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Vikar sür die prcuh. Armee, 1850 zum Kardinal ernannt und starb auf Schloß Io- bannisberginOstcrreichisch-Schlesien. Er veröffent- lichte «Heinr. Susos Leben und Schriften» (Regensb. 1829; 2. Aufl. 1837),
«Geistlicher Blumenstrauß» (Sulzb. 1829; 4. Aufl. 1862),
«Gesammelte Pre- digten» (Regensb. 1841),
«Hirtenbriefe» lMünst.
1853) fowie Übertragungen des vläni. Dichters Hendrik Conscicnce «Vläm. Stillleben» (Regens dieppe 1845). D.s Leben beschrieben sein Nachfolger Fürst- bischof Förster (Bresl. 1859; 3. Aufl., Regensb. 1878) und Neinkens (Lpz. 1881). Diepholz.
Hannover und Umgebung

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Hannover.1) Kreis [* 1] im preuß. Neg.-Bez. Han- nover, ursprünglich eine Graffchaft, hat 630,55 c^m, (1890) 35 731 E., 4 Städte, 26 Landgemeinden und 1 Gutsbezirk und besteht großenteils aus Moor-, Torf- und Heidestrccken. Die Einwobner treiben außer Vieh- befonders Gänsezucht, Ackerbau, na- mentlich aber Flachsbau und Lcinweberci. - Nach dem Aussterben der Grafen von Dieppe, [* 2] deren Residenz feit 1356 war, kam das Land 1585 an die Cellifche, 1679 an die Calenbergische Linie dc^ braunschw.-lüneburg. Kaufes und, nachdem es 1806 -10 einen Teil des westfäl. Depart. Aller, dann des franz. Depart. Wefermündungen und Oberems gebildet, 1814 an .Hannover [* 3] und mit diefem 1866 an Preußen. [* 4] Nnr die Amtsvogtei Auburg gehörte seit 1585 zu Hesscn-Cassel, wurde aber 1816 zurück- gegeben. - 2) Marktflecken und Hanptort des Kreises Dieppe, 52kin im NO. von Osnabrück, [* 5] an dcr .Hunte und an der Linie Bremen-Osnabrück dcr Preuß.
Staatsbahncn, von weit- läusigen Mooren um- geben, ist Sitz eines Land- ratsamtes und eines Amtsgerichts (Landge- richt Osnabrück) und hat (1890) 2875 (5., Post zwei- terMasse,Telegravl), Zoll- nnd Steueramt; ein altes Schloß, Präparandenan- stalt, landwirtschaftliche Winterschule; Fabrika- tion von Tabak [* 6] und Ci- garren, landwirtschaft- lichen Mafchinen, Sen- sen und Kunstbuttcr so- wie Gerberei, bedeutende Gänse- und Schweine- zucht und Viebhandel, namentlich Handel mit Schweinen. Dieppe (spr. dievv).
1) Arrondissemcnt des franz. Depart. Seine-In- ftrieure, hat 1203/'? qkm, . (1891)108390E.,168Gc- meinden und zerfällt in die8KantoneVacqucville (126,.;i^in, 13549 6.), Vellencombre(143,8" (i1 7126 E.), Dieppe (53,^3 cil 27 777 E.), Envermeu (249,34 cilcm, 13 204 E.), Eu (189,86 ^m, 17388 E.), Longueville (123,36 ^m, 7229 E.), Offranville (135,W^m, 10930 E.), Totes (181,75 ^m, 11187 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissemcnts Dieppe, 55 lim nördlich von Ronen, an den Linien Paris- Dieppe über Pontoise (168 kin) und (Paris-) Vialau- nay-Dieppe-Eu der Franz.
Klinodiagonale - Klips

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Klippen.Wcstbahn, zwischen den weißen Klippen [* 7] zweier Kreiderücken, im Hinter- grunde einer Bucht des Kanals gelegen, in welche das Flüßchen Arques mündet, hat (1891) 21091, als Gemeinde 22771 E., mehrere öffentliche Plätze, deren größter feit 1844 mit dem bronzenen Stand- bilde des Admirals Duquesne geziert ist, fünf Kir- chen, darunter eine protestantische und eine eng- lifck-bischöfliche, zwei Hospitäler, eine Vörse, schöne Promenaden, College, Schiffahrtsfchule, Vibliothek (15000 Bände) und Theater. [* 8]
Thal

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Thal.Die Stadt ist SW eines Gerichtshofes erster Instanz, eines Handels- gerichts, einer Handelskammer, einer Filiale der Bank von Frankreich und eines deutschen Konsuls. Die schönsten Gebäude sind die Kirchen St. Remy mit einer reichverzierten Marienkapelle, Kirche St. Iaeques in altgot. Stil (13. bis 16. Jahrh.) mit Turm [* 9] (47 m), einem Portal (14. Jahrh.) und schöner Aussicht von der Plattform. Das 1433 er- baute altertümlicke feste schloß mit vier Türmen und Bastionen, jetzt Kaserne, beherrscht, malerisch anf hohem Felsufer sich erhebend, ^tadt, Thal [* 10] und Küste.
Der vortreffliche
Hafen, der sicherste und tiefste am
Canal
la Manche, von zwei schönen
Dämmen und ummauerten Quais umfchlossen,
mit zwei schwimmenden
Bassins (Mrigny und Du- qnesne), durch das schloß und eine Citadelle gedeckt, ist
für Handelsfchiffe von 1200t brauchbar. Er kann 200 Schiffe
[* 11] von 60-600 t und ebenfo viele Schiffer- boote aufnehmen. (S.
den
Situationsplan.) Die Bcwohner treiben Schiffban, Herings- und Stockfischsang, fertigen Elfenbeinwaren,
Uhren,
[* 12] Dieppe
(Situationsplan).
Spitzen,
Taue,
Anker
[* 13] und unterhalten bedeutenden
Handel mit England und
Norwegen.
[* 14] Regelmäßige Dampffchiffahrt
besteht mit England (Ncwhaven und Great-Grimsby), dessen
Küste von dem höchsten Punkte der Stadt zu
fehen ist. 1891 hatten die ein- geführten Waren einen Wert von 65, die ausgeführ- ten von 136 Mill.
Frs. Bekannt ist Dieppe durch
seine reichen
Austernparks, in denen jährlich über 100000
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