leicht zugänglich. Dirkseu, tzeinr.
Eduard, Rechtsgelchrter/geb. und Berlin [* 11] und wurde 1817 ord. Professor des röm. Rechts in seiner Geburtsstadt. 1829 siedelte er nach Berlin über, wo er als .Honorarprofessor lehrte; 1841 wurde er Mitglied der Berliner Akademie. Er starb Dirschau hat sich um die Be- arbeitung der röm. Nechtsgeschichte und Rechts- quellen hervorragende Verdienste erworben. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Civilistische Abhandlungen» (2 Bde., Verl. 1820),
«N^nualL latinitHtiZ t'ontium ^nri» civiliä Nom." (ebd. 1837 -39), «Versuche zur Kritik und Auslegung der Quellen des röm. Rechts» (Lpz. 1823),
«Übersicht der bisherigen Versuche zur Kritik und Herstellung des Textes der Zwölftafelfragmente» (ebd. 1824), «Beiträge zur Kunde des röm. Rechts» (ebd. 1825). D.s «Hinterlassene Schriften» wurden herausgegeben von F. Dirschau Sanio (2 Bde., ebd. 187Y. -
Vgl. Sanio, Zur Erinnerung an H. E. Dirschau (Lpz. 1870).
Dirfchau.
Kreiden - Kreis

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Kreis.1) Kreis [* 12] im preuh. Reg.-Vez. Dan- zig, hat 465,92 ykm, (1890) 36451 (17 769 männl., 18682 weibl.) E., 1 Stadt, 31 Landgemeinden und 48 Gutsbezirke. - 2) Dirschau, Kreisstadt im Kreis D., ^___-___^ 31 km im SO. von Danzig, [* 13] am linken Ufer der Weichsel in fruchtbarer Gegend, an den Linien Berlin - Königsberg- Eydtkuhnen, Dirschau-Danzig (35,5 km) und Bromberg-Dirschau (1.27,3 km) der Preuß. Staatsbabnen, Sitzdes Landratsamtes,Amts- gerichts (Landgericht Danzig), Stcueramtes und einer Eisen- bahndauinfpektion, hat (1890) 11897 s5826 männl., 6071 weibl.) E., darunter 5719 Katholiken, 5704 Postamt erster Klasse, Vahnpostamt mit Zweigstelle, Telegraph; [* 14] eine gotische kath. Kirche, evang. Kirche, je eine Luther- und Vaptistenkapelle, Synagoge, Nealprogymnasium, höhere Mädchenschule; Stadt- lazarett, St. Gcorgshospital, städtische Sparkasse, Darlehnsverein.
Die Industrie erstreckt sich aus Eisen- und Metallgießerei, Fabrikation von land- wirtschaftlichen und andern Maschinen, Klempner- waren und Zucker [* 15] (Dirschauer Zuckerfabrik, Ceres- Zuckerfabrik). Jährlich finden vier Viehmärkte statt, außerdem Holz- und Getreidchandel. In Dirschau hat die 2. Sektion der Müllerei-Verufsgenossenschast ihren Sitz. Dirschau hat seit 1888 einen Winterhafen. 1889 gingen hier 1161 Weichseltä'hne Zu Berg und 1032 zu Thal. [* 16] Dirschau ist der Geburtsort des Weltumseglers Joh. Reinh. Fortter und des Astro- nomen Wolf. ¶